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# taz.de -- Proteste in Simbabwe: Der Frust explodiert
> Nach einer kräftigen Benzinpreiserhöhung lähmt ein dreitägiger
> Generalstreik das Land. Die Polizei erschießt mehrere Demonstranten.
Bild: Es brennt in Harare: Straßensperre
Harare taz | In Simbabwe hat die Polizei bei Einsätzen gegen Demonstranten
mindestens fünf Menschen getötet und weitere 24 verletzt. Landesweit gehen
seit Montag die Menschen in Simbabwe auf die Straße, um gegen die sich
vertiefende Wirtschaftskrise zu demonstrieren.
Unmittelbarer Auslöser ist die Anhebung der Benzin- und Dieselpreise um 150
Prozent auf über 42 südafrikanische Rand (über 2,65 Euro) pro Liter durch
Präsident Emmerson Mnangagwa. Der Gewerkschaftsdachverband ZCTU rief diese
Woche zu einem dreitägigen Generalstreik auf, nachdem es bereits Streiks im
Gesundheits- und Bildungsbereich gegeben hatte.
Am Montag ähnelte das Zentrum der Hauptstadt Harare einem Kriegsschauplatz,
mit brennenden Straßensperren, steinewerfenden Demonstranten und scharf
schießenden Polizisten. Am Dienstag blieben die Straßen der Großstädte
weitgehend leer, der öffentliche Nahverkehr fuhr nicht und Schulen blieben
geschlossen. „Heute ist Tag zwei des Shutdowns“, erklärte ZCTU. „Unser
Kampf ist echt, es muss Wirtschaftsreformen geben, [1][damit die Armen
überleben].“
Die Regierung schaltete Internetdienste und soziale Netzwerke wie Facebook
und WhatsApp ab, um die Proteste zu ersticken. Nicht nur dieser Schritt
erinnert an das Vorgehen des im November 2017 gestürzten Diktators Robert
Mugabe.
Um Mitternacht in der Nacht zum Dienstag wurde die Zentrale der größten
Oppositionspartei, MDC (Bewegung für Demokratischen Wandel), in Harare mit
einer Benzinbombe angegriffen. Es sind die schwersten Unruhen in Simbabwe
seit der [2][umstrittenen Wahl Mnangagwas] als Präsident im August 2018.
16 Jan 2019
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## AUTOREN
Marcus Mushonga
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