Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Paris Saint-Germain vs. M.I.A.: Flieg mit den Piraten!
> Der französische Fußballverein Paris Saint-Germain beschwert sich bei der
> britischen Sängerin M.I.A. Der Verein hat was gegen M.I.A.s T-Shirt.
Bild: M.I.A. mit dem umstrittenen T-Shirt.
Die Sequenz dauert nicht einmal 15 Sekunden. Für diese kurze Zeit sind auf
der Brust der britischen Sängerin M.I.A. [1][im Video zu ihrem Song
„Borders“] die Worte „Fly Pirates“ zu lesen. Was auf den ersten Blick w…
Sinn ergibt, hat ihr und ihrer Plattenfirma Universal einen mehrseitigen
Beschwerdebrief des französischen Fußballvereins Paris Saint-Germain (PSG)
eingebracht, den M.I.A. [2][auf Twitter veröffentlicht hat].
Anstoß: Die Sängerin trägt ein weißes PSG-Trikot, DAS „P“ von Pirates
überdeckt an entscheidender Stelle den Namen des Sponsors Emirates, der
Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate.
In Text und Video zu „Borders“ setzt sich M.I.A. mit der Flüchtlingsdebatte
auseinander. Die Botschaft: „Schaut her, an euren Grenzen scheitern
Menschen! Wir brauchen ein größeres Wir-Gefühl!“ Die Absicht der Sängerin
ist also durchaus nobel.
Anstatt sich jedoch mit M.I.A. zu solidarisieren und die Debatte für sich
zu nutzen, fühlt PSG das Ansehen des Vereins ausgenutzt und beschmutzt:
„Wir betrachten die Verwendung unserer Marke und unseres Bildes als Quelle
des Diskredits, das die Strategie unserer Öffentlichkeitsarbeit stört“,
schreibt Geschäftsführer Jean-Claude Blanc und fordert Universal auf, die
betreffenden Ausschnitte aus dem Video zu entfernen.
In Wahrheit fürchtet der Verein wohl eher, dass der Clip ein schlechtes
Licht auf seine einflussreichen Förderer werfen könnte. PSG gehört zu 100
Prozent einem katarischen Staatsfonds, der Millionen in das „Projekt“
steckt und dessen Vorsitzender der Sohn des Emirs ist. Das Land auf der
Arabischen Halbinsel hat laut Amnesty International bisher genau null
syrische Flüchtlinge aufgenommen.
Das Verhalten von PSG zeugt von wenig Sensibilität und genau jener
Kapitalhörigkeit, die man modernem Fußball so gern vorwirft. Und vom
[3][Streisand-Effekt] hat man in Paris wohl auch noch nichts gehört.
12 Jan 2016
## LINKS
[1] https://www.youtube.com/watch?v=CoVFLuCAQQM
[2] https://twitter.com/MIAuniverse/status/686495194255126528?lang=de
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Streisand-Effekt
## AUTOREN
Ronny Müller
## TAGS
M.I.A.
Vereinigte Arabische Emirate
Paris St. Germain
Saudi-Arabien
Saudi-Arabien
Champions League
Champions League
Menschenrechte
## ARTIKEL ZUM THEMA
Aus „Le Monde diplomatique“: Saudische Zustände
Das Ende der Scheckheftdiplomatie: Wie der Wüstenstaat mit dem sinkenden
Ölpreis, dem Krieg im Jemen und dem Zwist im Königshaus umgeht.
Reaktionen im Golf-Konflikt: Gegenseitige Schuldzuweisungen
Der saudische Außenminister macht den Iran für die Eskalation
verantwortlich. Der iranische Präsident wirft Saudi-Arabien vor, von
eigenen Verbrechen abzulenken.
Vorrunde Champions League: Gladbach kann auch gewinnen
Paris, Atlético, Benfica und Juventus sind in der nächsten Runde. Wolfsburg
hat gute Chancen, Mönchengladbach kämpft um Platz 3 in der Gruppe.
Vorrunde Champions League: Überraschung in Eindhoven
Wolfsburg verliert, Gladbach ist raus, Real Madrid und Manchester City
stehen als erste Teilnehmer des Achtelfinales in der Champions League fest.
„Nobelpreis für Menschenrechte“: Preis für Aktivist aus den Emiraten
Ahmed Mansur bekommt den Martin-Ennals-Preis für seinen Kampf für
Bürgerrechte und Meinungsfreiheit. Er darf das Land nicht verlassen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.