# taz.de -- Museumsprotest gegen Russland: Ab jetzt nur noch „Museum“ | |
> Das Deutsch-Russische Museum in Karlshorst hat symbolisch seinen Namen in | |
> „Museum“ geändert. Der Museumsdirektor wolle so ein Zeichen setzen. | |
Bild: Mit schwarzem Band überklebt: Das Museum in Berlin-Karlshorst | |
BERLIN taz | Das Deutsch-Russische Museum in Karlshorst hat am Donnerstag | |
symbolisch seinen Namen in „Museum“ geändert. Die Aufschrift | |
„Deutsch-Russisches“ vor dem Museumseingang wurde überklebt. Außerdem hab… | |
die Museumsmacher die deutsche, russische und belarussische Fahne, die | |
normalerweise vor dem Museum hängen, abgenommen. Jetzt hängt dort allein | |
die ukrainische Fahne neben drei leeren Fahnenmasten. | |
„Das haben wir gemacht, um ein Zeichen zu setzen“, sagt Museumsdirektor | |
Jörg Morré der taz. „Wir sind ein Antikriegsmuseum und waren echt | |
schockiert, als wir [1][vom Krieg Russlands gegen die Ukraine erfuhren].“ | |
Das Gebäude in der Zwieseler Straße in Karlshorst schrieb in der Nacht | |
[2][vom 8. Zum 9. Mai 1945 Weltgeschichte.] In der ehemaligen | |
Heerespionierschule der Wehrmacht wurde die Urkunde über die bedingungslose | |
Kapitulation der deutschen Streitkräfte unterzeichnet und damit der Zweite | |
Weltkrieg für Europa beendet. Danach diente das Gebäude als Amtssitz des | |
Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland, ab 1967 als | |
Kapitulationsmuseum, betrieben von der Sowjetischen Armee. Themen sind | |
[3][der Krieg Hitler-Deutschlands gegen die Sowjetunion] und das | |
Kriegsende. | |
Nach der deutschen Einheit und dem Zerfall der Sowjetunion übernahm das neu | |
gegründete Deutsch-Russische Museum die Ausstellungsstücke als | |
Dauerleihgabe vom Zentralen Museum der Russischen Streitkräfte in Moskau. | |
Dieses und weitere Museen aus Russland, der Ukraine und Belarus sind | |
Mitglieder des Trägervereins des Museums und damit eingebunden in | |
Entscheidungen, [4][welche Ausstellungen in Karlshorst gezeigt] und welche | |
Veranstaltungen durchgeführt werden. | |
Jörg Morré: „Da haben wir vertrauensvoll zusammen gearbeitet, was natürlich | |
ab 2014 gelitten hat.“ 2014 hatte Russland die Krim militärisch erobert. In | |
diesem Jahr erklärten die von Russland militärisch und politisch | |
unterstützten sogenannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk ihre | |
Unabhängigkeit von der Ukraine. | |
Eine offizielle Umbenennung des Museums ist nicht notwendig, denn im | |
Vereinsregister steht es unter dem Namen „Museum Berlin-Karlshorst“. Für | |
die Öffentlichkeitsarbeit nutzte es aber den Namen „Deutsch-Russisches | |
Museum“, das Besuchern eher vermittelt, was dort ausgestellt ist. | |
Finanziert wird das Museum von der Bundesregierung. | |
Berichtigung: In einer frühen Version des Textes hieß es, die Umbenennung | |
sei am Mittwoch erfolgt. Tatsächlich geschah dies am Donnerstag. | |
25 Feb 2022 | |
## LINKS | |
[1] /Krieg-in-der-Ukraine/!5837568 | |
[2] /Deutsch-russische-Beziehungen/!5501497 | |
[3] /Ueberfall-auf-die-Sowjetunion-1941/!5777525 | |
[4] /Ausstellung-in-Berlin/!5510520 | |
## AUTOREN | |
Marina Mai | |
## TAGS | |
Russland | |
taz на русском языке | |
Ukraine-Konflikt | |
Museum | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Berliner Parlament zu Ukraine-Krieg: „Das wird mit uns allen etwas tun“ | |
Das Abgeordnetenhaus verurteilt den russischen Einmarsch in die Ukraine. | |
Senatorin Jarasch bereitet die Berliner*innen auf Veränderungen vor. |