| # taz.de -- Kritik an Springer-Chef: Döpfner sagt „Stimmt!“ | |
| > Mathias Döpfner reagiert auf die Forderung der „Bild“-Chefin nach einer | |
| > Entschuldigung. Er gibt zu, dass er in seinen SMS polemisch übertrieben | |
| > habe. | |
| Bild: Döpfner bittet öffentlich um Entschuldigung | |
| Der Chef des Springer-Konzerns Mathias Döpfner hat im hauseigenen | |
| [1][Boulevard-Blatt Bild zugegeben, dass seine öffentlich gewordenen SMS | |
| nicht ok waren.] In einem Statement „In eigener Sache“ und unter dem Titel | |
| „Stimmt!“ erklärt er, dass die [2][Forderung der Chefredakteurin der Bild], | |
| er möge sich entschuldigen, zutreffe. | |
| „Ich bitte um Entschuldigung dafür, dass ich mit meinen Worten viele | |
| gekränkt, verunsichert oder verletzt habe“, schreibt er. Als Beispiel nimmt | |
| er die in einer SMS getätigte Aussage „Die Ossis sind entweder Kommunisten | |
| oder Faschisten.“ Das sei „verletzend. Und wörtlich genommen natürlich | |
| Quatsch.“ | |
| Döpfner führt – fettgedruckt – weiter aus, dass es „Die“ Ossis nicht … | |
| „Und selbstverständlich sind sie nicht entweder rechts- oder | |
| linksradikal.“ Er habe „polemisch übertrieben“, weil er sich darüber | |
| geärgert habe, „dass in Thüringen und anderswo so viele entweder Linke oder | |
| AfD wählen“. | |
| Im Weiteren macht er sein Handy für [3][die in der Öffentlichkeit mit | |
| großer Verwunderung diskutierten SMS] verantwortlich: „Ich weiß nicht, wie | |
| es Ihnen geht – mir gelingt es nicht immer, private Nachrichten im | |
| korrekten Ton zu schreiben. Wenn ich wütend oder sehr froh bin, wird mein | |
| Handy zum Blitzableiter.“ | |
| Die SMSe seien nie für eine Öffentlichkeit bestimmt gewesen. Dass jemand | |
| die nun an Dritte weitergegeben habe, daraus ziehe er viele Lehren, eine | |
| davon „bleibt die Idee von der ‚Gedankenfreiheit‘“. | |
| Vergangene Woche hatte die [4][Wochenzeitung Zeit E-Mails und Chats | |
| veröffentlicht], die Springer-Chef Mathias Döpfner in den vergangenen | |
| Jahren an Personen aus dem engsten Führungskreis geschickt haben soll. | |
| Darunter eine SMS an den damaligen Bild-Chefredakteur Julian Reichelt: | |
| „Please Stärke die FDP. Wenn die sehr stark sind können sie in Ampel so | |
| autoritär auftreten dass die platzt. Und dann Jamaika funktioniert.“ Und | |
| eine mit dem Inhalt: „free west, fuck the intolerant muslims und all das | |
| andere Gesochs.“ | |
| Marion Horn, die Chefredakteurin der Bild, hatte in ihrem Kommentar – der | |
| mit dem Satz endete „Eigentlich ist eine Entschuldigung fällig, Chef!“ – | |
| berichtet, dass innerhalb der Redaktion ihrer Zeitung die SMSe ihres Chefs | |
| heftig debattiert würden. Und klargestellt: „Ich lasse mir von niemandem | |
| sagen, was BILD zu schreiben hat. Ich kenne in diesem Haus auch keinen | |
| Journalisten, der das tut.“ | |
| 16 Apr 2023 | |
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| [1] https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/mathias-doepfner-in-eigener-sa… | |
| [2] https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/bild-chefredakteurin-marion-ho… | |
| [3] /Enthuellung-ueber-Springer-Chef-Doepfner/!5924617 | |
| [4] https://www.zeit.de/2023/16/mathias-doepfner-axel-springer-interne-dokumente | |
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