| # taz.de -- Internetplattform „Migrantenschreck“: Waffenhändler Rönsch ge… | |
| > Der rechtsextreme Mario Rönsch, Betreiber der Webseite | |
| > „Migrantenschreck“, soll nun von Ungarn zeitnah ausgeliefert werden. | |
| Bild: Hauptsächlich Gaspistolen soll Mario Rönsch über das Internet verkauft… | |
| Berlin taz | Am Mittwoch Morgen wurde der flüchtige Rechtsextreme Mario | |
| Rönsch in Budapest festgenommen. Dem 34-Jährigen wird vorgeworfen, mit in | |
| Deutschland verbotenen Waffen gehandelt und diese über das Internet nach | |
| Deutschland verkauft zu haben. Wie Martin Steltner, Sprecher der | |
| Generalstaatsanwaltschaft Berlin der bestätigte, erfolgte der Zugriff in | |
| deutsch-ungarischer Kooperation, eine Auslieferung sei „zeitnah“ zu | |
| erwarten. | |
| Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Rönsch wegen illegalen Waffenhandels | |
| in 193 Fällen. Wie die Tagesschau berichtet, soll es sich dabei | |
| hauptsächlich um Gaspistolen handeln. Rönsch hatte über die inzwischen | |
| nicht mehr existierende Website „Migrantenschreck.ru“ zwischen Mai und | |
| November 2016 diverse Waffen vertrieben. Auf der Seite wurde zudem offen | |
| dazu aufgerufen, diese Waffen gegen Geflüchtete einzusetzen, wie aus der | |
| Artikelbeschreibung einer Pistole hervorging: „60 Joule Mündungsenergie | |
| strecken jeden Asylforderer nieder.“ | |
| Rönsch sei schon seit geraumer Zeit beobachtet worden, so Steltner. Nun | |
| hatten die Behörden ausreichend Material, um einen europäischen Haftbefehl | |
| zu erlassen, der dann nur wenige Stunden später von der ungarischen Polizei | |
| vollstreckt wurde. | |
| Der illegale Handel mit Waffen ist nicht der einzige Fall, in dem gegen | |
| Rönsch ermittelt wird. Der Erfurter gilt nach Informationen von SZ und Vice | |
| ebenso als Betreiber der stillgelegten Website „Anonymus.Kollektiv“, auf | |
| der Hetze gegen Geflüchtete betrieben wurde. Heute ist die Seite noch auf | |
| dem russischen Facebook-Pendant VKontakte zu finden. Unter dem Namen | |
| Anomynus.Kollektiv wurden Mails verschickt, die Geflüchtete, aber auch | |
| Linke beleidigten und Morddrohungen beinhalteten. | |
| ## Drohungen gegen Volker Beck | |
| Auch Abgeordnete waren betroffen. Mitte 2016 erstattete Volker Beck, der | |
| bis zum September für die Grünen im Bundestag saß, Strafanzeige wegen | |
| Beleidigung. Das Verfahren wurde jedoch eingestellt, weil Rönschs | |
| Aufenthaltsort damals noch unbekannt war. Die Drohungen gingen unterdessen | |
| jedoch weiter: Zum Jahresende 2017 erhielt Beck dann eine anonymisierte | |
| E-Mail mit Morddrohungen, in der detailliert auf seinen Wohnort eingegangen | |
| wurde. „Ich vermute, dass das ebenfalls aus dieser Richtung kommen könnte“, | |
| sagt der 47-Jährige gegenüber der taz. | |
| Auch Anonymus.Kollektiv wird nun Gegenstand der Ermittlungen sein. „Neben | |
| dem illegalen Handel mit Waffen ermitteln wir auch wegen Volksverhetzung | |
| gegen den Beschuldigten“, sagte Steltner. | |
| Fest steht, dass der illegale Waffenhandel nicht nur für Rönsch rechtliche | |
| Konsequenzen haben wird. Seit Anfang 2017 laufen Ermittlungen gegen die | |
| deutschen Käufer der illegalen Waffen. Die Verfahren sind bei verschiedenen | |
| Staatsanwaltschaften anhängig. Anfang Januar 2018 sorgte ein Urteil für | |
| Unverständnis: Ein angeklagter Arzt aus Sachsen hielt die online erworbenen | |
| Waffen für Spielzeug und hatte vor Gericht angegeben, die beiden Revolver | |
| des Modells „Antifaschreck“ lediglich als „Gag“ für seine Geburtstagsf… | |
| gekauft zu haben. Das Gericht hielt dies für plausibel und stellte das | |
| Verfahren gegen Zahlung einer Geldauflage ein. | |
| 29 Mar 2018 | |
| ## AUTOREN | |
| Sebastian Kränzle | |
| ## TAGS | |
| Mario Rönsch | |
| Ungarn | |
| Schwerpunkt Neonazis | |
| Festnahmen | |
| Waffenhandel | |
| Waffenhandel | |
| Schwerpunkt Rassismus | |
| Waffenschein | |
| Der Monat in rechten Medien | |
| Montagsdemos | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Online-Waffenshop „Migrantenschreck“: Neonazi Mario R. muss ins Gefängnis | |
| Der Neonazi Mario R. verkaufte im Internet auf seiner Website | |
| „Migrantenschreck“ verbotene Waffen. Nun wurde er zu fast drei Jahren Haft | |
| verurteilt. | |
| Rechtsextremer Waffenhandel: Abrechnung für „Migrantenschreck“ | |
| Mario R. verkaufte mit dem „Migrantenschreck“-Handel Waffen, um | |
| „Asylforderer niederzustrecken“. Nun begann der Prozess gegen ihn. | |
| Internetplattform „Migrantenschreck“: Anklage wegen Waffenhandel | |
| Im Juni wurde der mutmaßliche Betreiber der Webseite „Migrantenschreck“ | |
| nach Deutschland ausgeliefert. Nun erhebt die Berliner Staatsanwaltschaft | |
| Anklage. | |
| Keine Strafe für Waffen von rechter Seite: Revolver als Geburtstags-Gag | |
| Ein Arzt hatte über die rechte Seite „Migrantenschreck“ Waffen bestellt. | |
| Das Verfahren wurde nun eingestellt, weil er sie nur aus Spaß gekauft haben | |
| soll. | |
| Juli 2017 in rechten Medien: Die sozialen Stars | |
| Am rechten Rand haben sich Medien etabliert, die über Social Media | |
| erfolgreich sind. Im Juli diskutierten Rechte vor allem über Gewalt in | |
| Hamburg. | |
| Politische Ausrichtung der Montagsdemos: Mission links | |
| Stehen die neuen Montagsdemos politisch links oder rechts? Einige linke | |
| Aktivisten wollen die Teilnehmer nicht vorverurteilen und machen ihnen | |
| Angebote. |