# taz.de -- Inhaftierte Demonstranten in Myanmar: Junta kündigt Amnestie an | |
> Tausende Menschen wurden in Myanmar nach dem Putsch festgenommen. Nun | |
> sollen mehr als 5.000 von ihnen freikommen – viele jedoch nur unter | |
> Bedingungen. | |
Bild: Drei-Finger-Gruß der Opposition bei regierungskritischem Protest in Yang… | |
YANGON afp | Anlässlich des buddhistischen Fests Thadingyut will [1][die | |
Militärjunta in Myanmar] mehr als 5.000 inhaftierte Demonstranten | |
freilassen. 5.636 Gefangene sollen noch vor Beginn des Fests im Oktober | |
begnadigt werden und freikommen, wie Juntachef Min Aung Hlaing am Montag | |
ankündigte. Um welche Gefangenen es sich handelt, gab er nicht bekannt. Für | |
einige Inhaftierte sei die Freilassung an Bedingungen geknüpft. | |
Mehr als 1.300 Gefangene würden unter der Bedingung freigelassen, dass sie | |
sich verpflichten, keine weiteren Straftaten zu begehen, erklärte Hlaing. | |
Dazu müssten sie ein entsprechendes Dokument unterzeichnen. Nach Angaben | |
des Myanmar-Experten David Mathieson handelt es sich dabei um „eine Art | |
Bewährung“. Der Deal bedeute „eine ständige und bedrohende Überwachung�… | |
sagte er der Nachrichtenagentur AFP. | |
Im Zuge der Proteste gegen die Militärjunta waren in den vergangenen | |
Monaten tausende Menschen festgenommen worden, mehr als 7.300 von ihnen | |
sitzen nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Assistance Association | |
for Political Prisoners (AAPP) derzeit landesweit hinter Gittern. Bereits | |
im Juni hatten die Behörden mehr als 2.000 Kritiker der Militärjunta aus | |
den Gefängnissen entlassen, darunter zahlreiche Journalisten. | |
Einer der Medienschaffenden, die sich noch immer in Haft befinden, ist der | |
US-Journalist Danny Fenster. Er war im Mai festgenommen worden und sitzt im | |
berüchtigten Insein-Gefängnis in der Metropole Yangon. | |
Junta-Chef Hlaing war am Freitag wegen „unzureichender Fortschritte“ bei | |
der Rückkehr zur Normalität nach dem Militärputsch im Februar [2][von einem | |
Gipfeltreffen der Organisation südostasiatischer Staaten (Asean) | |
ausgeschlossen worden]. Das Land soll bei dem Gipfel Ende Oktober | |
stattdessen von einem „unpolitischen“ Vertreter repräsentiert werden. | |
In ihrer Erklärung verwiesen die Asean-Außenminister auf einen | |
Fünf-Punkte-Plan für Myanmar, auf den sich die Staats- und Regierungschefs | |
bei einem Gipfel im April verständigt hatten. Experten werten den | |
Ausschluss als politisches Signal an die Junta. | |
Seit dem Militärputsch in Myanmar im Februar wurden nach UN-Angaben mehr | |
als 1.100 Menschen bei von den Sicherheitskräften gewaltsam aufgelösten | |
Protesten getötet. Mehr als 8.000 Menschen wurden demnach festgenommen. | |
18 Oct 2021 | |
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