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# taz.de -- Handball-WM in Katar: Deutsche scheitern im Viertelfinale
> Das war's für die deutsche Mannschaft: Gegen die Gastgeber aus Katar
> verlor das Team mit 24:26. Von Beginn an lag das Team in Rückstand.
Bild: Uwe Gernsheimer im Angriff gegen Hassan Mabrouk.
DOHA dpa | Deutschland hat das erste WM-Halbfinale seit 2007 und damit sein
Handball-Wunder verpasst. Der Turnier-Nachrücker verlor am Mittwoch in Doha
das Viertelfinale gegen Gastgeber Katar mit 24:26 (14:18) und muss nun in
der Platzierungsrunde um die Ränge fünf bis acht Spielen. Dort geht es um
drei Plätze für die Teilnahme an Qualifikationsturnieren zu den Olympischen
Spiele 2016. Erster Gegner ist am Freitag Kroatien.
Katar, vor zwei Jahren WM-20., spielt gegen Kroatien-Bezwinger Polen im
Halbfinale. Vor rund 14.500 Zuschauern warf Uwe Gensheimer fünf Tore für
die deutsche Mannschaft.
Bundestrainer Sigurdsson sah es nicht als Nachteil an, dass die deutsche
Mannschaft einen Tag weniger Erholung hatte als die Kataris, die ihr
Achtelfinale gegen Österreich bereits am Sonntag gespielt hatten. Vielmehr
sah er schon die letzte Vorrundenpartie gegen Saudi-Arabien als Pause an,
weil dort nur die zweite Garde auflief. Und auch der
23:16-Achtelfinalerfolg gegen Ägypten hat seiner Meinung nach die Kräfte
geschont, weil der Sieg zeitig herausgespielt war. „Das Spiel war nur 40
Minuten lang. Wir sind einfach fit“, sagte der Isländer.
Den 41-Jährigen schien vor dem wichtigsten Spiel seiner noch jungen
Bundestrainer-Karriere nichts aus der Ruhe zu bringen. Selbst die Ansetzung
der mazedonischen Schiedsrichter Gjorgji Nachevski und Slave Nikolov, die
bereits das deutsche Vorrundenspiel gegen Polen (29:26) geleitet hatten,
beeindruckte ihn nicht. „Darüber mache ich mir keinen Kopf. Wir
konzentrieren uns auf die positiven Sachen: Dass wir in Form sind, dass wir
guten Handball spielen, dass die Halle voll wird, gute Stimmung, die Sonne
scheint“, sagte er.
## Rückraumspieler nicht in den Griff bekommen
Doch die gute Stimmung verflog schnell. Die deutsche Mannschaft geriet erst
mit 3:6 (13.), dann mit 5:9 (15.) und schließlich mit 6:11 (18.) und 7:13
(20.) ins Hintertreffen. Die in den Partien zuvor so starke Abwehr kam mit
den Kataris überhaupt nicht zurecht.
Insbesondere die Rückraumspieler Zarko Markovic und Rafael Capote sowie die
den bulligen Kreisläufer Borja Vidal bekam das DHB-Team nicht in den Griff.
Zudem wurden zahlreiche Chancen vergeben. Unter anderem scheiterte Uwe
Gensheimer mit zwei Siebenmetern an seinem ehemaligen Club-Kollegen von den
Rhein-Neckar Löwen Goran Stojanovic.
So machte sich schon früh Frust breit im Team um Kapitän Gensheimer, der
sich in eine Rangelei mit Katars Bertrand Roine einließ und nach
Videobeweis wie der Rückraumspieler eine Zweiminutenstrafe kassierte. Und
noch zwei weitere Male wurde nach Videobeweis gegen die deutsche Mannschaft
entschieden und jeweils ein Tor anerkannt. Zu allem Überfluss hatten die
Referees nicht ihren besten Tag erwischt und legten erkennbar die Regeln
auf beiden Seiten unterschiedlich aus.
Trotz eines 9:16-Rückstandes (27.) gab sich die deutsche Mannschaft, die
die Coolness der vergangenen Spiele vermissen ließ, nicht auf und kam bis
zur Pause auf 14:18 (30.) heran. „Das wird noch“, sagte Alt-Bundestrainer
Heiner Brand und meinte mit Blick auf den Gastgeber: „Das Niveau können die
nicht halten.“ Als hätten die deutschen Spieler Brand gehört, starteten sie
eine Aufholjagd, die beim 18:20 (38.) Katars Trainer Valero Rivera zu einer
Auszeit zwang.
Die Deutschen packten in der Abwehr fester zu, Torhüter Silvio Heinevetter
hielt stark. Jeder Torerfolg war harte Arbeit. Doch näher als auf 19:20
(39.) und am Ende 24:26 (56.) kam das DHB-Team nicht mehr heran.
28 Jan 2015
## AUTOREN
Martin Kloth
## TAGS
Handball-WM
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Katar
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Katar
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