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# taz.de -- Gesetz für In-App-Käufe: Ohne Provision in Seoul
> Südkorea wird zum weltweiten Vorreiter: mit einem Verbot für
> App-Store-Betreiber, bei In-App-Käufen mitzukassieren. Die EU ist noch
> nicht so weit.
Bild: Da klingelt's auch in der Kasse: Fahrgäste und ihre Handys in der U-Bahn…
Berlin taz | Südkorea hat ein Gesetz verabschiedet, das es
App-Store-Betreibern wie Google und Apple untersagt, Provisionen bei
In-App-Käufen zu verlangen. Ein entsprechendes Gesetz nahm das Parlament
einem [1][Bericht des Wall Street Journal] zufolge am Dienstag an.
Unternehmen, die dagegen verstoßen, können demzufolge mit einer Strafe von
bis zu 3 Prozent des im Land getätigten Jahresumsatzes belegt werden.
In-App-Käufe sind für die Betreiber von App-Stores ein gutes Geschäft: Sie
verlangen bis zu 30 Prozent der durch einen innerhalb der App erfolgten
Kauf erzielten Einnahmen. Für am Umsatz gemessen kleinere Anbieter gilt
neuerdings sowohl bei Google als auch bei Apple eine niedrigere Provision
von 15 Prozent. Auch für die App-Anbieter selbst sind die In-App-Käufe
wichtig: Viele Apps, gerade aus dem Bereich Spiele, können von den
Kund:innen gratis heruntergeladen und installiert werden. Die
Finanzierung erfolgt über andere Wege wie Werbung oder eben Verkäufe über
die App. Das können etwa Werkzeuge sein, die innerhalb von Spielen verkauft
werden, oder Abos bei einer Musikstreaming-App.
Das südkoreanische Gesetz nutzt dann auch einen kleinen Umweg: Bislang
schreiben Apple und Google den App-Entwickler:innen vor, zur Abwicklung von
In-App-Käufen das Bezahlsystem der jeweiligen Plattform zu verwenden.
Darüber behalten sie die Provisionen ein. Das Gesetz untersagt es nun, dass
Plattformen nur ihren eigenen Zahlungsweg akzeptieren. App-Entwickler:innen
können damit künftig alternative Zahlungswege einbauen. Und damit entfällt
die Provision.
Das südkoreanische Gesetz ist Berichten zufolge das erste dieser Art
weltweit – doch es könnte noch zum Vorbild werden. Denn auch in anderen
Regionen stoßen die Provisionen auf Kritik. So [2][kam etwa die
EU-Kommission im April dieses Jahres nach einer Prüfung zu dem vorläufigen
Ergebnis,] dass Apple seine marktbeherrschende Stellung beim Vertrieb von
Musikstreaming-Apps missbrauche. Das führe unter anderem zu höheren
Preisen für die Kund:innen. Und in den USA haben sich mehrere Firmen wie
Spotify und [3][Epic Games] zusammengeschlossen, um unter anderem die
Provisionen zu kippen.
1 Sep 2021
## LINKS
[1] https://www.wsj.com/articles/google-apple-hit-in-south-korea-by-worlds-firs…
[2] https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_21_2061
[3] /Streit-Epic-Games-und-Apple/!5704588
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Verbraucherschutz
Monopol
Digitalwirtschaft
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Digitalwirtschaft
Apple
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