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# taz.de -- „Gelbwesten“-Proteste in Frankreich: Champs-Elysées voller Bar…
> Demonstranten in gelben Westen geraten in Paris heftig mit der Polizei
> aneinander. Unter ihnen sind zahlreiche Rechtsextreme.
Bild: Fahrräder verbrennen als Zeichen des Autofahrerprotests? Wie armselig �…
Paris taz | Bei einer nicht genehmigten Kundgebung der „gelben Westen“
gegen die Treibstoffpreise und hohe Lebenskosten standen sich am Samstag
auf der Avenue des Champs-Elysées einige tausend Demonstranten und ein
massives Aufgebot der Ordnungspolizei CRS gegenüber. Die Behörden hatten in
dieser berühmten Geschäftsstraße von Paris wie in anderen Zonen in der
Hauptstadt Protestaktionen untersagt.
Diese Ordnungskräfte des Innenministeriums hatten den Auftrag, einen Marsch
auf den Elysée-Präsidentenpalast zu verhindern. Es kam schon am Vormittag
zu sehr gewaltsamen Zusammenstößen auf den Champs-Elysées. Auf die
Wasserwerfer und Tränengasgranaten der Polizei antworten Gruppen von
Demonstranten mit Pflastersteinen und anderen Wurfgeschossen.
Aus Baumaterial, Absperrungen, Stühlen und Tischen aus Cafés wurden
mehrfach im oberen Teil der Avenue nahe des Triumphbogens brennende und
dunkel rauchende Barrikaden errichtet. Die Scharmützel dauerten am
Nachmittag an. In einer Bäckerei mit Café brach ein Brand aus. Mindestens
ein Beamter der Gendarmerie wurde verletzt, neun Personen wurden
festgenommen.
Unter jenen, die offenbar die Konfrontation mit der Staatsgewalt suchten,
befinden sich laut Angaben der Pariser Polizeipräfektur etwa hundert
Mitglieder ultrarechter Gruppierungen. Bereits vor der Demonstration hatte
die Regierung auch vor linksextremen Randalierern gewarnt. Die Aussicht auf
Zusammenstöße hat zweifellos manche „Gelbwesten“ aus der Provinz davon
abgehalten, überhaupt in die Hauptstadt zu fahren. Hinzu kommt, dass vielen
schlicht das Geld dafür fehlt.
## Innenminister beschuldigt Marine Le Pen
Auf Anordnung des Innenministers Christophe Castaner darf auf dem Platz
zwischen der breiten Geschäftstrasse und den Tuilerien nicht demonstriert
werden. Er liege zu nahe am Präsidentenpalast, dem sich die „Gelbwesten“,
die bei ihren Aktionen gegen die Diesel- und Benzinzölle oft gleich auch
[1][den Rücktritt von Staatspräsident Emmanuel Macron fordern], keinesfalls
nähern dürfen. Demonstranten versuchen dennoch, die Sicherheitsbarrieren
der Polizei zum Präsidentenpalast zu durchbrechen.
Castaner machte in einer ersten Stellungnahme die rechtsextreme Politikerin
Marine Le Pen [2][für die Zwischenfälle mitverantwortlich], weil sie
öffentlich das Kundgebungsverbot auf den Champs-Elysées und der Concorde
infrage gestellt habe. Le Pen wies die Vorwürfe zurück. Sie habe niemals zu
irgendeiner Form von Gewalt aufgerufen, sagte sie im Fernsehen. Der
Rechtskonservative Nicolas Dupont-Aignan beschuldigte die Regierung einer
„skandalöse Manipulation“: „Die Gilets jaunes sind rechtschaffene Bürge…
die Steuern bezahlen, keine Schurken!“
Die Regierung hatte den „Gilets jaunes“ zuvor den Champs de mars, das weite
Terrain zu Füssen des Eiffel-Turms, als Ort für ihre seit Tagen
angekündigte Pariser Kundgebung angeboten.
Das Marsfeld war zwar in der Vergangenheit Schauplatz markanter Ereignisse
nach der Revolution von 1789, doch diese immense Grünfläche wollten die
Demonstranten nicht. Vor allem in [3][der Provinz protestieren sie seit
acht Tagen] gegen die teuren Treibstoffpreise und zur Verteidigung ihrer
mageren Kaufkraft. Dabei werden auch Straßen und Tankstellen blockiert.
Laut Innenministerium beteiligten sich landesweit 23.000 Menschen an den
Protesten – deutlich weniger als die 124.000 Demonstranten zur selben Zeit
vor einer Woche.
24 Nov 2018
## LINKS
[1] /Der-Gelbe-Westen-Aufstand-in-Frankreich/!5550044
[2] http://www.leparisien.fr/politique/violences-sur-les-champs-elysees-christo…
[3] /Protest-in-Frankreich/!5551580
## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
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