# taz.de -- Chef von Human Rights Watch: China verteidigt Ausweisung | |
> Der Chef der Organisation wollte nach Hongkong reisen, wurde aber daran | |
> gehindert. Peking wirft der NGO vor, dort die Proteste anzuheizen. | |
Bild: Kenneth Roth, Chef von Human Rights Watch, auf einer Pressekonferenz im N… | |
PEKING afp | China hat am Montag die Einreise-Verweigerung für den Chef der | |
Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Kenneth Roth, am Flughafen | |
von Hongkong verteidigt. Es sei das „souveräne Recht Chinas“, über | |
Einreisegenehmigungen zu entscheiden, sagte der Außenamtssprecher Geng | |
Shuang am Montag in Peking. Internationalen Nichtregierungsorganisationen | |
warf er vor, [1][die politischen Unruhen in Hongkong] ausgelöst zu haben. | |
„Zahlreiche Fakten und Beweise“ hätten gezeigt, dass Human Rights Watch | |
„mit verschiedenen Mitteln radikale anti-chinesische“ Demonstranten in | |
Hongkong unterstützt und sie dazu ermutigt habe, sich an „extremistischen, | |
gewalttätigen und kriminellen Aktivitäten“ zu beteiligen, sagte Geng. | |
[2][Human Rights Watch] trage „große Verantwortung für das derzeitige Chaos | |
in Hongkong“, fügte Geng hinzu. „Diese Organisationen sollten bestraft | |
werden, und sie sollten den angemessenen Preis zahlen“, forderte er weiter. | |
Roth hatte am Sonntag öffentlich gemacht, dass er am Flughafen der | |
chinesischen Sonderverwaltungszone zurückgewiesen worden sei. Der | |
Geschäftsführer der in New York ansässigen Menschenrechtsorganisation | |
wollte in Hongkong den Jahresbericht von Human Rights Watch vorstellen. | |
## Vergeltung für US-Gesetz | |
China hatte im Dezember Sanktionen gegen US-Nichtregierungsorganisationen | |
angekündigt, darunter auch Human Rights Watch. Der Schritt wurde als | |
Vergeltung [3][für ein US-Gesetz gesehen, das Demokratie-Aktivisten in | |
Hongkong unterstützt]. | |
In Hongkong gibt es seit fast sieben Monaten Massenproteste gegen die | |
pekingtreue Führung, die immer wieder in Gewalt umgeschlagen sind. Zu den | |
zentralen Forderungen der Demokratiebewegung zählen die Freilassung der | |
inzwischen rund 6.500 festgenommenen Demonstranten, eine unabhängige | |
Aufarbeitung der Polizeigewalt und das Recht zur freien Wahl des | |
Regierungschefs. | |
13 Jan 2020 | |
## LINKS | |
[1] /2019--Jahr-der-Proteste/!5653116 | |
[2] /Forderung-von-Human-Rights-Watch/!5566320 | |
[3] /Trump-aergert-China-mit-Hongkong-Gesetz/!5644957 | |
## TAGS | |
Hongkong | |
Human Rights Watch | |
China | |
Hongkong | |
China | |
China | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Protest in Hongkong: Dann streiken wir eben! | |
Die Protestbewegung ist ins Stocken geraten. Als Reaktion werden | |
Gewerkschaften gegründet. Sie sollen einen politischen Arbeitskampf | |
ermöglichen. | |
2019 – Jahr der Proteste: Eine Stadt will sich nicht fügen | |
In der autonomen Wirtschaftsmetropole Hongkong wird seit mehr als sechs | |
Monaten fast täglich demonstriert. Ein Ende ist nicht in Sicht. | |
Trump ärgert China mit Hongkong-Gesetz: Peking schäumt | |
Als Reaktion auf US-Gesetze zum Schutz von Menschenrechten in Hongkong | |
bestellt die chinesische Regierung den US-Botschafter ein. |