# taz.de -- Berlinale Staralbum – Sigourney Weaver: Die Unerbittliche | |
> Seit sie Ripley im Horrorklassiker „Alien“ spielte, steht sie für die | |
> Entschlossenheit von Frauen. Sigourney Weaver kam persönlich zur | |
> Berlinale. | |
Bild: Sigourney Weaver, die Chefin in „My Salinger Year“ | |
Ihr wollt Stars? Dann bekommt ihr Stars! Zum Auftakt der Jubiläumsausgabe | |
stolziert die große Sigourney Weaver über den roten Teppich des Berlinale | |
Palasts, mit ihren 182 Zentimetern tatsächlich eine große Erscheinung. | |
Durch den eleganten schwarzen Hosenanzug, mit dem Weaver zur | |
Pressekonferenz des Eröffnungsfilm kommt, wird das noch betont. | |
[1][„My Salinger Year“ ist in der Reihe der Berlinale-Eröffnungsfilme] im | |
oberen Mittelfeld anzusiedeln. Allerdings werden Kenner der Berlinale | |
wissen, dass das nicht viel heißt. Sehenswert ist „My Salinger Year“ vor | |
allem wegen Weaver – denn gleich ihr erster Auftritt beweist, was Stars zu | |
Stars macht: Nur von hinten sieht man da die von ihr gespielte | |
Literaturagentin, doch Figur, Haltung und Frisur lassen keinerlei Zweifel, | |
um wen es sich handelt. | |
Wie eine etwas gelassenere Wiedergängerin von Katharine Parker – der | |
hinterhältigen Investmentmaklerin aus „Die Waffen der Frauen“, eine ihrer | |
markantesten Rollen – wirkt Weaver hier. Älter und weiser ist sie geworden, | |
aber immer noch tough und unerbittlich, bis die harte Schale kleine Risse | |
bekommt. | |
## Wegbereiterin starker Frauenfiguren | |
Berühmt wurde die damals 29-jährige New Yorkerin 1979 als [2][Ellen Ripley | |
in „Alien“], eine der Ikonen des modernen Kinos und zudem Wegbereiterin von | |
so ziemlich jeder starken Frauenfigur im Hollywoodkino der letzten 40 | |
Jahre. Sogar für einen Oscar nominiert wurde Weaver für die Fortsetzung | |
„Aliens“, der in der erfolgreichsten Phase ihrer Karriere entstand, so wie | |
auch „Gorillas im Nebel“, ihr berührendes Porträt der Affenforscherin Dian | |
Fossey. | |
Wesentlich sentimentaler war dann „Snow Cake“ von 2006, seinerzeit auch der | |
Berlinale-Eröffnungsfilm. Nun also die Nebenrolle in „My Salinger Year“ f�… | |
die große Sigourney Weaver, die einem oft etwas nostalgischen Film in jedem | |
ihrer wenigen Auftritte Gravitas verleiht. Nicht mit großen Gesten, mit | |
aufgesetztem Spiel, sondern durch ihre Ausstrahlung, die in vier | |
Jahrzehnten vor der Kamera stetig stärker wurde. | |
Noch etliche Jahre wird sie uns erhalten bleiben: Ab Weihnachten 2021 wird | |
Weaver im Zweijahresrhythmus [3][in den vier (!) Fortsetzungen von „Avatar“ | |
mitwirken], die gerade unter der Regie des „Aliens“-Regisseur James Cameron | |
entstehen. | |
21 Feb 2020 | |
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## AUTOREN | |
Michael Meyns | |
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