Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Automesse in München: IAA auch künftig in der City
> München hält trotz Kritik am Konzept der Automesse IAA fest. Die
> Veranstalter bestehen darauf, wieder zentrale Plätze der Stadt zu nutzen.
Bild: Unbeeindruckt von den Protesten gegen die IAA hält München auch 2023 un…
München taz | Während der IAA ging es in München hoch her. Medial
dominierten [1][Proteste gegen die Messe] und deren Präsenz im öffentlichen
Raum. Die Innenstadt von München war im September tagelang Showroom der
Autoindustrie. Eingezäunt, von privaten Sicherheitsfirmen und Polizei
bewacht, [2][präsentierten die großen Autohersteller in „Open Spaces“ ihre
Konzepte von Mobilität und ihre neuesten Modelle]. Baulich kaum limitiert,
überließ die Stadt der IAA über 56.000 Quadratmeter. Zwischen 100 und 400
Euro pro Quadratmeter verlangte der VDA an Standmiete. Die Einnahmen müssen
dementsprechend im Millionenbereich liegen. Deutlich niedriger soll die von
der Stadt veranschlagte Sondernutzungsgebühr sein.
Das und wie eine Neuauflage der IAA aussehen könnte, beschäftigt nun die
städtische Politik. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) erklärte im
Wirtschaftsausschuss, die IAA sei trotz Verbesserungsbedarf ein „voller
Erfolg“ gewesen; so sieht das auch die CSU. Die Münchner Grünen fordern
dagegen mehr Transparenz. Die Oppositionsparteien Linke und ÖDP wollen,
dass die Stadt öffentlichen Plätze nicht mehr für kommerzielle Großmessen
zur Verfügung stellen darf.
Für die IAA sind diese Open Spaces allerdings nicht verhandelbar. Die Messe
GmbH schreibt dazu in einem nichtöffentlichen Dokument, das der taz
vorliegt: „Die Nutzung der innerstädtischen Plätze ist Geschäftsgrundlage
für den Zuschlag an die Messe München und den Vertragsabschluss gewesen.
Sie ist auch entscheidend für die erfolgreiche Fortführung der IAA in
München.“
Für 2023 und 2025 hatte der Stadtrat einer Neuauflage bereits vor der Messe
zugestimmt und damit laut dem Dokument auch der Nutzung des öffentlichen
Raums zugesichert. Eine Abweichung von den Verträgen könnte schwerwiegende
finanzielle Konsequenzen haben. Selbst dem Stadtrat ist wenig zu diesen
Vereinbarungen zwischen Messe München GmbH und dem VDA bekannt. Die Grünen
wollen notfalls gerichtlich für Einblicke sorgen.
## Andere Veranstaltungen verdrängt
Neben der Besetzung des öffentlichen Raums wurden auch unzählige Münchner
Behörden über tausende Stunden beschäftigt. Eine Anfrage der Linken und der
ÖDP im Stadtrat förderte zutage: Das Kreisverwaltungsreferat, die Münchner
Versammlungsbehörde, sagt, dass eine regelmäßige IAA mit so hohen Aufwand
verbunden sei, dass eine halbe Stelle dafür veranschlagt werden müsse. Auch
im Amt sieht man die Vereinnahmung des öffentlichen Raum kritisch: Früh sei
verdeutlicht worden, dass andere Veranstaltungen im Innenstadtbereich
durch die IAA verdrängt werden können, heißt es im Abschlussbericht.
Vor der nächsten IAA soll nun ein runder Tisch, einberufen von SPD und
Grünen, eine stärkere Reglementierung und möglicherweise Beschränkung der
Open Spaces ermöglichen. Was klar ist: Auch zukünftig will das rot-grün
regierte München Gastgeberin für die IAA sein. Auch die zahlreich
vertretenen Protestgruppen kündigen an: Wenn die IAA wiederkommt, dann
kommen die Proteste wieder.
14 Oct 2021
## LINKS
[1] /Proteste-gegen-die-IAA-in-Muenchen/!5800110
[2] /Automesse-IAA-in-Muenchen/!5797084
## AUTOREN
Michael Trammer
## TAGS
IAA
Verkehr
München
Schwerpunkt Klimaproteste
Schwerpunkt Pressefreiheit
Schwerpunkt Klimawandel
Auto-Branche
IAA
## ARTIKEL ZUM THEMA
IAA Automesse in München: Luxusschlitten und Spritschleudern
In München eröffnet am Dienstag die IAA Mobility 2023. Klimaprotestgruppen
wollen die Ausstellung auf öffentlichen Plätzen stören.
Urteil gegen taz-Autor: Pressefreiheit auf Bewährung
Für seine Berichterstattung über die IAA-Proteste betrat ein taz-Reporter
ein besetztes Haus in München. Dafür wurde er nun verurteilt.
Bilanz der IAA-Proteste: Alle sprechen von Erfolg
Aktivist*innen, Industrie und Polizei ziehen positive Bilanz rund um
die „Mobilitätsmesse“. Was das bedeutet, sehen sie unterschiedlich.
Automesse IAA in München: Nicht mehr der richtige Gegner
An der Autoindustrie gibt es viel zu bemängeln. Aber die Kritiker*innen
sollten auch zur Kenntnis nehmen, wie viel sie mit ihrem Protest schon
erreicht haben.
Aktionen gegen Automesse IAA: „Jeder Protest im Keim erstickt“
Die Protestaktionen gegen die Automesse IAA in München gehen weiter. Bei
Räumungen wird auch ein taz-Reporter festgesetzt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.