| # taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Hamas spricht von Vorstoß in … | |
| > Israelische Streitkräfte sind nach Hamas-Angaben in Gaza-Stadt. | |
| > Sicherheitsexperten warnen vor fatalen Folgen einer Ausweitung des | |
| > Krieges. | |
| Bild: Flüchtlingszelte in Gaza-Stadt, 28. Mai 2025: Zivilisten zu evakuieren, … | |
| Hamas: IDF-Einsatz in Gaza-Stadt | |
| Die israelische Armee führt nach Angaben eines Vertreters der | |
| islamistischen Hamas einen Militäreinsatz in der Stadt Gaza aus. Die | |
| israelischen Streitkräfte würden „aggressive“ Vorstöße in der Stadt Gaza | |
| vornehmen, sagte der Generaldirektor des Hamas-Medienbüros, Ismail | |
| Al-Thauabta, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Das israelische | |
| Sicherheitskabinett hatte in der Nacht zum Freitag eine Ausweitung des | |
| Militäreinsatzes im Gazastreifen gebilligt. | |
| Vor der geplanten Ausweitung des Gaza-Kriegs billigte der israelische | |
| Generalstabschef Ejal Zamir entsprechende Einsatzpläne. Zamir habe bei | |
| einer Besprechung „den Hauptrahmen für den Einsatzplan der israelischen | |
| Armee im Gazastreifen genehmigt“, teilte die Armee mit. An dem Treffen | |
| nahmen den Angaben zufolge der Generalstab, Vertreter des | |
| Inlandsgeheimdienstes Schin Bet sowie weitere Kommandeure teil. Es werden | |
| demnach auch Vorbereitungen für die Einberufung weiterer Reservisten | |
| getroffen. | |
| Israels neuer Kriegsplan sieht laut Ministerpräsident Benjamin Netanjahu | |
| neben der Einnahme der Stadt Gaza auch die Zerschlagung der islamistischen | |
| Hamas in den zentralen Flüchtlingslagern des Gazastreifens vor. | |
| Zamir hatte nach Medienberichten vor großen Risiken des Plans gewarnt. Er | |
| gefährde Soldaten und die Geiseln, die in der Stadt Gaza vermutet werden. | |
| Israelische Medien berichteten von großen Spannungen zwischen Zamir und dem | |
| Verteidigungsminister Israel Katz. (dpa, afp) | |
| „Nichts wird übrig bleiben“: Israel bereitet sich auf Einsatz gegen Hamas | |
| in Gaza vor | |
| Der ehemalige israelische Geheimdienstvertreter Michael Milshtein warnt | |
| davor, die palästinensische Zivilbevölkerung wie bislang in sogenannte | |
| humanitäre Zonen im Süden des Gazastreifens zu treiben. „Man kann nicht | |
| eine weitere Million Menschen dorthin bringen. Das wird eine grauenhafte | |
| humanitäre Krise sein“, sagte Milshtein der Nachrichtenagentur AFP. | |
| Nach Einschätzung des Leiters der israelischen Denkfabrik Defense and | |
| Security Forum, Amir Avivi, will die israelische Armee Zivilisten zu | |
| Umsiedlung in den Süden des Gazastreifens bewegen, indem sie dort die | |
| Verteilung von Hilfsgütern durch die von den USA und Israel unterstützte | |
| Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) verstärkt. Die dortigen | |
| GHF-Zentren sollen Avivi zufolge von aktuell vier auf 16 ansteigen. | |
| Sicherheitsexperte Milshtein geht davon aus, dass der bewaffnete Arm der | |
| Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, bis zu 15.000 Kämpfer in der Stadt | |
| positioniert haben könnte. Viele seien neu rekrutiert worden. „Es ist sehr | |
| einfach, einen 17-, 18-, 19-jährigen Palästinenser zu überzeugen, ein Teil | |
| der Al-Kassam-Brigaden zu werden“, sagte Milshtein der AFP. | |
| Neben der israelischen Armee bereite auch die Hamas sich auf die „Schlacht“ | |
| in Gaza vor. Angesichts schwieriger Bedingungen warnt die Vertreterin der | |
| Denkfabrik International Crisis Group, Mairav Zonszein, vor den | |
| Konsequenzen eines israelischen Vorgehens in Gaza. „Es ist fast unmöglich, | |
| dort einzudringen, ohne sowohl den Tod von Geiseln als auch eine [1][große | |
| humanitäre Katastrophe] zu verursachen“, sagt sie. Die materielle | |
| Zerstörung werde zudem enorm sein. „Sie werden einfach alles zerstören und | |
| dann wird nichts mehr übrig sein.“ (afp) | |
| UN: Hinweise auf sexuelle Gewalt gegen Palästinenser | |
| UN-Generalsekretär António Guterres zeigt sich derweil äußerst besorgt über | |
| nach seinen Angaben glaubwürdige Informationen, wonach israelische | |
| Sicherheitskräfte palästinensischen Gefangenen sexuelle Gewalt zugefügt | |
| haben sollen. Die Vorwürfe, die er in einem Brief an Israels UN-Botschafter | |
| Danny Danon äußerte, beziehen sich auf angebliche Vorfälle in mehreren | |
| Gefängnissen, einem Haftzentrum und einer Militärbasis. Danon wies die | |
| Anschuldigungen zurück. | |
| Guterres' Brief geht der Veröffentlichung des jährlichen UN-Berichts zu | |
| sexualisierter Gewalt voraus. Er schreibt, es sei schwierig gewesen, | |
| Hinweise zu sammeln, weil den UN-Beobachtern der Zugang zu den besagten | |
| Gebäuden verweigert worden sei. „Ich fordere die israelische Regierung | |
| dringend auf, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die sofortige | |
| Einstellung aller Akte sexueller Gewalt sicherzustellen“, so Guterres. | |
| Danon, der den Brief veröffentlicht hatte, kritisierte Guterres auf der | |
| Plattform X: Der UN-Generalsekretär habe sich erneut „auf unbegründete | |
| Anschuldigungen gestützt, die auf tendenziösen Veröffentlichungen | |
| basieren“. Die Vereinten Nationen sollten sich auf „die schockierenden | |
| Kriegsverbrechen der Hamas“ und die „sofortige Freilassung aller Geiseln“ | |
| konzentrieren. (dpa) | |
| Al-Dschasira korrigiert Zahl seiner bei israelischem Angriff getöteten | |
| Mitarbeiter im Gazastreifen | |
| Der katarische Sender Al-Dschasira hat die Zahl seiner bei einem | |
| israelischen Angriff im Gazastreifen getöteten Mitarbeiter korrigiert. In | |
| einem Bericht auf seiner englischsprachigen Website erklärte Al-Dschasira | |
| am Dienstag, dass bei dem Angriff vier seiner Journalisten getötet worden | |
| seien und nicht fünf, wie ursprünglich angegeben. Der zuvor genannte Moamen | |
| Aliwa sei vielmehr als freiberuflicher Kameramann tätig gewesen. Überdies | |
| sei ein sechster bei dem Angriff getöteter Journalist, Mohammed al-Chalidi, | |
| ebenfalls freiberuflich tätig gewesen. | |
| Der im Golfemirat Katar ansässige Sender hatte ursprünglich berichtet, dass | |
| seine Korrespondenten [2][Anas al-Scharif] und Mohammed Kreikeh sowie die | |
| Kameraleute Ibrahim Saher, Mohammed Nufal und Moamen Aliwa bei dem | |
| israelischen Angriff am Sonntag getötet worden seien. Ein Angriff der | |
| israelischen Armee hatte demnach ein Zelt für Journalisten vor dem Haupttor | |
| des Al-Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza getroffen. | |
| Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen sowie die UNO und die | |
| EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hatten die Tötung der Journalisten | |
| verurteilt. | |
| Israelischen Angaben zufolge handelte es sich bei al-Scharif um ein | |
| „aktives Mitglied“ der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. Die | |
| israelische Armee teilte im Onlinedienst Telegram mit, sie habe „in der | |
| Stadt Gaza den Terroristen Anas al-Scharif getroffen, der sich als | |
| Journalist für den Sender Al-Dschasira ausgab“. Al-Scharif sei „ein | |
| Anführer einer Terrorzelle der Terrororganisation Hamas und verantwortlich | |
| für Raketenangriffe auf israelische Zivilisten und IDF-Truppen“ gewesen. | |
| Demnach stand er auf der Hamas-Gehaltsliste. | |
| Örtlichen Journalisten im Gazastreifen zufolge hatte al-Scharif zu Beginn | |
| seiner Karriere in einem Kommunikationsbüro der Hamas gearbeitet. (afp) | |
| Kampfpiloten in Israel demonstrieren für Ende des Gaza-Kriegs | |
| Rund 200 ehemalige und aktive israelische Kampfpiloten haben vor dem | |
| Militärhauptquartier in Tel Aviv [3][für ein Ende des Gaza-Kriegs und eine | |
| Vereinbarung für die Freilassung der Geiseln demonstriert]. Das israelische | |
| Nachrichtenportal „ynet“ berichtete, es handele sich um pensionierte | |
| Piloten sowie Reservisten. Der ehemalige Generalstabschef Dan Chalutz rief | |
| auf der Bühne: „Genug! Beendet diesen törichten Krieg.“ | |
| Bei dem Protest wurde ein Brief der Ehefrau eines israelischen Navigators | |
| verlesen, dessen Kampfflugzeug 1986 im Libanon abgestürzt war. Ron Arad | |
| wurde damals gefangen genommen, sein Schicksal ist bis heute ungeklärt. | |
| „Vor 39 Jahren habe ich versucht zu erklären, dass Rons Zeit abläuft“, hi… | |
| es in dem Brief von Tami Arad. „Niemand glaubte damals, dass ein lebender | |
| Gefangener einfach von der Welt verschwinden könnte. Heute wissen die | |
| Entscheidungsträger, was passieren kann – und trotzdem hat die israelische | |
| Regierung beschlossen, Gaza einzunehmen.“ (dpa) | |
| 13 Aug 2025 | |
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