# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Protest vor Amtssitz von Netan… | |
> Angehörige fordern am Samstag von der Regierung einen Deal zur sofortigen | |
> Freilassung der Hamas-Geiseln. Auch in Berlin wird demonstriert. | |
Bild: Der Marsch der Angehörigen der Hamas-Geiseln an seinem Ziel in Jerusalem | |
## Zehntausende rufen nach einem Agreement | |
Zehntausende Teilnehmer eines Protestmarsches für die Geiseln in der Gewalt | |
der islamistischen Terrororganisation Hamas haben am Samstag Jerusalem | |
erreicht. Sie demonstrierten dort vor dem Amtssitz des israelischen | |
Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Der Marsch hatte am Dienstag in der | |
rund 70 Kilometer entfernten Küstenmetropole Tel Aviv begonnen. Die | |
Demonstranten trugen blau-weiße israelische Flaggen und gelbe Luftballons | |
bei sich. Viele hielten Schilder mit Bildern der Entführten in die Höhe. | |
Sie forderten von der Regierung einen sofortigen Deal zur Freilassung der | |
Geiseln, die seit sechs Wochen im Gazastreifen festgehalten werden. „Jetzt, | |
jetzt, jetzt“, skandierten sie immer wieder. „Humanitäre Hilfe nur im | |
Gegenzug für die Freilassung aller Geiseln“, stand auf einem Banner. | |
Die Farbe Gelb symbolisiert die Solidarität mit den verschleppten Kindern, | |
Frauen, Männern und alten Menschen. Zahlreiche Israelis tragen seit Wochen | |
gelbe Bänder an ihren Handgelenken und binden sie an gut sichtbaren Orten | |
fest. (dpa) | |
## Tausende demonstrieren gegen Israels Angriffe in Berlin | |
Mehrere Tausend Menschen haben in Berlin gegen die Angriffe Israels im | |
Gazastreifen demonstriert. Die nach Angaben der Berliner Polizei rund 4000 | |
Teilnehmer der propalästinensischen Demonstration zogen am | |
Samstagnachmittag vom Invalidenpark nahe dem Hauptbahnhof in Richtung | |
Großer Stern im Stadtteil Tiergarten. Zahlreiche Demonstranten trugen | |
Palästinafahnen in den Farben Schwarz, Weiß, Rot und Grün. Viele Menschen | |
riefen „Freiheit für Gaza“ und „Freiheit für Palästina“, aber auch | |
„Deutschland finanziert, Israel bombardiert“ sowie „Stoppt den Völkermor… | |
Der Veranstalter gab vom Lautsprecherwagen aus bekannt: „Wir sind keine | |
Unterstützer von Terrororganisationen und unterstützen auch nicht die Morde | |
in Israel.“ Von der Polizei waren jegliche Aufrufe zu Gewalt untersagt | |
worden, genau wie das Werben für mehrere palästinensische Organisationen, | |
unter anderem für die islamistische Hamas. Obwohl sie als Schweigemarsch | |
angekündigt war, wurde die Demonstration sehr laut und zum Teil auch | |
aggressiv. Vor Filialen amerikanischer Fastfood- oder Café-Ketten entlang | |
der Strecke gab es Pfeifkonzerte. Die Polizei wies den Veranstalter | |
mehrfach darauf hin, die Teilnehmer aufzufordern, verbotene Parolen zu | |
unterlassen. (dpa) | |
## Scholz wünscht „humanitäre Feuerpausen“ | |
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich in einem Telefonat mit Israels | |
Regierungschef Benjamin Netanjahu für „humanitäre Feuerpausen“ im | |
Gazastreifen ausgesprochen. Diese „könnten zu einer wesentlichen | |
Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung beitragen“, sagte Scholz nach | |
Angaben seiner Sprecherin bei dem Gespräch am Samstag. Netanjahu habe | |
daraufhin die „israelischen Bemühungen zum Schutz von Zivilisten“ | |
erläutert, diese würden aber weiterhin „von der Hamas konterkariert“. (af… | |
## Kein Missbrauch von humanitären Hilfszahlungen | |
Das Auswärtige Amt hat die humanitären Hilfszahlungen für die | |
palästinensischen Gebiete auf den Prüfstand gestellt und nach Angaben aus | |
dem Ministerium keinen Missbrauch feststellen können. „Die Überprüfung zur | |
humanitären Hilfe für die Palästinenserinnen und Palästinenser ist | |
abgeschlossen, und es hat keine Auffälligkeiten gegeben bezüglich möglicher | |
indirekter Hilfen für terroristische Organisationen“, hieß es am Samstag | |
aus dem Berliner Ministerium. Insgesamt hat Deutschland im laufenden Jahr | |
demnach humanitäre Hilfe in Höhe von rund 161 Millionen Euro für die | |
Menschen in den palästinensischen Gebieten bereitgestellt. | |
Das Entwicklungshilfeministerium hat die Prüfungen indes nach Angaben eines | |
Sprechers noch nicht abgeschlossen. „Als erstes Teilergebnis wurde die | |
bereits eingeplante Zusage in Höhe von 71 Millionen Euro für das Hilfswerk | |
der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) | |
freigegeben und zusätzliche 20 Millionen Euro neu zur Verfügung gestellt“, | |
sagte der Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „In einem | |
ersten Schritt sollen aus diesen 91 Millionen Euro Maßnahmen finanziert | |
werden, die die Basisversorgung der vertriebenen Menschen im Gaza-Streifen | |
aufrechterhalten und die palästinensischen Flüchtlinge in Jordanien | |
unterstützen.“ | |
Schwerpunkte des mit deutschen Entwicklungsgeldern finanzierten | |
UNRWA-Engagements im südlichen Gaza-Streifen sind demnach die dauerhafte | |
Versorgung der Zivilbevölkerung mit Trinkwasser, sowie Hygiene und | |
Sanitäranlagen in Notunterkünften für innerhalb des Gaza-Streifens | |
vertriebene Menschen. Seit Beginn des israelischen Vergeltungsangriffs für | |
die Hamas-Massaker am 07. Oktober wird die Lage in dem palästinensischen | |
Küstenstreifen mit gut zwei Millionen Einwohnern immer präkerer. Das | |
Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) warnte am Freitag, dass | |
die Zivilbevölkerung wegen Nahrungsmittelknappheit von Hunger bedroht sei. | |
(rtr) | |
## Hamas wirft Israel Angriff auf Schule in Dschaballa vor | |
Beim Einschlag eines Geschosses in einer UN-Schule im nördlichen | |
Gazastreifen soll es am Samstag zahlreiche Tote gegeben haben. Ein Sprecher | |
des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in | |
Gaza berichtete von vielen Toten und Verletzten in der Schule im | |
Flüchtlingsviertel Dschabalia. Er warf der israelischen Armee vor, das | |
Gebäude angegriffen zu haben. Das Militär teilte mit, man prüfe die | |
Berichte. Bilder aus Dschabalia zeigten mehrere Tote in Leichentüchern. | |
Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA), Philippe Lazzarini, | |
schrieb bei X, vormals Twitter, er habe schreckliche Bilder und Videos von | |
Dutzenden getöteten und verletzten Menschen erhalten. „Diese Angriffe | |
dürfen nicht alltäglich werden, sie müssen aufhören“, schrieb Lazzarini. … | |
forderte eine sofortige humanitäre Waffenruhe im Gaza-Krieg. Nach Angaben | |
Lazzarinis hatten in dem Gebäude Tausende Binnenflüchtlinge Zuflucht | |
gesucht. | |
Die israelische Nachrichtenseite ynet schrieb, es sei unklar, ob es sich um | |
einen israelischen Angriff oder eine fehlgeleitete Rakete palästinensischer | |
Terroristen handelte. Aus dem Gazastreifen wurden am Samstag nach | |
israelischen Militärangaben erneut mehrere Raketen auf israelische | |
Grenzorte sowie die Küstenstadt Aschkelon abgefeuert. Nach Darstellung der | |
israelischen Armee geht etwa ein Fünftel der abgefeuerten Raketen im | |
Gazastreifen nieder. | |
Der Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza sagte zudem, es habe auch | |
einen zweiten Angriff auf eine Schule gegeben, im nördlichen Beit Lahia. Es | |
habe Tote und Verletzte gegeben. Die Armee teilte mit, auch hier würden die | |
Berichte geprüft. | |
Israels Armee fordert die Einwohner des nördlichen Gazastreifens seit mehr | |
als einem Monat immer wieder dazu auf, zu ihrer eigenen Sicherheit in den | |
Süden des Küstenstreifens zu fliehen. (dpa) | |
## Von der Leyen gegen „Vertreibung von Palästinensern“ | |
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich in der ägyptischen | |
Hauptstadt Kairo gegen eine „Vertreibung von Palästinensern“ ausgesprochen. | |
Von der Leyen habe Ägypten am Samstag bei einem Treffen mit Präsident Abdel | |
Fattah al-Sisi „für seine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung und | |
Erleichterung von humanitärer Hilfe“ für bedürftige Palästinenser gedankt, | |
schrieb von der Leyen im Onlinedienst X, vormals Twitter. | |
Mit al-Sisi habe sie über „die anhaltende humanitäre Krise“ im Gazastreif… | |
und einen „politischen Horizont auf Grundlage einer Zweistaaten-Lösung“ | |
gesprochen, fügte die EU-Kommissarin hinzu. | |
Der Grenzübergang Rafah nach Ägypten ist der einzige Zugang zum | |
Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird. Humanitäre Hilfe kam | |
in den vergangenen Wochen ausschließlich über diesen Übergang in das vom | |
Krieg verwüstete Palästinensergebiet. (afp) | |
## US-Berater: Feuerpause nur nach Geiselfreilassung | |
Der Nahost-Berater von US-Präsident Joe Biden, Brett McGurk, hat eine | |
mögliche „bedeutsame Pause“ im Krieg zwischen Israel und der Hamas an die | |
Freilassung der von den Islamisten verschleppten Geiseln geknüpft. „Die | |
Zunahme an humanitärer Hilfe, mehr Treibstofflieferungen, die Pause (…) | |
wird kommen, wenn die Geiseln freigelassen werden“, sagte McGurk am Samstag | |
auf einer Sicherheitskonferenz in Bahrains Hauptstadt Manama. Die | |
Freilassung einer großen Anzahl von Geiseln würde zu einer „bedeutsamen | |
Pause (…) und einem massiven Anstieg der humanitären Hilfe“ führen. (afp) | |
## Jordanien: Auslöschung von Hamas unrealistisch | |
Der jordanische Außenminister Aiman Safadi sieht Israels Ziel einer | |
Auslöschung der islamistischen Hamas im Gazastreifen als unrealistisch an. | |
„Ich verstehe einfach nicht, wie dieses Ziel verwirklicht werden kann“, | |
sagte Safadi am Samstag beim jährlichen Manama-Dialog in Bahrain. „Hamas | |
ist eine Idee“, so der Außenminister. Eine Idee könne nicht durch Bomben | |
ausgemerzt werden. Die Palästinenser müssten stattdessen davon überzeugt | |
werden, dass es für sie eine Zukunft gebe und dass „Hamas zwischen ihnen | |
und dieser Zukunft“ stehe. Das sei bisher nicht passiert. Aktuell habe das | |
palästinensische Volk nichts mehr zu verlieren. | |
Er warf Israel außerdem Kriegsverbrechen vor. „Die Verweigerung von | |
Nahrungsmitteln, Treibstoff und Medikamenten für die Bevölkerung Gazas ist | |
ein Kriegsverbrechen. Wir müssen es als Kriegsverbrechen bezeichnen, denn | |
das ist es“, sagte Safadi. Das Völkerrecht müsse für alle gelten. „Wenn … | |
darüber reden wollen, was in Zukunft mit Gaza gemacht werden sollte, | |
sollten wir die Zerstörung von Gaza jetzt stoppen“, sagte Safadi. [1][In | |
Jordanien leben sehr viele Menschen palästinensischer Abstammung]. (dpa) | |
## Angeblich 50 Tote bei Angriff auf Schule im Norden Gazas | |
Bei einem israelischen Angriff auf eine als Flüchtlingsunterkunft genutzte | |
Schule im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben des von der | |
radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens | |
50 Menschen getötet worden. Die von der UNO betriebene Al-Fachura-Schule im | |
Flüchtlingslager Dschabalia sei am frühen Samstagmorgen beschossen worden, | |
sagte ein Ministeriumsvertreter der Nachrichtenagentur afp. Die Angaben | |
lassen sich nicht unabhängig überprüfen. | |
Online verbreitete Aufnahmen zeigten mit Staub und Blut befleckte Leichen | |
in dem Gebäude, wo Matratzen unter Schulbänken ausgebreitet waren. (afp) | |
## Israels will Evakuierung von Al-Schufa-Krankenhaus ausweiten | |
Das israelische Militär will einen Einsatz zur Evakuierung der größten | |
Klinik im Gazastreifen nach eigenen Angaben ausweiten. Dies geschehe auf | |
Wunsch des Direktors des Schifa-Krankenhauses in Gaza, teilte das Militär | |
am Samstag mit. Die Armee betonte gleichzeitig, zu keinem Zeitpunkt die | |
Evakuierung von Patienten oder medizinischem Personal angeordnet zu haben. | |
Es gehe darum, weiteren Menschen, die in der Klinik Schutz gesucht hätten, | |
zu ermöglichen, „dies über den sicheren Weg zu tun“. Augenzeugen im | |
Gazastreifen bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass zahlreiche | |
Menschen das Gelände der Klinik verließen. | |
Das Militär bot nach eigenen Angaben an, auch die Evakuierung von Patienten | |
zu ermöglichen. Medizinisches Personal werde im Krankenhaus bleiben, um | |
sich um Patienten zu kümmern, die die Klinik nicht verlassen könnten, hieß | |
es weiter. Arabische Medien hatten zuvor berichtet, Israels Armee habe auch | |
Ärzten und Patienten befohlen, die Klinik innerhalb einer Stunde zu | |
verlassen. | |
Die Armee veröffentlichte auch einen Mitschnitt, der den Angaben zufolge | |
aus einem Telefonat zwischen einem Vertreter Israels und dem nicht | |
namentlich genannten Direktor der Schifa-Klinik stammte. Darin sagt dieser, | |
medizinische Teams hätten das Krankenhaus verlassen hätten und er habe | |
keine Kontrolle über deren Entscheidung. Letztlich wolle er, dass auch alle | |
Patienten die Klinik verließen. Die Echtheit des Mitschnitts ließ sich | |
zunächst nicht unabhängig überprüfen. (dpa) | |
## Israels Armee: Menschen sollen Gaza verlassen | |
Israels Armee hat die Bewohner mehrerer Viertel der umkämpften Stadt Gaza | |
erneut zur Evakuierung aufgefordert. Bis 16 Uhr Ortszeit (15 Uhr MEZ) | |
sollten Anwohner zu ihrer eigenen Sicherheit aus den Stadtteilen im | |
nördlichen Gazastreifen in den Süden fliehen, schrieb ein Sprecher der | |
Armee am Samstag auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter. Zur | |
Evakuierung aufgerufen waren auch Bewohner des Flüchtlingsviertels | |
Dschabalia. Zivilisten, die von der Terrororganisation Hamas an der Flucht | |
gehindert würden, könnten sich per Telefon oder über die Plattform Telegram | |
an die israelische Armee wenden, hieß es. | |
Die Armee kündigte zudem eine vierstündige „taktische“ Kampfpause im | |
Flüchtlingslager Schabura in Rafah im Süden des Gazastreifens aus | |
humanitären Gründen an. In der Gegend liegt auch der Grenzübergang nach | |
Ägypten. (dpa) | |
## Geisel aus Tansania tot | |
Ein mutmaßlich von der Hamas verschleppter Student aus Tansania ist tot. | |
Dies teilte das tansanische Außenministerium am Freitag mit. Der 22-Jährige | |
und ein Landsmann waren Mitte September nach Israel gekommen, um im Rahmen | |
eines Austauschprogramms Praktika in Viehbetrieben unweit des Gazastreifens | |
zu absolvieren. Bei dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober, | |
bei dem nach israelischen Angaben rund 1200 Menschen getötet worden, sollen | |
die jungen Männer von Terroristen der militanten Gruppe entführt worden | |
sein. Die Hamas verschleppte nach Militärangaben insgesamt rund 240 | |
Menschen in den Gazastreifen. | |
Details über die Umstände rund um den Tod des jungen Tansaniers oder den | |
Aufenthaltsort seiner Leiche nannte das Außenministerium nicht. (ap) | |
## Israelischer Angriff auf Aluminiumwerk in Libanon | |
Eine israelische Drohne hat am Samstagmorgen zwei Raketen auf eine | |
Aluminiumfabrik außerhalb der südlibanesischen Stadt Nabatije abgefeuert. | |
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, die Einschläge hätten | |
einen Brand und große Schäden verursacht. Feuerwehr und Krankenwagen seien | |
vor Ort. Über mögliche Verletzte wurde nichts bekannt. | |
Der israelische Angriff in der Nähe des Dorfes Tul ist der erste, der das | |
Gebiet seit dem 34-tägigen Krieg zwischen Israel und der libanesischen | |
Hisbollah-Miliz im Jahr 2006 traf. Hisbollah-Mitglieder hinderten | |
Journalisten daran, sich dem Werk zu nähern, das weit von der israelischen | |
Grenze entfernt liegt. Das israelische Militär äußerte sich nicht | |
unmittelbar, teilte aber mit, dass es derzeit Ziele der Hisbollah angreife. | |
(ap) | |
## Scholz kritisiert Siedlungsbau im Westjordanland | |
Bundeskanzler Olaf Scholz hat erneut für die sogenannte Zwei-Staaten-Lösung | |
im Nahost-Konflikt geworben und gleichzeitig den [2][israelischen | |
Siedlungsbau im Westjordanland] kritisiert. „Unsere Perspektive ist, dass | |
es eine Zwei-Staaten-Lösung geben muss“, sagte Scholz am Samstag bei einem | |
Bürgergespräch in seinem Wahlkreis in Nuthetal bei Potsdam. „Es muss eine | |
Aussicht geben auf ein friedliches Miteinander von Israel als Staat und | |
einem palästinensischen Staat.“ Das sei auch „im ureigensten Interesse | |
Israels“. | |
Scholz äußerte die Hoffnung, dass nach einem Sieg über die terroristische | |
Hamas die Chancen auf eine friedliche Koexistenz zweier Staaten | |
realistischer sein könnte als in den letzten Jahren. Der Kanzler betonte, | |
dass Deutschland den israelischen Siedlungsbau ablehnt. „Wir wollen keine | |
neuen Siedlungen in der Westbank.“ Er verurteilte auch die Gewalt jüdischer | |
Siedler gegen die palästinensische Bevölkerung nach der Terrorattacke der | |
islamistischen Hamas am 7. Oktober. (dpa) | |
## Makkabi fordert konsequenten Kampf gegen Antisemitismus | |
Der Präsident des [3][jüdischen Sportverbandes Makkabi Deutschland], Alon | |
Meyer, hat von Politik und Justiz eine konsequente Ahndung antisemitischer | |
Handlungen gefordert. Judenfeindlichkeit dürfe in Deutschland keine Zukunft | |
haben, schreibt Meyer [4][in einem Gastbeitrag für den Bremer | |
Weser-Kurier]. Meyer verwies darauf, dass Anfang November ein Spiel der | |
Basketball-Champions-League in Bonn gegen ein Team aus Israel aus Sorge vor | |
antisemitischen Attacken ohne Zuschauerinnen und Zuschauer vor leeren | |
Rängen stattfinden musste. | |
Angriffe auf Makkabi-Sportlerinnen und –Sportler, antisemitische | |
Beleidigungen im Sport sowie Hass und Hetze habe es in Deutschland bereits | |
vor dem 7. Oktober gegeben, dem Tag des Überfalls der Terrororganisation | |
Hamas auf Israel. „Doch was jetzt geschieht, übersteigt den schlimmsten | |
Albtraum, und es muss jedem liberalen, demokratieliebenden Menschen schier | |
die Sprache verschlagen“, schreibt Meyer. Juden zögen sich zurück und | |
versteckten ihre Davidstern-Ketten, Kippas oder ihre Makkabi-Kleidung. Die | |
Angst sei inzwischen nicht mehr nur ein punktuelles Gefühl, sondern ein | |
„Grundrauschen“. | |
Anders als zur NS-Zeit gebe es keinen staatlich verordneten Judenhass „von | |
oben“, schreibt Meyer. Aber er werde „von unten“ artikuliert, insbesondere | |
von islamistischen, rechtsextremen und linken Antisemitinnen und | |
Antisemiten: „Und das nicht nur verbal, sondern tätlich.“ Makkabi | |
Deutschland ist der Dachverband der jüdischen Sportvereine in der | |
Bundesrepublik. (epd) | |
## Bahrain fordert Gefangenenaustausch | |
Die Führung des Golfstaats Bahrain hat Israel und die islamistische Hamas | |
zu einem Gefangenenaustausch aufgefordert. Die Hamas solle sofort die aus | |
Israel entführten Kinder und Frauen freilassen, verlangte Kronprinz und | |
Ministerpräsident Salman bin Hamad al-Chalifa am Freitag. Er glaube nicht, | |
dass irgendeine arabische Führungspersönlichkeit die Hamas dazu bereits | |
aufgefordert habe. Es sei deshalb Zeit für klare Worte. Zugleich verlangte | |
der Kronprinz von Israel, weibliche und minderjährige palästinensische | |
Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu entlassen. Dies sei notwendig, | |
um den Konflikt und die „untragbare Situation“ im Gazastreifen zu beenden. | |
Bahrains Ministerpräsident verurteilte zugleich aufs Schärfste die | |
„barbarischen“ Anschläge vom 7. Oktober sowie die Luftangriffe auf den | |
Gazastreifen, die zum Tod Tausender geführt hätten. | |
Israel unterzeichnete im September 2020 mit Bahrain und den Vereinigten | |
Arabischen Emiraten (VAE) Abkommen über die Aufnahme diplomatischer | |
Beziehungen. Als Hauptmotor der Annäherung gelten wirtschaftliche | |
Erwägungen. Die Länder bilden aber auch eine Allianz gegen den Iran. (dpa) | |
## Streit darum, wer Evakuierung von Klinik anordnete | |
Hunderte Menschen haben [5][das Al-Schifa-Krankenhaus] in der Stadt Gaza | |
verlassen. Die Menschen flohen am Samstagmorgen zu Fuß in Richtung der | |
Salaheddin-Straße, die in den Süden des Gazastreifens führt, wie ein | |
Journalist der Nachrichtenagentur afp berichtete. Das von der | |
radikalislamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium erklärte, es | |
seien nur noch etwa 120 Verletzte und eine nicht näher genannte Zahl von | |
Frühgeborenen im Krankenhaus. | |
Wegen der Frühchen sei das Ministerium in Kontakt mit dem Roten Kreuz, hieß | |
es in einer Erklärung. Die Angaben der Hamas lassen sich nicht unabhängig | |
überprüfen. Krankenhausvertreter sagten, einige Mitarbeiter seien | |
zurückgeblieben, um die verbliebenen Menschen zu versorgen. | |
Krankenhausleiter Mohammed Abu Salmija sagte, er sei von der israelischen | |
Armee angewiesen worden, „die Evakuierung von Patienten, Verletzten, | |
Vertriebenen und medizinischem Personal“ sicherzustellen. | |
Die israelische Armee wies die Darstellung zurück, sie habe die Evakuierung | |
angeordnet. Sie habe lediglich dem „Ersuchen des Direktors des | |
Schifa-Krankenhauses“ stattgegeben, die Evakuierung weiterer Menschen aus | |
dem Krankenhaus zu ermöglichen, hieß es in einer Erklärung. | |
Die israelische Armee durchsuchte den vierten Tag in Folge den weitläufigen | |
Gebäudekomplex des Al-Schifa-Krankenhauses, unter dem sie eine | |
Kommandozentrale der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas | |
vermutet. UN-Angaben zufolge befanden sich vor der jüngsten Evakuierung | |
rund 2300 Patienten, Verletzte und Vertriebene in dem Krankenhaus. (afp) | |
## Mindestens 32 Tote bei Luftangriffen in Chan Junis | |
Bei israelischen Luftangriffen auf Wohnblocks im südlichen Gazastreifen | |
sind nach palästinensischen Angaben mindestens 32 Menschen getötet worden. | |
In der Nacht habe es bei einem Luftangriff auf ein mehrstöckiges Gebäude im | |
Gebiet Chan Junis 26 Tote und 23 Verletzte gegeben, teilt der der Hamas | |
unterstehende Gesundheitsdienst mit. Einige Kilometer entfernt seien sechs | |
Palästinenser nach einem Luftangriff auf ein Haus gestorben. Das | |
israelische Militär äußerte sich zu den Angaben zunächst nicht. Es hat | |
wiederholt behauptet, die Hamas-Kämpfer würden Wohnhäuser im dicht | |
besiedelten Gazastreifen als Deckung nutzen. (rtr) | |
## Raketen an der Grenze zwischen Israel und Libanon | |
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es am Samstag erneut zu | |
gegenseitigem Beschuss gekommen. Israelische Artillerie griff „Terrorziele“ | |
im Libanon an, wie das Militär mitteilte. Zuvor seien 25 Raketenstarts aus | |
dem Libanon Richtung Israel registriert worden, hieß es. Berichte über | |
Verletzte im Norden Israels gab es zunächst nicht. [6][Die proiranische | |
Hisbollah-Miliz im Libanon] teilte mit, sie habe auf israelische Truppen | |
und weitere Stellungen des Militärs gezielt. | |
Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober | |
kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu | |
Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf | |
beiden Seiten gab es bereits Todesopfer. Es ist die schwerste Eskalation | |
seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006. | |
Die Hisbollah hat Verbindungen zur islamistischen Hamas im Gazastreifen, | |
gilt aber als einflussreicher und schlagkräftiger. Zudem gilt sie als | |
wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter des Irans und zählt zur selbst | |
ernannten „Widerstandsachse“, einer Front von Milizen mit dem Ziel, Irans | |
Erzfeind Israel zu bekämpfen. (dpa) | |
## Hamas: Wir sind auf lange Auseinandersetzung vorbereitet | |
Hamas ist auf eine lange währende Auseinandersetzung mit Israel | |
vorbereitet. Dies sagt ein Sprecher des bewaffneten Flügels der Hamas in | |
einer Videoerklärung. „Wir haben uns auf eine lange und anhaltende | |
Verteidigung aus allen Richtungen vorbereitet. Je länger die | |
Besatzungstruppen im Gazastreifen bleiben, desto größer sind ihre ständigen | |
Verluste.“ (rtr) | |
## Mahnwache vor Düsseldorfer Synagoge | |
Rund 700 Menschen haben am Freitagabend an einer pro-israelischen Mahnwache | |
vor der Synagoge in Düsseldorf teilgenommen. Hunderte Kerzen wurden | |
entzündet, zudem waren zahlreiche israelische Fahnen zu sehen. Nach etwa | |
einer Stunde löste sich die nach Polizeiangaben völlig friedliche | |
Veranstaltung wieder auf. | |
„Unsere Solidarität gilt Israel und seinen Menschen. Der Terror der Hamas | |
gegen die israelische Bevölkerung ist durch nichts zu rechtfertigen“, hieß | |
es im Aufruf zu der Mahnwache. Die Gedanken seien aber auch bei den | |
Menschen in Gaza, die von der Hamas als Schutzschilde missbraucht würden | |
und ihr Leben ließen. (dpa) | |
## IWF-Chefin: Wirtschaft des Gazastreifens ist verwüstet | |
IWF-Chefin Kristalina Georgieva sagt in einem Interview mit der | |
Nachrichtenagentur Reuters, der Krieg zwischen Israel und Hamas habe die | |
Bevölkerung und die Wirtschaft des Gazastreifens verwüstet und | |
schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft des Westjordanlandes. Auch | |
in den Nachbarländern Ägypten, Libanon und Jordanien gebe es durch den | |
Verlust des Tourismus und höhere Energiekosten wirtschaftliche | |
Schwierigkeiten. Der Internationale Währungsfonds erwäge daher, das | |
3-Milliarden-Dollar-Kreditprogramm für Ägypten aufzustocken. Weltweit habe | |
der Nahost-Krieg zur Zeit noch sehr beschränkte wirtschaftliche | |
Auswirkungen. Das könne sich aber bei einem länger andauerndem Konflikt | |
ändern. (rtr) | |
## Israel: Chan Junis soll evakuiert werden | |
Israel warnt die Palästinenser in der südlichen Stadt Chan Junis erneut, | |
die Stadt zu verlassen und sich in Richtung Westen in Sicherheit zu | |
bringen. Dort seien sie auch näher an Verteilungszentren für humanitäre | |
Hilfe. „Wir fordern die Menschen auf zu gehen. Ich weiß, dass es für viele | |
von ihnen nicht leicht ist, aber wir wollen nicht, dass Zivilisten ins | |
Kreuzfeuer geraten“, sagte Mark Regev, ein Berater des israelischen | |
Premierministers Benjamin Netanjahu, im US-Fernsehsender MSNBC. Die | |
israelischen Streitkräfte müssten in die Stadt eindringen, um Hamas-Kämpfer | |
aus unterirdischen Tunneln und Bunkern zu vertreiben. Chan Junis im Süden | |
des Gazastreifens hat mehr als 400.000 Einwohner. In den vergangenen Wochen | |
sind zudem Hunderttausende Palästinenser aus dem umkämpften Norden in den | |
Süden geflohen. (rtr) | |
## Tote bei Angriff auf Flüchtlingslager in Nablus | |
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge „mehrere Terroristen“ in einem | |
Flüchtlingslager in der Stadt Nablus [7][im besetzten Westjordanland] | |
getötet. Ein Fluggerät habe bei dem Einsatz in Balata deren Versteck | |
angegriffen, teilte das Militär am Samstag mit. Palästinensischen Angaben | |
zufolge wurden bei dem Drohnenangriff der israelischen Armee in der Nacht | |
zu Samstag fünf Männer getötet. Laut der palästinensischen | |
Nachrichtenagentur Wafa wurden dabei auch zwei Menschen verletzt. | |
Die getöteten Palästinenser planten nach Darstellung der Armee Anschläge | |
gegen israelische Zivilisten und militärische Ziele. Einer der Toten sei in | |
der Vergangenheit bereits an Anschlägen beteiligt gewesen. Während der | |
Razzia in dem Flüchtlingslager hätten Angreifer auf die Einsatzkräfte | |
geschossen. Die Soldaten erwiderten Armeeangaben zufolge das Feuer. | |
Nach einem Wafa-Bericht wurde auch in Tubas im Norden des Westjordanlands | |
ein Palästinenser bei Konfrontationen im Zuge einer Razzia des israelischen | |
Militärs getötet. | |
Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel | |
und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas am 7. Oktober | |
deutlich zugespitzt. Rund 200 Palästinenser wurden seither nach Angaben des | |
Gesundheitsministeriums getötet. (dpa) | |
## Iranischer Politiker warnt vor Beteiligung im Gaza-Krieg | |
Ein einflussreicher Politiker in Teheran hat vor einer iranischen | |
Beteiligung im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas | |
gewarnt. „Diejenigen im Iran, die in den Gaza-Krieg ziehen wollen, sollten | |
wissen, dass das zionistische Regime (Israel) genau das will“, sagte | |
Gholam-Hussein Hadad-Adel, ein Mitglied des sogenannten Schlichtungsrats, | |
laut Tageszeitung „Etemad“ am Samstag. Eine Beteiligung Irans in dem | |
Konflikt würde zu einem Krieg zwischen dem Iran und den USA führen, warnte | |
er. „In dem Fall wären sie (Israel) auf der sicheren Seite.“ | |
Hadad-Adel ist ein Mitglied der ultra-konservativen Fraktion des Landes und | |
gilt als enger Vertrauter von Irans Religionsführer Ali Chamenei. Daher | |
sind seine Aussagen in der Regel auch im Einklang mit den Standpunkten | |
Chameneis, der laut Verfassung in allen strategischen Belangen das letzte | |
Wort hat. Der Schlichtungsrat ist ein wichtiges politisches Gremium im | |
Iran, das bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Parlament und Regierung in | |
der Gesetzgebung vermittelt. (dpa) | |
## Geisel-Angehörigen-Demo erreicht Jerusalem | |
[8][Nach mehrtägigem Marsch] wollen am Samstag Angehörige und Freunde der | |
von der radikalislamischen Hamas verschleppten Geiseln Jerusalem erreichen. | |
Vor dem Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist am | |
Nachmittag eine Kundgebung geplant (17.00 Uhr MEZ). Der Demonstrationszug | |
für die Freilassung der Geiseln war am Dienstag in Tel Aviv gestartet, die | |
Teilnehmer legten die 63 Kilometer zwischen den beiden Städten zu Fuß | |
zurück. | |
Zu dem Protestmarsch hatte das Forum der Familien von Geiseln und | |
Verschwundenen aufgerufen. Dieses war nach dem Großangriff der Hamas am 7. | |
Oktober auf Israel gegründet worden war, um die öffentliche Aufmerksamkeit | |
für die rund 240 in den Gazastreifen Verschleppten wach zu halten. (afp) | |
18 Nov 2023 | |
## LINKS | |
[1] /Antiisraelische-Proteste-in-Jordanien/!5967458 | |
[2] /Siedlungen-im-Westjordanland/!5943012 | |
[3] /Juedischer-Turn--und-Sportverband-Makkabi/!5963279 | |
[4] https://www.weser-kurier.de/bremen/sport/verunsicherte-juedische-sportler-e… | |
[5] /Israelisches-Militaer-in-Gaza/!5973357 | |
[6] /Hisbollah-Chef-will-Waffenstillstand/!5972269 | |
[7] /Gewalt-im-Westjordanland/!5969926 | |
[8] /Marsch-der-Geisel-Angehoerigen-in-Israel/!5969659 | |
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