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# taz.de -- Olympia – Stabhochsprung: Deutsche springen in höchste Höhen
> Die Stabhochspringer liefern sich einen berauschenden Wettkampf. Björn
> Otto und Raphael Holzdeppe wachsen über sich hinaus, doch ein Franzose
> gewinnt Gold.
Bild: Björn Otto hebt sich zu Silber
Die Startbedingungen: Sechs Meter, die magische, seit Sergej Bubka selten
erreichte Höhe, könnte an diesem Freitagabend endlich einmal wieder
übersprungen werden. Der französische Favorit Renaud Lavillenie überquerte
bei seinem EM-Sieg vor fünf Wochen schon 5,97 Meter. Eine erneute
Steigerung ist ihm, dessen persönliche Bestmarke bei 6,03 Metern liegt,
durchaus zuzutrauen. Aber auch drei weitere Athleten sind bereits in diese
Dimensionen gesprungen. In Lauerstellung: Die drei deutschen Starter Björn
Otto, Malte Mohr und Rapahel Holzdeppe.
Die Entscheidung: 5,75 ist die Höhe, bei der sich die Fehlversuchskonten
der Athleten füllen. Malte Mohr muss sich verabschieden, während Otto und
Holzdeppe die Höhe jeweils im zweiten Versuch meistern. Ab 5,85 m muss dann
einer nach dem anderen die Segel streichen. Übrig bleiben einzig Renaud
Lavillenie, der sich in einer Leichtigkeit über die Latte bewegt, als hätte
er einen längeren Stab zur Verfügung sowie die beiden Deutschen, die sich
wieder im zweiten Versuch über die Riesenhürde winden.
Dann die Sensation: 5,91 Meter werden von Björn Otto und Raphael Holzdeppe
jeweils im ersten Versuch übersprungen. Lavillenie zeigt sich beeindruckt
und scheitert mit seinem ersten Versuch. Er beginnt zu pokern und erhöht
für die beiden verbleibenden Sprünge auf 5,97 m. Einmal scheitert er, doch
dann, im letzten Versuch, nimmt er auch diese Hürde. Schon im Fallen
beginnt er zu jubeln. Holzdeppe kann nicht mehr kontern, aber Otto, der
auch schon zweimal die 5,97 Meter gerissen hat, pokert zurück. Für seinen
letzten Versuch lässt er die Latte auf 6,02 Meter hochfahren. Mutig
schraubt er sich nach oben, doch für den ersten 6-Meter-Sprung seines
Lebens reicht es ganz knapp nicht.
Das Drama: Der Australier Steven Hooker, der mit einer persönlichen
Bestmarke von 6,06 hoch gehandelte amtierende Olympiasieger, reißt die
Latte drei Mal bei seiner Einstiegshöhe von 5,55 Meter. Dasselbe Schicksal
erleidet der Mitfavorit Brad Walker aus den USA. Beide schauen
konsterniert, winken ins Publikum und schleichen sich von dannen.
Die Schlussfolgerung: Zwar kann kein Stabhochspringer mehr in die Bereiche
springen, die Sergej Bubka einst schon zum Aufwärmen überwand, dafür gibt
es wenigstens spannende Wettbewerbe. Faszinierend, welches Pokerspiel sich
die drei Medaillengewinner liefern.
Und sonst? Dass es um mehr als nur um Gold geht, beweist Renaud Lavillenie,
der nach seinem Sieg noch einmal 6,07 Meter auflegen lässt. Auch wenn er
der schwindelerregenden Höhe nicht gewachsen ist, sind das die Momente, die
Olympia ausmachen.
Korrektur: Danke für den Leserhinweis. Das Foto wurde ausgetauscht. Jetzt
zu sehen: Der echte Silber-Otto.
10 Aug 2012
## AUTOREN
Erik Peter
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Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Boris Becker
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