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# taz.de -- Olympia – Stabhochsprung: Königin der Stäbe wird bronziert
> Wenn es drauf ankommt, patzen sie: Die mitfavorisierten deutschen
> Stabhochspringerinnen holen nichts, Königin Jelena Issinbajewa Bronze und
> Jennifer Suhr Gold.
Bild: Was erlaube Strutz? Nur 5. Platz? Und was sind das überhaupt für seltsa…
Die Startbedingungen: Eigentlich galten die drei deutschen Athletinnen als
mitfavorisiert und Jelena Issinbajewa, sowohl in Athen 2004 als auch in
Peking 2008 Olympiasiegerin im Stabhochsprung, als Außenseiterin. Sie hat
nur wenige Wettkämpfe dieses Jahr absolviert, ihr sagt man ein schütteres
Nervenkostüm nach, ein Salto Nullo wäre bei ihr keine Sensation gewesen.
Die Entscheidung: Als es dann darauf ankommt, sind die Deutschen – so wie
die [1][meisten deutschen Olympionistas] in London – eher unkonzentriert,
bar allen [2][Goldinstinkts]. Als erste verabschiedet sich Lisa Ryzih aus
der Konkurrenz, sie schafft lediglich 4,45 Meter. Martina Strutz hingegen
gelingen zehn Zentimeter mehr. Aber auch sie, gedrungen gebaut, von
hochmuskulöser Statur, in den vergangenen Jahren durchaus nervenstark bei
internationalen Ereignissen, misslingt, in den Kampf um die Medaillen
ernsthaft einzugreifen.
Platz 5 aber wird sich für sie in den statistisch-historischen
Olympiabüchern über die Spiele 2012 nobel niederschlagen. Guter Kampf, aber
sie wirkt viel zu wenig energisch und selbstbewusst. Liegt es am
gelegentlichen Niesel, der vom Himmel dröppelt? [3][Silke Spiegelburg]
belegt den vierten Rang mit 4,65 Meter – weinend vor Verzweiflung.
Das Drama: Nach Startschwierigkeiten in den Wettbewerb bewältigt
Issinbajewa alles in allem 4,70 Meter. Die Sprünge, die sie dazu bringen,
sich über die Latte zu schlängeln, sehen spektakulär schön aus. Aber höher
als eben einen Fuß lang vor der magischen Fünfmeterhürde geht es für sie
nicht.
Die Athletinnen der Stunden sind hingegen die US-Amerikanerin Jennifer
Suhr, Silbermedaillengewinnerin von Peking, die locker über fast jede Höhe
kommt, bis hin zu 4,75 Meter. Und die Kubanerin Yarisley Silva, die
ebenfalls diese Höhe erzielt. Sie sind die einzigen, die so hoch kommen.
Aber Silva hat einen Fehlversuch mehr als die Delegierte des Systems auf
der anderen Seite des Golfs von Mexiko, von Kuba aus gesehen. Silva, erst
seit wenigen Jahren im Hochleistungssport engagiert, kommt nicht zur
Pointe, die favorisierte Suhr zu schlagen.
Die Schlussfolgerung: Silva ist jetzt schon die heißeste Kandidatin in
diesem Wettbewerb im Hinblick auf Rio de Janeiro 2016. Und Suhr wird dann
endgültig nicht mehr auf Stabroutine zurückgreifen zu können – in vier
Jahren wird ihr Hüftspeck Höhen über drei Meter nicht mehr zulassen.
Und sonst? Issinbajewa, die genialste Springerin aller an diesem Abend, hat
die Konkurrenz nicht mehr so recht ernst genommen. Was soll's! Sie hat
diese Disziplin so lange dominiert wie keine sonst vor ihr. Die deutschen
Spiegelburg ff sollen nicht traurig sein. Die Kubanerin hatte die Medaille
offenbar nötiger.
6 Aug 2012
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## AUTOREN
Jan Feddersen
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