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# taz.de -- Spanien - Kroatien 1:0: „Ein paar hundert Arschlöcher“
> Spanien besiegt Kroatien und ist weiter. Platini findet deutliche Worte
> für kroatische Fans, die einen Spieler rassistisch beschimpft haben.
Bild: Im Spiel gegen Spanien brannten ein paar Bengalos im kroatischen Fanblock…
Das Spiel: Spanien hat sich schick gemacht. Mit hellblauen Shirts und
marineblauen Hosen laufen sie in der Danziger Arena auf. Sieht ein bisschen
nach argentinischer Nationalmannschaft aus.
Die Aufstellung ist dieselbe wie im [1][Spiel gegen die chancenlosen Iren,]
mit einer 4-3-3-Formation und Fernando Torres im Angriff. Kroatiens Coach
Slaven „die Mütze“ Bilic hat seine auf zwei Positionen im Vergleich zum
[2][Spiel gegen Italien] verändert und auf ein 4-2-3-1-System umgestellt.
Für Dortmunds Ivan Perisic spielt Domagoj Vida, Stürmer Nikica Jelevic muss
auf die Bank und Wolfsburgs Mario Mandzukic rackert als einzige Spitze.
Kroatien kickt aggressiv, Spanien wuselt sich trotzdem durchs dichte
Abwehrnetz. Wenn es ihnen zu blöd wird, schießen Gerard Pique und Sergio
Ramos von außen. Spanien ist dominant, aber ohne Glück vorm Tor. Eine
hundertprozentige Chance haben beide Teams in der ersten Halbzeit nicht.
Das ändert in den zweiten 45 Minuten. Kroatien sucht jetzt seine Chance:
Schöner Flügellauf von Danijel Pranjic, Flanke auf Ivan Rakitic. Doch der
köpft Iker Casillas an. 78. Minute: Ivan Perisic prüft Casillas. Chancen
auf beiden Seiten. Übergewicht bei den Spaniern. Das 1:0 in der 88. Minute
durch Jesus Navas. Schlusspfiff. Kroatien ist draußen.
Der entscheidende Moment: Bilic nimmt Pranjic in der 66. Minute raus, bis
dahin bester Kroate, obendrein in einer Drangphase, die Pranjic
mitinitiiert hatte. Ob das so eine gute Idee war?
Der Spieler des Spiels: Wieder mal David Silva. Er hat die meisten
Torvorlagen im Turnier gegeben, drei Stück. Sein väterlicher Trainer
Vincente del Bosque lobte den kleinen Offensivmann über den grünen Klee:
„Er ist unser Messi“. In der 29. Minute taucht er allein vorm kroatischen
Tor auf, wenig später könnte er wieder einnetzen. Eine Viertelstunde vor
Schluss darf er raus. Kräfte sparen fürs Viertelfinale.
Die Pfeife des Spiels: Der deutsche Schiedsrichter Wolfgang Stark muss in
der ersten Halbzeit das Spiel mal kurz unterbrechen, weil im kroatischen
Block ein Pyrostab gezündet worden war. Helfer eilen mit Sandeimer und
Feuerlöscher herbei. Der Qualm verzog sich schnell. [3][Entgegen der
Uefa-Politik] ist die Zündelei auch im ZDF zu sehen – allerdings mit
eigenen Kameras, wie Kommentator Béla Réthy aufklärt. In der 52. Minute
brennt wieder ein Bengalo. Das Löschteam reagiert noch schneller.
Die Schlussfolegrung: Spanien, der Ballbesitz-Weltmeister (fasst 70
Prozent), bleibt natürlich auch nach dem 1:0 der Topfavorit bei dieser EM.
Warum? Weil sie jederzeit Chancen kreieren können. 14 Torschüsse waren es
gegen die Kroaten. Einer ging immerhin rein.
Und sonst? Michel Platini ist, wie sich herausstellte, kein Freund der
Kroaten, zumindest nicht von den rassistischen Fans. „Ich war vor einem
Jahr in Kroatien, und ich bin nicht glücklich über Kroatien“, sagte er am
Montag in einer Pressekonferenz, „sie haben ein Team, das guten Fußball
spielt, aber wenn du ein paar hundert Arschlöcher im Stadion hast, dann ist
das ist nicht akzeptabel.“ Kroatische Fans sollen Angreifer Mario Balotelli
beleidigt haben. Der kroatische Verband muss mit einer schweren Strafe
rechnen. Das Uefa-Disziplinarkomitee will am Dienstag ein Urteil fällen.
18 Jun 2012
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## AUTOREN
Markus Völker
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