# taz.de -- Kroatien schlägt Irland 3:1: Sauber, Kroatien! | |
> Im Außenseiter-Duell der Gruppe C setzte sich Kroatien gegen Irland | |
> souverän und hochverdient mit 3:1 durch. Mario Mandzukic traf doppelt mit | |
> dem Kopf. | |
Bild: Irisches Wetter. Die Frisur hält. Slaven Bilić hat alles richtig gemach… | |
Das Spiel: Das schnellste Tor des bisherigen Turniers! Nach gerade mal drei | |
Minuten erreicht ein abgefälschter hoher Ball Mario Mandzukic, der mit | |
einem Kopfball das 1:0 macht. Nun müssen auch die Iren kommen, die doch | |
eigentlich auf Defensive setzen wollten. Und das tun sie: In der 19. Minute | |
segelt ein von der linken Seite geschlagener Freistoß über den kroatischen | |
Strafraum, erreicht Sean St. Ledger am rechten Pfosten, der aus kurzer | |
Distanz per Kopf trifft – es ist das erste Tor nach einer Standardsituation | |
dieser EM. | |
Alte Ausgangssituation, aber es geht trotzdem munter weiter. Kroatien hat | |
dabei mehr Spielanteile und Ballbesitz, kommt aber zu wenig mehr als | |
Distanzschüssen. Und auch die Iren stellen sich nicht so komplett hinten | |
rein wie befürchtet. Mit zunehmender Spieldauer werden die Kroaten dann | |
immer spielbestimmender und in der 43. Minute belohnt. Nikica Jelavic steht | |
zwar im Abseits – sein Treffer zählt aber, weil der Ball von Gegenspieler | |
Stephen Ward zu ihm gespielt wird. | |
Die zweite Hälfte beginnt wie die erste: Nach knapp drei Minuten trifft | |
Mandzukic mit dem Kopf. Danach haben die Kroaten das Spiel unter Kontrolle, | |
ziehen sich aber nicht komplett zurück. Die Iren haben zwar mehr Platz im | |
Mittelfeld, machen daraus aber wenig: Ihre vereinzelten Angriffe sind | |
harmlos, nur als ihnen in der 63. Minute ein Foulelfmeter | |
unberechtigterweise verweigert wird, haben sie Pech – und als Keith Andrews | |
in der Nachspielzeit knapp am Tor vorbeiköpft. Ansonsten plätschert das | |
Spiel zu einem verdienten Kroatien-Sieg, auch die irische Schlussoffensive | |
verpufft. | |
Der Moment des Spiels: Das 2:1 direkt vor der Pause. Es fällt zu einem | |
doppelt günstigen Zeitpunkt: Gerade, als sich das Spiel in das erwartete | |
Muster „Kroatien rennt an, Irland mauert“ einpendelt. Und dann noch direkt | |
vor der Halbzeitpause. Danach hat Kroatien wenig Probleme. | |
Der Spieler des Spiels: Mario Mandzukic. Die Torgefährlichkeit, die ihn in | |
der Bundesliga-Hinrunde beim VfL Wolfsburg auszeichnete, ist wieder da. | |
Beim 1:0 kniet er schon fast auf dem Boden und schafft es dennoch, den Ball | |
aus rund zwölf Metern auf die untere rechte Torecke zu köpfen. Das 3:1 | |
erzielt er dann auch noch. Ebenfalls per Kopf und sehr wuchtig. | |
Die Pfeife des Spiels: Shay Given. Der Ire gilt als einer der besseren | |
Torhüter der EM, heute hat er einen gebrauchten Tag. Beim 1:0 steht er in | |
der Tormitte und lenkt den Ball, der an sich lange genug unterwegs ist, nur | |
noch mit den Fingerspitzen ins eigene Tor. Er hat einfach keine Sicht, es | |
sieht aber sehr unglücklich aus. Wie auch das 3:1, als ihm der Ball vom | |
Pfosten an den Kopf und von dort ins Tor prallt. | |
Die Schlussfolgerung: Für Irland sollte es das gewesen sein. Wer | |
spielerisch so limitiert ist, schafft es gegen Spanien und Italien erst | |
recht nicht. Und Kroatien? Muss sich steigern. Zwei der drei Tore fielen | |
eher zufällig, die Abwehr sieht angesichts der irischen Schwäche nun auch | |
nicht supersouverän aus. Aber sie können hoffen. | |
Und sonst: Es gibt zwei Sorten Trainer. Die einen trainieren in Hemd und | |
Anzughose und sehen damit ziemlich seriös aus. Die anderen setzen auf | |
Trainingskleidung und erklären damit: Wir sind ganz nah dran am Team. Und | |
dann ist da Kroatiens Slaven Bilić, der das erste Style-Ausrufezeichen des | |
Turniers setzt: Anzug unten, Mütze oben. Und zwar das schärfste Ding, das | |
sein Kleidungssponsor im Angebot hatte. Slaven Beanic. Wäre das nicht auch | |
was für Sie, Herr Löw? | |
10 Jun 2012 | |
## AUTOREN | |
Michael Brake | |
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