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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Ukraine-Gespräche in Berlin z…
> Zwei Tage haben die US-Gesandten Witkoff und Kushner mit Ukraines
> Präsident Selenskyj in Berlin verhandelt. Die EU streitet weiter über
> eingefrorenes russisches Vermögen.
Bild: Steve Witkoff und Jared Kushner (r) in Berlin
## US-Insider: Sicherheitsgarantien für Ukraine Schwerpunkt bei Gesprächen
Einem US-Vertreter zufolge waren die geplanten Sicherheitsgarantien für die
Ukraine ein Schwerpunkt der heutigen Gespräche. Man gehe davon aus, dass
Russland diese Garantien am Ende akzeptieren werde, sagt der Insider.
Diskutiert worden seien dabei auch die Lehren, die aus dem Scheitern
früherer Abkommen gezogen werden könnten. US-Präsident Donald Trump
konzentriere sich darauf, eine Ausbreitung Russlands nach Westen zu
verhindern, hieß es weiter. Er werde sich bei dem Abendessen mit Staats-
und Regierungschefs dazuschalten. Diskutiert worden sei auch die Errichtung
einer Freihandelszone. Bei der Energiefrage gebe es weiter Uneinigkeit
zwischen Russland und der Ukraine. (rtr)
## Selenskyj nennt Ukraine-Gespräche „produktiv“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Verhandlungen mit den
USA in Berlin als „produktiv“ bezeichnet. „Diese Gespräche sind nie
einfach“, sagte Selenskyj am Montag beim deutsch-ukrainischen
Wirtschaftsforum in Berlin. „Aber es war ein produktives Gespräch mit
vielen Details, wirklich vielen.“ Ein ranghoher US-Vertreter sagte, die
Beratungen mit der ukrainischen Delegation im Kanzleramt seien „wirklich
sehr positiv“ verlaufen. Die US-Gesandten hätten am Sonntag und Montag
insgesamt fast acht Stunden lang mit Selenskyj gesprochen. „Wir hoffen,
dass wir auf dem Weg zum Frieden sind“, sagte der US-Regierungsvertreter in
einem Telefonat mit Journalisten. (afp)
## Selenskyj lobt Treue der deutschen Wirtschaft zur Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der deutschen Wirtschaft
für ihr fortgesetztes Engagement in seinem Land trotz des russischen
Angriffskrieges gedankt. Kaum eine deutsche Firma habe die Ukraine
verlassen, sagte Selenskyj beim Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum in
Berlin. Sein Land wisse die Unterstützung der deutschen Bürger, des
deutschen Staates und der deutschen Wirtschaft zu schätzen.
Mittlerweile gehe es nicht mehr um Unterstützung, sondern um gemeinsame
Projekte, sagte Selenskyj. Die Ukraine baue ihre Rüstungsproduktion aus,
damit diese mehr Waffen an die Front bringe. Das künftige Büro der
ukrainischen Rüstungsindustrie in Berlin sei ein wichtiger Schritt der
Zusammenarbeit. Dieses Büro gehört zu einem Zehn-Punkte-Programm
wirtschaftlicher Kooperation, das Berlin und Kiew vereinbart haben. (dpa)
## Auch Macron in Berlin erwartet
Auch der französische Präsident Emmanuel Macron reist seinem Büro zufolge
heute Abend zu Gesprächen über ein mögliches Friedensabkommen nach Berlin.
Dort werden bereits die Staats- und Regierungschefs von Großbritannien,
Italien, den Niederlanden, Polen und Schweden sowie
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär
Mark Rutte erwartet. (rtr)
## Ukraine-Unterhändler sieht „echte Fortschritte“ bei Gesprächen mit
US-Delegation in Berlin
Der ukrainische Chefunterhändler Rustem Umerow hat sich zufrieden über den
bisherigen Verlauf der Ukraine-Gespräche in Berlin geäußert. „Die
Verhandlungen zwischen der Ukraine und den USA waren konstruktiv und
produktiv, es wurden echte Fortschritte erzielt“, erklärte Umerow am Montag
in Onlinenetzwerken. „Wir hoffen, dass wir bis zum Ende des Tages eine
Einigung erzielen werden, die uns dem Frieden näher bringt.“
Die ukrainische Delegation um Präsident Wolodymyr Selenskyj war am Sonntag
mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und dem Schwiegersohn und Berater
von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, zu einem gut fünfstündigen
Treffen im Kanzleramt zusammengekommen. Witkoff erklärte anschließend, es
seien „intensive Diskussionen über den 20-Punkte-Friedensplan,
wirtschaftliche Agenden“ und weitere Themen geführt worden. Dabei seien
„große Fortschritte“ erreicht worden. Am Montag fand eine zweite
Gesprächsrunde statt, die gegen 13.00 Uhr zu Ende ging. (afp)
## Ukraine: Russisches U-Boot durch See-Drohnen außer Gefecht gesetzt
Die Ukraine hat nach Angaben ihres Inlandsgeheimdienstes SBU ein russisches
U-Boot im Hafen von Noworossijsk am Schwarzen Meer mit See-Drohnen
angegriffen und schwer beschädigt. Das Boot der Kilo-Klasse sei außer
Gefecht gesetzt worden, heißt es in einer Erklärung. Es handele sich um den
ersten derartigen Angriff mit „Sea Baby“-Drohnen. Die Ukraine hat nach
eigenen Angaben bereits See-Drohnen zum Abschuss von russischen
Kampfflugzeugen eingesetzt und mit ihnen russische Öltanker und
Infrastruktur angegriffen. (rtr)
## Bundestagspräsidentin Klöckner würdigt Offenheit Selenskyjs für
Neuwahlen
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat die Bereitschaft des
ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gewürdigt, unter bestimmten
Bedingungen Neuwahlen abzuhalten. Dies unterstreiche „die Entschlossenheit
der Ukraine, ihre demokratische Ordnung zu bewahren“, erklärte Klöckner
nach einem Treffen mit Selenskyj am Montag in Berlin. Der Präsident sende
damit „das klare Signal, dass sein Land selbst unter den extremen
Belastungen des Krieges an rechtsstaatlichen Verfahren und demokratischer
Verantwortung festhalten will“.
Zugleich sei „unbestreitbar, dass Wahlen im Kriegszustand enorme
Herausforderungen mit sich bringen“, erklärte Klöckner. Diese doch abhalten
zu wollen unterstreiche, dass die Ukraine „in diesem Krieg nicht nur ihr
eigenes Territorium“ verteidige, „sondern auch zentrale Prinzipien unseres
gemeinsamen Wertefundaments“. Jeder Friedensvorschlag müsse deshalb daran
gemessen werden, „ob er die Souveränität und Freiheit der Ukraine schützt�…
Anfang Dezember hatte sich Selenskyj zu Neuwahlen in der Ukraine bereit
gezeigt, nachdem US-Präsident Donald Trump dies gefordert hatte. Er machte
dies aber von der Sicherheitslage abhängig. Selenskyjs Amtszeit wäre
eigentlich schon vor anderthalb Jahren ausgelaufen; wegen des Kriegs wurden
bislang aber keine Wahlen abgehalten. Diese sind zu Kriegszeiten nicht
vorgesehen. Dafür wäre deshalb eine Änderung des ukrainischen Wahlgesetzes
nötig. (afp)
## Ukraine sieht Fortschritte bei Gesprächen mit USA in Berlin
Der ukrainische Chefunterhändler bezeichnet die Gespräche mit den USA in
Berlin als konstruktiv und produktiv. Es seien echte Fortschritte auf dem
Weg zu einem dauerhaften Friedensabkommen erzielt worden, sagt er. (rtr)
## Ukraine meldet Angriff auf russische Erdgas- und
Raketentreibstoff-Anlagen
Das ukrainische Militär greift nach eigenen Angaben eine
Erdgasverarbeitungsanlage in der südrussischen Stadt Astrachan und eine
Anlage zur Herstellung von Raketentreibstoff in der Region Rostow an. In
Astrachan seien Explosionen registriert worden, teilt der ukrainische
Generalstab mit. Zudem sei die Anlage Kamenski getroffen worden, in der
unter anderem Treibstoff für Iskander- und Kinschal-Raketen hergestellt
werde, erklärt der Chef der ukrainischen Drohnenstreitkräfte. Eine
russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor. (rtr)
## Verhandlungskreise: Ukraine hat Ziel eines Nato-Beitritts nicht
aufgegeben
Die Ukraine hat nach Angaben aus Verhandlungskreisen bei den Gesprächen in
Berlin keinen Verzicht auf die angestrebte Nato-Mitgliedschaft des Landes
erklärt. Entsprechende Medienberichte seien „nicht wahr“, sagte ein
hochrangiger Vertreter, der über die Beratungen der Ukraine mit den USA
über die Beendigung des russischen Angriffskriegs informiert wurde, am
Montag der Nachrichtenagentur AFP. Die USA hätten noch keine Einzelheiten
zu den von Kyjiw geforderten Sicherheitsgarantien genannt. „Das ist eines
der Themen, das die Ukraine zu klären versucht“, sagte der ranghohe
Vertreter weiter. „Wenn nicht Nato, was dann? Ohne eine Antwort darauf kann
es keine Antwort zur Nato geben.“ (afp)
## Ukraine-USA-Gespräche in Berlin beendet
Die Gespräche zwischen der Ukraine und den USA in Berlin sind beendet. Dies
teilt das Büro des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit. (rtr)
## Selenskyj besucht Bundestag – Empfang bei Klöckner
Im Rahmen seiner Berlin-Visite hat der ukrainische Präsident Wolodymyr
Selenskyj am Montag den Bundestag besucht. Bundestagspräsidentin Julia
Klöckner (CDU) empfing den Gast aus Kyjiw am Nachmittag zu einem Gespräch
im Reichstagsgebäude, bei dem es nach Angaben ihres Büros unter anderem um
das Thema von Neuwahlen in der Ukraine gehen solle – der Präsident hatte
sich unter bestimmten Bedingungen dafür offen gezeigt. Eine Rede Selenskyjs
vor den Abgeordneten im Plenum war nicht geplant. (afp)
## SPD für schnellen Waffenstillstand mit robusten Garantien
SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf hat sich für einen schnellen, durch
robuste Sicherheitsgarantien abgesicherten Waffenstillstand in der Ukraine
ausgesprochen. Nur so könne er von Dauer sein, sagt Klüssendorf.
Gleichzeitig dürften die Grenzen nicht mit Gewalt verschoben werden. Nur
die Ukraine selbst könne über ihre territorialen Grenzen entscheiden.
Klüssendorf kündigt mit Blick auf die Nutzung der eingefrorenen russischen
Vermögenswerte an, der Druck auf Russland werde verstärkt. (rtr)
## Ukraine-Gespräche in Berlin: Weiter Druck auf Kyjiw zur Aufgabe des
Donbass
Bei den [1][Ukraine-Gesprächen in Berlin] ist die Abgabe der wichtigen
Region Donbass an Russland offenbar weiter auf dem Tisch. Die
US-Unterhändler beharrten darauf, Kyjiw werde dem aber nicht entsprechen,
teilte ein hochrangiger Vertreter mit, der über die Gespräche zur
Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine informiert wurde.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzte seine Gespräche mit
den US-Vertretern am Montag fort. Unterdessen diskutierten die EU-Länder
weiter über die Nutzung der in Europa eingefrorenen russischen Vermögen.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Montag vor Journalisten in Moskau,
ein möglicher Nato-Beitritt der Ukraine sei „einer der Grundpfeiler“ der
Gespräche und bedürfe „einer besonderen Diskussion“. Russland erwarte von
den USA, „uns das Konzept vorzulegen, über das heute in Berlin diskutiert
wird“.
In Brüssel kamen unterdessen die EU-Außenminister zusammen, um über die
weitere Unterstützung der Ukraine zu diskutieren. Die EU-Außenbeauftragte
Kaja Kallas sagte, die Gespräche über die [2][Nutzung der in Europa
eingefrorenen russischen Vermögen] gestalteten sich „zunehmend
schwieriger“. Auf dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs am Donnerstag
soll eine Einigung getroffen werden, um so die Finanzierung der
Ukraine-Hilfe für die kommenden zwei Jahre abzusichern. (afp)
## Bundesregierung: Sicherheiten für Frieden entscheidend
Die Stabilität einer Friedenslösung im Ukraine-Krieg wird nach Einschätzung
der Bundesregierung wesentlich von Sicherheitsgarantien für das von
Russland angegriffene Land abhängen. Es stünden „kerneuropäische Interessen
auf dem Spiel“ die, wenn sie tatsächlich verfolgt werden sollten, eine
ordentliche Unterfütterung brauchten, sagte Regierungssprecher Stefan
Kornelius in Berlin. „Es geht die Frage von Territorium und die Fragen von
Sicherheiten. Gerade das Thema Sicherheiten wird am Ende darüber
entscheiden, ob dieser Krieg tatsächlich zu einem Stillstand kommt und ob
er wieder aufflammt oder ob ein Aufflammen abgeschreckt und verhindert
werden kann.“
Es sei wichtig, sich über die Details dazu auszutauschen. Und der Besuch
zahlreicher Regierungschefs und Staatschef unterstreiche die
Geschlossenheit der Europäer. Die Bundesregierung sei ehrliche Maklerin in
dieser Verhandlung, in der die Ukraine auch sehr, sehr schwierige
Entscheidungen zu treffen habe. Kornelius sagte: „Wir stehen an der Seite
der Ukraine.“ Auf eine Frage äußerte er sich auch dazu, ob Deutschland
selbst neue Gespräche mit Russland aufnehmen solle. Die Bundesregierung
erwäge stets von Neuem, wie sinnfällig Gespräche direkt mit dem Aggressor
Russland wären. Kornelius sagte: „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine
konkreten Überlegungen.“ (dpa)
## Berlin: Moskaus Klage ändert nichts an Nutzung russischen
Staatsvermögens
Die Bundesregierung hat gelassen auf eine Klage der russischen Zentralbank
gegen die Nutzung ihres ausländischen Gutachtens in der EU zur Finanzierung
der Ukraine reagiert. „Die russischen Vermögenswerte sind nun rechtlich
gekoppelt an einen neuen Auszahlungsbeschluss, der von der Kommission
ausgehen und dann wieder durch die Staaten getroffen werden muss“, sagte
Regierungssprecher Stefan Kornelius am Montag in Berlin. „Die Vermögen sind
nun gesperrt, um die Bedingungen zu erfüllen, die daran gekoppelt sind.
Insofern hat sich an den Ausgangsdaten nichts geändert“, fügte er mit Blick
auf die Klage hinzu.
Die 27 EU-Regierungen hatten am Freitag ermöglicht, dass die eingefrorenen
Staatsvermögen in Höhe von 210 Milliarden Euro aus den Sanktionenpakten
gegen Russland herausgenommen werden. Nun kann mit qualifizierter Mehrheit
über die Nutzung entschieden werden, der moskau-nahe EU-Partner Ungarn kann
keine Entscheidung mehr blockieren. Die Bundesregierung strebe an, dass der
politische Grundsatzbeschluss für die Nutzung am Donnerstag auf dem
EU-Gipfel falle, sagte der Sprecher. Der ungarische Regierungschef Viktor
Orbán hatte der EU vorgeworfen, damit eine „Kriegserklärung“ auszuspreche…
„Ich glaube, dieser Krieg wurde von anderer Seite erklärt. Ansonsten muss
ich … diese Schrillheit nicht weiter kommentieren“, sagte der
Regierungssprecher dazu nur und verwies darauf, dass Russland die Ukraine
überfallen hat. (rtr)
## Wadephul reist nach Rom: Gespräche zu Nutzung russischen Vermögens und
Mercosur
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) reist am Montagnachmittag nach
Italien. Bei den Gesprächen in Rom werde es insbesondere um die Nutzung des
in Europa eingefrorenen Vermögens der Russischen Zentralbank zur
Unterstützung der Ukraine gehen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums
am Montag in Berlin. Dies sei „mit Sicherheit eines der Themen, das am
dringlichsten ist“. Wadephul wird demnach in Rom ein Gespräch mit dem
italienischen Außenminister Antonio Tajani führen. Er nehme zudem an einer
Konferenz der italienischen Botschafterinnen und Botschafter teil.
Italien ist eines der Länder, das vor der geplanten Entscheidung des
EU-Gipfels Ende der Woche Bedenken gegen die Nutzung des eingefrorenen
russischen Vermögens angemeldet hat. Gegen den Plan wehrt sich bisher vor
allem Belgien. Es fürchtet finanzielle und politische Konsequenzen, wenn
das bei der dort angesiedelten Gesellschaft Euroclear eingefrorene Geld der
russischen Zentralbank für die Unterstützung der Ukraine verwendet wird.
(afp)
## Moskau erklärt Punkband Pussy Riot zu „extremistischer Organisation“
Die russischen Behörden haben die feministische Punkband Pussy Riot für
„extremistisch“ erklärt. Ein Moskauer Gericht erklärte am Montag, es habe
einem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgegeben, der „die Punkband Pussy
Riot als eine extremistische Organisation anerkennt und ihre Aktivitäten
auf dem Territorium der Russischen Föderation verbietet.“ Damit ist nun
jegliche Interaktion mit der Gruppe in Russland illegal, auch in der
Vergangenheit getätigte „Gefällt-mir“-Angaben. Der Anwalt der Band, Leonid
Solowjow, sagte dem unabhängigen russischen Nachrichtenportal Sotavision
nach dem Gerichtstermin, die Entscheidung sei „eine weitere Aktion, die
jene zum Schweigen bringt, die sich außerhalb des Erlaubten äußern“. Die
Band Pussy Riot war mit einer Protestaktion 2012 in der Moskauer
Christ-Erlöser-Kathedrale bekannt geworden. Dort führte die Gruppe ein
„Punk-Gebet“ auf, in dem sie Kreml-Chef Wladimir Putin offen kritisierte.
Mehrere Bandmitglieder wurden anschließend zu Haftstrafen verurteilt.
Inzwischen lebt die Band im Exil. (afp)
## Steinmeier empfängt Selenskyj offiziell in Berlin
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den ukrainischen Präsidenten
Wolodymyr Selenskyj am Montag offiziell in Berlin empfangen. Vor seinem
Amtssitz Schloss Bellevue begrüßte Steinmeier am Mittag den Gast aus Kyjiw
mit Handschlag und Umarmung. Im Anschluss trug sich Selenskyj ins Gästebuch
des Bundespräsidenten ein, danach zogen sich die beiden Staatsoberhäupter
zu einem vertraulichen Gespräch zurück. (afp)
## EU geht gegen russische Schattenflotte vor
Die Außenminister der EU-Staaten beschließen Sanktionen gegen Unterstützer
der russischen Schattenflotte von Öltankern. Dies sagt ein EU-Vertreter.
Betroffen sind demnach neun Geschäftsleute mit Verbindungen zu den
russischen Ölkonzernen Rosneft und Lukoil sowie Reedereien, die Tanker
besitzen und verwalten. Zudem seien 14 Personen und Organisationen im
Rahmen der Sanktionen gegen hybride Bedrohungen auf der Liste. (rtr)
## Russische Zentralbank verklagt Euroclear auf rund 195 Mrd Euro
Die russische Zentralbank verklagt den belgischen Finanzdienstleister
Euroclear auf Schadenersatz in Höhe von 18,2 Billionen Rubel (rund 195
Milliarden Euro). Dies geht aus Gerichtsunterlagen in Moskau hervor. Die
Klage ist eine Reaktion auf Pläne der EU, eingefrorene russische Vermögen
für die Finanzhilfe der Ukraine zu verwenden. Bei Euroclear liegt der
Großteil der von der EU nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine
blockierten Guthaben der russischen Zentralbank. Die EU-Staaten hatten am
Freitag vereinbart, diese Gelder unbefristet einzufrieren. (rtr)
## Ukraine lässt Zehntausende Drohnen in Deutschland bauen
Die Ukraine lässt selbstentwickelte Kampfdrohnen in industriellen
Stückzahlen in Deutschland bauen. Produziert werde im Auftrag des Kyjiwer
Verteidigungsministeriums, teilten der ukrainische Drohnenbauer Frontline
Robotics und die deutsche Rüstungsfirma Quantum Systems beim
Deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin mit. Der Leiter des
Gemeinschaftsunternehmens Quantum Frontline Industries, Matthias Lehna,
sprach vom Bau Zehntausender Drohnen im Jahr und einem Volumen im
dreistelligen Millionenbereich. Produziert werden sollen die auf dem
Schlachtfeld erprobte Logistikdrohne Linsa, die Aufklärungsdrohne Zoom und
der ferngesteuerte Maschinengewehr- und Granatwerferpunkt Buria.
Die Kooperation findet im Rahmen der ukrainischen Regierungsinitiative
Build with Ukraine statt. Kyjiw versucht damit, die Produktion westlicher
Rüstungsfirmen in das von Russland angegriffene Land zu holen. Zugleich
soll ein Teil der ukrainischen Rüstungsproduktion in das sichere
europäische Ausland verlegt werden. (dpa)
## Selenskyj und Kushner im Kanzleramt eingetroffen
Das diplomatische Ringen [3][um ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs geht
in Berlin weiter]. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und
Vertreter der US-Delegation trafen am Vormittag im Kanzleramt ein. Die
US-Abordnung wird vom Sondergesandten Steve Witkoff angeführt, ihr gehört
auch Jared Kushner an, der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump.
(dpa)
## Kallas: Verhandlungen um Nutzung russischer Vermögen „zunehmend
schwieriger“
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat die Diskussion um die Nutzung der
in Europa eingefrorenen russischen Vermögen als „zunehmend schwieriger“
bezeichnet. „Wir sind noch nicht so weit und es wird zunehmend schwieriger,
aber wir arbeiten weiter und haben noch ein paar Tage“ sagte Kallas am
Montag vor einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel mit Blick auf den
EU-Gipfel Ende der Woche. Auf dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs
soll eine Einigung getroffen werden, um die Finanzierung der Ukraine-Hilfe
in den kommenden zwei Jahren abzusichern. „Wir werden das Treffen nicht
verlassen, bevor wir ein Ergebnis haben“, kündigte Kallas an. (afp)
## Verband: Deutsche Firmen haben zu wenig von Ukraine-Hilfen
Unternehmen aus Deutschland sollten nach Ansicht des Ost-Ausschusses der
Deutschen Wirtschaft stärker von den Ukraine-Hilfen profitieren.
„Deutschland und die EU geben sehr viel Geld für die Ukraine, und dann
gewinnen am Ende oft chinesische, indische und türkische Firmen die
Ausschreibung, weil die nur nach dem Preis geht“, sagte der Geschäftsführer
des Ost-Ausschusses, Michael Harms, dem Nachrichtenportal „Politico“. „Wir
würden als deutsche Wirtschaft an unseren Hilfen für den Wiederaufbau gern
stärker partizipieren.“
Neben mehr Aufträgen für deutsche Firmen forderte Harms, dass der Bund
Handelsgeschäfte zu 100 Prozent absichert. Zudem müssten Ausschreibungen in
der Ukraine transparenter werden. „Da beschweren sich viele deutsche
Firmen.“ Deutschland habe den nötigen Einfluss, um hier entsprechend
einzuwirken. Am Montag steht in Berlin ein Treffen der Staats- und
Regierungschefs der wichtigsten europäischen Unterstützer Kyjiws an. Zudem
ist das achte Deutsch-Ukrainische Wirtschaftsforum geplant, das der
Ost-Ausschuss mit organisiert. Er unterstützt deutsche Firmen bei
Geschäften in Osteuropa, Mittelosteuropa, Südosteuropa und Zentralasien.
(dpa)
## Russland: Haben 130 ukrainische Drohnen abgefangen
In der Nacht zum Montag hat die russische Luftabwehr 130 Drohnen
abgeschossen, wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilt. 15 davon
seien auf dem Weg zur russischen Hauptstadt gewesen. Moskaus Bürgermeister
Sergej Sobjanin zufolge wurden am Morgen vier weitere Drohnen über der
Hauptstadt abgefangen. Die Moskauer Flughäfen Domodedowo und Schukowski
setzen nach Angaben der Luftfahrtbehörde Rosawiazija vorübergehend den
Betrieb aus. Auch andere Flughäfen im Süden des Landes seien betroffen.
(rtr)
## EU-Außenbeauftragte warnt: Donbass-Annektion für Putin nur erster
Schritt
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas warnt, die Einnahme des gesamten
Donbass im Osten der Ukraine sei nicht das Endziel des russischen
Präsidenten Wladimir Putin. „Wir müssen verstehen, dass, wenn er den
Donbass bekommt, die Festung gefallen ist und sie dann definitiv
weitermachen werden, um die ganze Ukraine einzunehmen“, sagt Kallas. „Wenn
die Ukraine fällt, sind auch andere Regionen in Gefahr.“ Putin will den
gesamten Donbass annektieren. (rtr)
15 Dec 2025
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