| # taz.de -- Rücktritt der Regierung in Bulgarien: Kein Ausweg aus der Krise | |
| > Der Staat im Balkan fällt immer wieder mit Korruptionsfällen und anderen | |
| > politischen Krisen auf. Die aktuelle Regierung ist nun zurückgetreten. | |
| Bild: Rossen Dimitrow Scheljaskow hat den Rücktritt seiner Regierung bekannt g… | |
| So schnell kann es gehen: Mit [1][ihrem Rücktritt],und das kurz vor einem | |
| geplanten Misstrauensvotum, ist die Regierung in Bulgarien Geschichte – | |
| wieder einmal. Erreicht haben das Tausende, darunter viele junge | |
| Bulgar*innen, [2][die auf die Straßen gingen] und das gefordert hatten. | |
| Auch ein strittiger, schließlich zurückgezogener Haushalt für 2026 – nicht | |
| viel mehr als ein Placebo – konnte die Proteste nicht stoppen. | |
| Die Frustration der Menschen ist verständlich. Nach wie vor ist der | |
| Balkanstaat, seit 2007 Mitglied der EU, ein Hort der Korruption, und das | |
| bis in die höchsten Etagen der Macht. Die Personalisierung für dieses | |
| scheinbar unausrottbare Übel, gepaart mit Intransparenz und der Arroganz | |
| der Mächtigen, ist zuvörderst mit den Namen zweier Männer verbunden: Bojko | |
| Borissow und Deljan Peewski. | |
| Borissow, langjähriger Premier und aktuell Chef der regierenden | |
| Mitte-rechts-Partei Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens | |
| (Gerb), hat nichts dafür getan, diese offensichtlichen Defizite in | |
| Bulgarien zu beheben. Im Gegenteil: Die bisherige Regierung verantwortet | |
| die Schwächung demokratischer Institutionen, die Politisierung der Justiz | |
| sowie die Inhaftierung politischer Gegner. Hinzu kommen Borissows | |
| Flirtversuche mit US-Präsident Trump und die Ablehnung der Nutzung | |
| russischer Aktiva zur Unterstützung der Ukraine. Der international | |
| sanktionierte Oligarch Deljan Peewski, dessen Partei Bewegung für Rechte | |
| und Freiheiten die Regierung stützte, weiß nur zu gut in die eigene Tasche | |
| zu wirtschaften. | |
| Dieses Gebaren ist jungen Leuten nicht mehr zu vermitteln. Sie blicken in | |
| Richtung Europa. Deshalb adressieren sie ihre Proteste auch an die EU. Doch | |
| die ist bislang passiv. Die EVP, der die Gerb angehört, hält ebenfalls ihre | |
| schützende Hand über Borissow. Nun dürften Bulgarien wieder Neuwahlen ins | |
| Haus stehen – die achten seit 2020. Einen Ausweg aus der politischen Krise | |
| werden auch sie nicht weisen. Am 1. Januar tritt [3][Sofia der Eurozone | |
| bei]. Keine guten Aussichten! | |
| 11 Dec 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Barbara Oertel | |
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