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# taz.de -- Abgeordnetenhauswahl 2026: „Geht es der Wirtschaft schlecht, habe…
> SPD-Kandidat Steffen Krach müht sich beim Wirtschaftsverband VBKI,
> Vorbehalte abzubauen – nicht vor ihm, sondern vor allzu linken
> Parteifreunden.
Bild: Steffen Krach, hier beim SPD-Landesparteitag, will sich bei Gegenwind aus…
Es klingt nicht bloß kritisch, sondern regelrecht besorgt. Ein
sozialdemokratischer Bekannter habe ihn angerufen und Schlimmes vom
dräuenden Programm der SPD für die Abgeordnetenhauswahl 2026 erzählt,
berichtet Markus Voigt. Der Präsident des traditionsreichen
Wirtschaftsvereins Berliner Kaufleute und Industrieller VBKI steht in einem
Vortragssaal im Haus der Wirtschaft, vor sich Mitglieder und Gäste – und
neben sich den Spitzenkandidaten ebenjener Berliner SPD, Steffen Krach.
Krach hat zuletzt innerparteilich mehr zu klären gehabt, als das für einen
Wahlkämpfer gut ist, der im kommenden Herbst Regierender Bürgermeister
werden will. Erst hat die Funktionärsebene seines
18.000-Mitglieder-Landesverbands den einen, dann den anderen Teil der
Doppelspitze auflaufen lassen, dann hatte dieses Duo genug und trat zurück.
Im Frühjahr soll Krach nun Parteichef werden. Aber statt ihn, wie es bei
einem Spitzenkandidaten nahe läge, allein in den Fokus zu stellen, hält die
Partei an einer Doppelspitze fest. Parallel dazu ist die SPD in Umfragen
auf Platz 5 abgerutscht.
Angesichts dieser Situation wirkt Krach fast entspannt, als er sich am
frühen Donnerstagmorgen beim VBKI müht, Befürchtungen jeglicher Art zu
zerstreuen. Er gibt sich wirtschaftnah – „wenn es der Wirtschaft schlecht
geht, haben wir keine Chance“ – und nennt sich einen „absoluten
Pragmatiker“. Auch lobt Krach das Engagement der Privatwirtschaft, ohne die
es beim Wohnungsbau nicht gehen würde.
Aber es ist ja eben nicht der smarte 46-jährige Anzugträger, der dem
VBKI-Präsidenten und so manchem im Saal Sorgen macht: Es sind diejenigen in
seiner Partei, deren Blick auf die Welt nicht so pragmatisch ausfällt wie
der von Krach. Was der selbst gar nicht bestreitet, wenn er etwa seinen
lobenden Worten über den privaten Wohnungsbau hinzufügt, dass manche in
seiner Partei „das anders sehen“.
## Zweifel nicht ausgeräumt
Unter den besorgten Stimmen ist auch ein früheres
SPD-Abgeordnetenhausmitglied, das Krach als früheren Weggefährten duzt.
„Wie willst du das in dieser Partei umsetzen, mit diesen Leuten?“, will er
wissen. Das scheint im Saal generell die große Frage. Krach erinnert daran,
dass ihn ein Parteitag Mitte November einstimmig zum Spitzenkandidaten
machte, er will auch mit Gegenwind leben können – „ich muss nicht für jede
meiner Positionen 100 Prozent haben“.
Das soll für seine Ablehnung von Enteignung gelten, aber auch für die
Bemühungen zu mehr Sauberkeit und Sicherheit, wo linke SPDler schnell mal
Repression zu sehen glauben. Dort etwas zu tun, „ist für mich ein
ursozialdemokratisches Thema, da muss ich mich nicht verstecken“, sagt
Krach. Das erfreut im Saal, aber restüberzeugt wirkt man dort nicht. Er
wird beweisen müssen, was er gerade sagt – spätestens mit der Endfassung
des Wahlprogramms, vor dem sich der VBKI-Chef so gruselt.
4 Dec 2025
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Steffen Krach
SPD Berlin
Abgeordnetenhaus
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Schwarz-rote Koalition in Berlin
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