Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Milliardenvertrag für Flüssigerdgas: Deutschland frackt in Patago…
> Ein deutsches Unternehmen schließt ein Abkommen mit Argentinien.
> Ungeachtet indigener Proteste soll im „Vaca Muerta“ Ölschiefer
> ausgebeutet werden.
Bild: Die Vaca Muerta-Formation gilt als eines der größten Schieferöl- und -…
[1][Deutschland setzt weiterhin auf Flüssigerdgas]. Und das soll nun auch
aus Patagonien kommen. Das deutsche Unternehmen Securing Energy for Europe
GmbH (SEFE) hat einen Vertrag mit dem argentinischen Konsortium Southern
Energy unterzeichnet: Von Ende 2027 bis 2035 sollen bis zu zwei Millionen
Tonnen Flüssiggas pro Jahr nach Deutschland geliefert werden. Los gehen
soll es nach der Inbetriebnahme eines Verflüssigungsschiffs im Golf von San
Matías in der Provinz Río Negro.
Das Gas wird im patagonischen „Vaca Muerta“ (Tote Kuh) gewonnen. „Vaca
Muerta“ ist Teil des Neuquénbeckens, das sich auf einer Fläche von rund
30.000 Quadratkilometern über die Provinzen Neuqúen, Río Negro, La Pampa
und Mendoza erstreckt. Es gilt als eines der weltweit größten
Ölschiefervorkommen. Aus dem unterirdischen Sediment [2][lassen sich per
Fracking Schieferöl und Schiefergas gewinnen].
Während [3][Fracking in Deutschland größtenteils verboten ist], wird es in
Argentinien nun aktiv vorangetrieben. „Wir freuen uns, Argentinien auf
seinem Weg zu einem globalen Flüssigerdgas-Exporteur zu unterstützen“,
sagte SEFE-Leiter Frédéric Barnaud.
Bis Juni 2022 gehörte SEFE zum russischen Gasunternehmen Gazprom. Seit
November 2022 ist das Unternehmen Eigentum des Bundes. „SEFEs erster
LNG-Vertrag mit einem südamerikanischen Lieferanten trägt nicht nur zur
geografischen Diversifizierung unseres Portfolios bei, sondern stärkt auch
die Energiesicherheit Europas“, so Barnaud.
## Indigener Protest negiert
Zufriedenheit herrscht auch auf der argentinischen Seite. Die Vereinbarung
mit SEFE „stellt den ersten groß angelegten Flüssigerdgasverkauf aus
Argentinien dar und ist ein Meilenstein für die zukünftige Erschließung der
Erdgasreserven von Vaca Muerta“, so Rodolfo Freyre, Vorsitzender des
argentinischen Konsortiums Southern Energy. Erwartet werden jährliche
Einnahmen in Höhe von rund sieben Milliarden US-Dollar. Das Konsortium
besteht aus fünf Unternehmen, dazu gehört auch die staatliche
Ölgesellschaft YPF.
Keinen Grund zur Zufriedenheit haben dagegen die lokalen, vor allem
indigenen Gemeinschaften im patagonischen Frackinggebiet. Seit Jahren
[4][wehren sie sich gegen die negativen Folgen des Frackings], vor allem
gegen die Verschmutzung des Grund- und Trinkwassers in dieser weitgehend
trockenen Region. Wenn in Zukunft von Protesten gegen das Fracking aus
Patagonien berichtet wird, wird auch Deutschland seinen Teil der
Verantwortung dafür tragen.
4 Dec 2025
## LINKS
[1] /Warnung-vor-Gasmangel-im-Winter/!6097361
[2] /Fracking-in-Argentinien/!5927002
[3] https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/gewaesser/grundwasser/nutzung-…
[4] /Alberto-Acosta-zu-Fracking-in-Argentinien/!5924912
## AUTOREN
Jürgen Vogt
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Energie
Argentinien
Social-Auswahl
Reden wir darüber
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Fracking
## ARTIKEL ZUM THEMA
Rückzug kirchlicher Banken aus Fossilen: Und erlass uns unsere Klimaschulden
46 kirchliche Institutionen beenden ihre fossilen Investments. Kohle, Öl
und Gas seien nicht mit ihren Grundsätzen vereinbar – aber es gibt
Ausnahmen.
Gas-Arbeiter aus Texas: „Wir atmen all diese Gifte und Schadstoffe ein“
Die EU will den USA mehr fossile Energie abkaufen. John Beard hat in einer
Raffinerie an der Golfküste gearbeitet – und kämpft nun gegen die Branche.
Alberto Acosta zu Fracking in Argentinien: „Mehr Abbau, weniger Demokratie“
Argentinien bringt seine Schiefergasvorkommen ins Spiel. Der
ecuadorianische Ökonom Alberto Acosta hat mit einem Tribunal die Zerstörung
begutachtet.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.