Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Ausschreitungen im Westjordanland: Die Gewaltspirale dreht sich wei…
> Zwei Palästinenser töten einen israelischen Siedler im Westjordanland. Im
> Norden schmeißen israelische Siedler Steine auf palästinensische Autos.
Bild: Israelische Streitkräfte und Rettungskräfte sind am Ort des Geschehens …
Wieder Gewalt im Westjordanland: Zwei Palästinenser haben am
Dienstagnachmittag einen israelischen Siedler an der Gush Etzion Junction
nördlich von Hebron erstochen. Weitere drei Menschen sind dabei verletzt
worden. Die Täter sind laut einer Rekonstruktion des israelischen Militärs
zunächst mit erhöhter Geschwindigkeit in Richtung einer Menschengruppe
gefahren. Anschließend soll einer der Männer ausgestiegen sein und mehrere
Passanten mit einem Messer attackiert haben.
Sicherheitskräfte haben beide Angreifer – die später als zwei 18-jährige
Palästinenser aus Hebron und dem benachbarten Dorf Beit Ummar identifiziert
wurden – bereits am Tatort erschossen. Eine der Verletzten hat wohl aus
Versehen die israelischen Soldat*innen angeschossen.
Lange war [1][der Verkehrskreisel Gush Etzion im südlichen Westjordanland]
ein Siedepunkt für die Unruhen im Lande. Immer wieder kam es hier in den
vergangenen Jahren zu tödlichen Angriffen. Er liegt beim Highway 60
zwischen mehreren Siedlungen, einigen palästinensischen Farmen und, etwas
weiter südlich, einem Geflüchtetenlager. Hier wurden indes ebenso
Friedensprojekte gestartet: Initiativen für Koexistenz von Israelis und
Palästinensern, Geschäfte mit gemischtem Personal.
Michael Friedrich, ein deutscher Zivilist aus Hamburg, der sich gerade auf
Besuch [2][in Hebron] befindet, sagte der taz am Mittwoch: Nach der
Beerdigung des Siedlers habe große Angst vor Repressalien in der
palästinensischen Gemeinschaft geherrscht. Die Nacht sei jedoch
„überraschend ruhig“ verlaufen.
## Gewalt am Checkpoint
Später am Abend soll sich die Gewalt jedoch in den Norden verlegt haben: Am
Checkpoint Za’tara südlich von Nablus sind laut Medienberichten
palästinensische Autos mit Steinen von israelischen Siedlern angegriffen
worden. Videos, die nicht unabhängig überprüft werden können, zeigen ein
Auto mit gesprungenen Fenstern und Frontscheibe sowie eine lange Schlange
von Fahrzeugen, die mit eingeschalteten Scheinwerfern in der Dunkelheit auf
einer Hauptstraße stehen.
Ob beide Vorfälle miteinander verbunden sind, ist unklar. Das israelische
Militär teilte auf Nachfrage mit, es habe keine Informationen über einen
Angriff an dem Checkpoint und verwies an die israelische Polizei, die
wiederum an das Militär zurückverwies.
Derzeit ist die Lage im gesamten Westjordanland höchst angespannt: [3][Im
Oktober haben die Vereinten Nationen so viele Angriffe durch Siedler auf
Palästinenser verzeichnet] wie noch nie in einem Monat seit 2006. Selbst
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte die Gewalt am Montag
öffentlich missbilligt, nachdem Siedler Wohnungen und Wagen im
palästinensischen Dorf Jab’a in Brand gesteckt hatten.
19 Nov 2025
## LINKS
[1] /Siedlungsbau-im-Westjordanland/!6043087
[2] /Siedlungsausbau-in-Hebron/!6126954
[3] /Siedlergewalt-im-Westjordanland/!6129845
## AUTOREN
Serena Bilanceri
## TAGS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Westjordanland
Jüdische Siedler
Siedler
Donald Trump
Nahost-Debatten
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Westjordanland
## ARTIKEL ZUM THEMA
Angeklagt wegen Korruption: Netanjahu bittet Israels Präsidenten um Begnadigung
US-Präsident Donald Trump hatte zuvor eine Begnadigung des angeklagten
israelischen Ministerpräsidenten gefordert. Der stellt nun ein
Gnadengesuch.
Siedlergewalt im Westjordanland: Es gilt das Recht des Stärkeren
Seit Jahren ist das Leben im Westjordanland von Gewalt und Unrecht geprägt.
Die Lage spitzt sich immer weiter zu – und kaum jemand schaut hin.
Protest gegen Gewalt im Westjordanland: „Wir lassen uns nicht abschrecken“
Aktivisten aus Israel wollten palästinensische Bauern vor Angriffen
schützen. Am Checkpoint werden sie aufgehalten – und protestieren einfach
dort.
Gewalt im Westjordanland: Olivenernte unter Lebensgefahr
Die diesjährige Olivenernte im Westjordanland verläuft besonders
gewalttätig. Am vergangenen Wochenende wurden auch Journalist*innen
angegriffen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.