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# taz.de -- Wahlen in Tansania: Schwere Unruhen und ein haushoher Sieg
> Tansanias Präsidentin Samia Suluhu Hassan ist mit haushoher Mehrheit im
> Amt bestätigt worden. Mindestens 800 Menschen starben laut Opposition bei
> Protesten.
Bild: Samia Suluhu Hassan gibt in Dodoma ihre Stimme ab (29.10.2025)
afp | Bei der von Unruhen mit zahlreichen Toten überschatteten
Präsidentenwahl in Tansania ist [1][Staatschefin Samia Suluhu Hassan] mit
haushoher Mehrheit im Amt bestätigt worden. Den am Samstag im staatlichen
Fernsehen verkündeten Endergebnissen zufolge kam Hassan auf 97,66 Prozent
der Stimmen und gewann sämtliche Wahlkreise. Laut der größten
Oppositionspartei Chadema wurden [2][bei den Protesten mindestens 800
Menschen getötet]. Hassan verurteilte hingegen Gewalt durch Demonstranten.
Die Chadema-Partei war von den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am
Mittwoch ausgeschlossen worden und hatte die Bevölkerung zum Boykott des
Urnengangs aufgerufen. Im Zuge der Abstimmung kam es im ganzen Land zu
heftigen Protesten. "Nicht weniger als 800 Menschen" seien seit Mittwoch
von Sicherheitskräften getötet worden, teilte die Partei der
Nachrichtenagentur AFP mit.
Aus Sicherheits- und Diplomatenkreisen in Daressalam, dem Regierungssitz
des ostafrikanischen Landes, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP, [3][dass es
"hunderte Tote" gegeben habe]. Die Zahl der Opfer könne landesweit
"vielleicht 700 bis 800" betragen, hieß es.
UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich "zutiefst besorgt"
angesichts der Berichte über die zahlreichen Toten und Verletzten. Der
tansanische Außenminister Mahmoud Thabit Kombo bestritt die Anwendung von
"übermäßiger Gewalt". Seiner Regierung lägen keine Zahlen zu Todesopfern
vor.
## "Welle des Terrors" vor den Wahlen
Staatschefin Hassan verurteilte ihrerseits Gewalt, die von den
Demonstranten ausgegangen sei. "Diese Zwischenfälle sind überhaupt nicht
patriotisch", sagte sie im Staatsfernsehen.
Menschenrechtsgruppen hatten Hasssan bereits vor den Wahlen vorgeworfen,
für eine "[4][Welle des Terrors]" verantwortlich zu sein, darunter
zahlreiche Entführungen. Hassan hatte das höchste Staatsamt nach dem Tod
von Ex-Präsident John Magufuli im Jahr 2021 übernommen und wollte nun
mittels der Wahl ihre Position festigen.
Chadema-Sprecher John Kitoka bezeichnete das Wahlergebnis jedoch als
"Verhöhnung des demokratischen Prozesses" und forderte Neuwahlen. Er
betonte, dass seine Partei womöglich zu "nationalen Protesten" aufrufen
werde. Chadema-Chef Tundu Lissu war im April festgenommen worden. Ihm wird
wegen des Vorwurfs des Landesverrats der Prozess gemacht. Lissu droht die
Todesstrafe.
1 Nov 2025
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