| # taz.de -- Investion in Zukunftsprojekte: Mit kleinen Schritten an die Weltspi… | |
| > Das Prestigprojekt Hightech Agenda soll Schlüsseltechnologien wie | |
| > künstliche Intelligenz oder Bioökonomie in Deutschland nach vorne | |
| > bringen. | |
| Bild: EUREF-Camous, Berlin, 29. Oktober, große Fete mit Friedrich Merz: Bundes… | |
| Drei Monate hat das Bundesforschungsministerium von Dorothee Bär an der | |
| öffentlichen Vorstellung der „Hightech Agenda Deutschland“ gearbeitet. | |
| Heraus kam dabei aber nur eine große Fete mit Bundeskanzler Merz im | |
| Gasometer auf dem Berliner Euref-Campus, wo die schwarz-rote Koalition | |
| schon ihr Regierungsbündnis unterschrieben hatte. Die Agenda ist ein | |
| Prestigeprojekt der neuen Regierung, untersetzt mit 18 Milliarden Euro bis | |
| 2029 vor allem aus dem Investitions-Sondervermögen. | |
| Aber wie die Hightech-Mittel konkret in die sechs Schlüsseltechnologien – | |
| darunter künstliche Intelligenz (KI), Quantentechnologie und | |
| [1][Bioökonomie] – eingesetzt werden sollen und mit welchen Zielen und | |
| Meilensteinen, das blieb in der Auftaktveranstaltung mit 500 Teilnehmern | |
| aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik weiter unklar. „Roadmapping“ war | |
| das Stichwort, das ständig kursierte: mit kleinen Schritten will | |
| Deutschland wieder an die technologische Weltspitze kommen. | |
| [2][Kanzler Merz] betonte, dass die Innovationspolitik für seine Regierung | |
| höchste Priorität besitze. Der Grund dafür sei, dass die vielfältigen | |
| Probleme der Wirtschafts-, Arbeits- und Sicherheitspolitik sowie der Außen- | |
| und Innenpolitik nur mit innovativen Ansätzen bewältigt werden können. Ein | |
| Schritt dafür sei auch die Schaffung des neuen Digitalministeriums gewesen. | |
| Selbstkritisch räumte Merz für den Standort Deutschland ein: „Wir sind noch | |
| nicht so innovationsstark und auch so wachstumsstark, wie wir sein | |
| könnten“. | |
| Nach Aussage des Forschungsministeriums wurden mit dem „Aktionsplan Fusion“ | |
| und der „Mikroelektronik-Strategie“ bereits „zentrale erste Schritte zur | |
| Umsetzung dieser Agenda eingeleitet“. Allerdings handelt es sich bei beiden | |
| um Programme, die schon von der Vorgängerregierung gestartet wurde – | |
| forschungspolitischer „Beifang“ sozusagen. | |
| Zwar wurden in der Juli-Version der Hightech-Agenda große Ziele verkündet. | |
| So wird als erstes Ziel der Agenda ausgegeben, mittels „einer KI-Offensive | |
| bis 2030 zehn Prozent unserer Wirtschaftsleistung KI-basiert zu | |
| erwirtschaften“. Was die konkrete Implementierung der Agenda angeht, hält | |
| sich das Ministerium bislang jedoch bedeckt. | |
| Auf diesen wunden Punkt drücken auch die Grünen als Opposition im | |
| Bundestag. „Für einen echten Erfolg in der Forschungs- und | |
| Innovationspolitik brauchen wir einen schnelleren Transfer von Forschung in | |
| die Anwendung, die Mobilisierung von mehr Wagniskapital und eine | |
| europäische Koordination in der Forschungspolitik“, erklären die | |
| forschungspolitischen Sprecherinnen Andrea Lübcke und Claudia Müller, „Vor | |
| allem braucht es eine von vornherein angelegte, systematisch | |
| ressortübergreifende Zusammenarbeit in politischen Entscheidungsgremien und | |
| die enge Einbindung von Partnern aus den Ländern, aus der Wirtschaft, | |
| Wissenschaft und Zivilgesellschaft“. Daran mangelt es aber. Die Hightech | |
| Agenda sehen sie als ein Konzept „mit wenig Umsetzungskraft“. | |
| 31 Oct 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Manfred Ronzheimer | |
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