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# taz.de -- Vogelgrippe-Ausbruch in Deutschland: 400.000 Nutztiere getötet –…
> Für Tierhalter ist die Gefahr weiterhin groß, dass die Vogelgrippe in
> ihre Bestände eingeschleppt wird. Der Höhepunkt des Vogelzugs steht noch
> bevor.
Bild: Tote Kraniche: Die Infektionswelle hat in diesem Jahr früher eingesetzt …
dpa | Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) rechnet mit einer weiter
steigenden Zahl von Zugvögeln, die an der Geflügelpest verenden und zu
Überträgern der Tierseuche werden können. „Der Vogelzug ist im vollen Gange
und der Virusdruck durch infizierte Wildvögel und deren Ausscheidungen sehr
hoch“, sagte Instituts-Präsidentin Christa Kühn. „Wir sehen nach wie vor
ein sehr dynamisches Geschehen.“
Daher sei es wichtig, Rastgebiete aktuell zu meiden, die Tiere nicht
aufzuscheuchen und tote Vögel nicht zu berühren. Denn auch über
verunreinigtes Schuhwerk oder Gerätschaften könne das Virus
weiterverbreitet und schlimmstenfalls in Nutztierbestände getragen werden,
sagte Kühn. Auch Aasfresser wie Krähen oder auch Raubvögel können nach
Kontakt mit den Kadavern die Krankheit weitertragen.
Nach Einschätzung Kühns hat die Infektionswelle in diesem Jahr früher
eingesetzt als üblich. Unzählige Zugvögel sind an dem hochansteckenden
Geflügelpest-Virus vom Typ H5N1 schon zugrunde gegangen. Stark betroffen
sind in diesem Herbst Kraniche, die insbesondere in Nordbrandenburg von
Einsatzkräften zu Tausenden von den Feldern gesammelt werden.
Die auch Vogelgrippe genannte Krankheit breitet sich seit Wochen über ganz
Deutschland aus und trifft zunehmend auch Geflügelbetriebe mit voller
Wucht. Nach Angaben des in Greifswald ansässigen Loeffler-Instituts haben
bislang etwa 30 kommerzielle Geflügelhalter ihre Tiere töten müssen.
Um die weitere Ausbreitung der Tierseuche möglichst einzudämmen, seien
jüngsten Erhebungen zufolge schon etwa 400.000 Hühner, Enten, Gänse und
Puten gekeult und anschließend entsorgt worden. Der Schaden für betroffene
Betriebe geht insgesamt in die Millionen.
## Größte Verluste in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg
Die größten Verluste gab es bislang in Mecklenburg-Vorpommern und
[1][Brandenburg]. So mussten in zwei Betrieben in Vorpommern insgesamt fast
150.000 Legehennen getötet werden. Der Landkreis Märkisch-Oderland in
Brandenburg gab bekannt, dass dort infolge der Vogelgrippe [2][weitere
130.000 Tiere gekeult werden].
In Niedersachsen, Bayern, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und
Baden-Württemberg kam es ebenfalls zur vorsorglichen Tötung Tausender
Nutztiere. Vorausgegangen waren Analysen im Friedrich-Loeffler-Institut,
die Infektionen mit dem hochansteckenden Geflügelpest-Virus vom Typ H5N1
bestätigten. Die Mitarbeiter im Referenzlabor arbeiteten derzeit am
Anschlag, hieß es.
## Steigen die Preise?
Aufgrund der Einschränkungen gibt es die Befürchtung, dass [3][für
Verbraucher die Preise im Handel steigen]. Der Landrat im Brandenburger
Kreis Ostprignitz-Ruppin, Ralf Reinhardt (SPD), sagte im RBB-Inforadio:
„Das wird schon einen Einschlag mit sich bringen und im schlimmsten Fall
wahrscheinlich auch zu Preiserhöhungen führen.“
Vor dem Martinstag am 11. November beginnt traditionell die Schlachtsaison
für Gänse. Das Gros wird jedoch aus dem Ausland – etwa aus Ungarn und Polen
– importiert.
Dem Bundesinstitut für Risikobewertung liegen bisher keine Daten vor, die
belegen, dass sich Menschen über Lebensmittel mit dem Vogelgrippe-Virus
infiziert hätten und erkrankt wären. Da das Virus empfindlich gegenüber
hohen Temperaturen sei, seien bei gut durcherhitzten Lebensmitteln keine
gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten.
## Bundesweites Aufstallungsgebot gefordert
Der Höhepunkt des Vogelzugs steht noch bevor. Damit sei für Tierhalter die
Gefahr, dass die Vogelgrippe in ihre Bestände eingeschleppt wird, weiterhin
groß, betonte Instituts-Präsidentin Kühn. Die Betriebe wurden von
zuständigen Ämtern und Politikern ermahnt, die Hygienemaßnahmen genauestens
einzuhalten. In betroffenen Regionen wurden Schutzzonen eingerichtet, in
denen zusätzliche Beschränkungen gelten.
Mit der schnellen Ausbreitung der Vogelgrippe und der wachsenden Sorge vor
wirtschaftlichen Schäden werden bereits auch Forderungen nach einem
bundesweiten Aufstallungsgebot lauter. Geflügel aus Freilandhaltung müsste
auf eine solche Anordnung hin in geschlossenen Ställen gehalten werden.
27 Oct 2025
## LINKS
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[3] /Preisanstieg-staerker-als-Inflation/!6116135
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