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# taz.de -- Scam-Zentren in Myanmar: SpaceX schaltet 2500 Internetempfänger ab
> In Myanmar fliehen hunderte Menschen aus einem Online-Betrugszentrum. Der
> US-Dienst Starlink sei dort für Cyberkriminalität genutzt worden.
Bild: Gefangene in einem Online-Betrugszentrum, dem KK Park, in Myanmar
afp | Zeitgleich mit Razzien gegen Online-Betrugszentren in Myanmar hat der
[1][US-Konzern SpaceX] von Elon Musk nach eigenen Angaben mehr als 2500
Internetempfänger seines Satellitennetzwerkes Starlink in dem Land
abgeschaltet. SpaceX habe in der Umgebung mutmaßlicher Zentren für
Online-Betrug in Myanmar „proaktiv 2500 Starlink-Sets identifiziert und
deaktiviert“, erklärte Lauren Dreyer, Vizepräsidentin des
Starlink-Geschäftsbetriebs bei SpaceX, am Mittwoch im Onlinedienst X.
Recherchen der Nachrichtenagentur AFP hatten Mitte Oktober eine massive
[2][Zunahme der Starlink-Internetempfänger in den Zentren für
Cyberkriminaltät] offengelegt.
Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP beobachtete unterdessen, wie zur
gleichen Zeit hunderte Menschen aus einem der größten Online-Betrugszentrum
Myanmars flohen – dem KK Park an der Grenze zu Thailand. Mehr als tausend
Menschen entfernten sich zu Fuß, auf Motorrädern oder zusammengedrängt auf
offenen Kleintransportern. Ein Arbeiter, der den KK Park verließ,
berichtete von einer anhaltenden Razzia.
Starlink war vom 3. Juli bis zum 1. Oktober der am meisten genutzte
Internetprovider in Myanmar, wie Daten der asiatischen
Internetregistrierungsstelle Apnic zeigten. Starlink ermöglicht es, auch
abgeschiedene Gegenden mit schnellem Internet zu versorgen.
Die Militärregierung des südostasiatischen Landes geht derzeit massiv gegen
die sogenannten Scam-Zentren vor, die Menschen weltweit [3][durch
Online-Betrug in Milliardenhöhe] schädigten. Schon im Februar hatte es
Razzien gegen die Scam-Zentren gegeben. Tausende Ausländerinnen und
Ausländer, viele von ihnen aus China, wurden dabei aus ausbeuterischen
Arbeitsverhältnissen befreit.
Viele Menschen, die in Scam-Zentren arbeiteten, berichteten AFP im
Nachhinein, sie seien mit der Aussicht auf gut bezahlte, ehrliche Jobs
gelockt worden. Dann sei ihnen der Pass abgenommen worden, um sie zu den
illegalen Aktivitäten wie Telefon-Betrug oder Online-Glücksspiel zu
zwingen. Viele berichteten, dass ihre Aufseher sie geschlagen oder auf
andere Weise misshandelt hätten. Viele der aus Scam-Zentren in Myanmar
befreiten Menschen, die AFP befragte, hatten Prellungen und Brandwunden.
22 Oct 2025
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