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# taz.de -- Nord-Stream-Sabotage: Polen liefert Ukrainer nicht nach Deutschland…
> Ein Gericht hat entschieden: Im Fall der gesprengten
> Nord-Stream-Pipelines wird der Tatverdächtige Wolodymyr Z. nicht nach
> Deutschland überstellt.
Bild: Er wird verdächtigt, sich an der Sprengung beteiligt zu haben: Der Ukrai…
dpa | Drei Jahre nach den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines in der
Ostsee darf einer der mutmaßlichen Beteiligten nicht von Polen an
Deutschland ausgeliefert werden. Dies entschied ein Gericht in Warschau,
wie die Agentur PAP meldete. Der von Deutschland mit europäischem
Haftbefehl gesuchte Ukrainer Wolodymyr Z. war Ende September in Pruszkow
bei Warschau festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe handelt es sich bei dem
46-Jährigen um einen ausgebildeten Taucher, der mutmaßlich [1][Mitglied der
Gruppe] war, die im Herbst 2022 nahe der Insel Bornholm Sprengsätze an den
Nord-Stream-Gaspipelines platzierte. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm
Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage
vor.
Bei dem Anschlag [2][beschädigten die Sprengungen die beiden Pipelines so
sehr], dass kein Gas mehr durchgeleitet werden konnte. Die Explosionen
wurden in der Nähe von Bornholm registriert. Wenig später entdeckte man
vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen.
Durch Nord Stream 1 floss zuvor russisches Erdgas nach Deutschland,
allerdings nicht mehr zum Zeitpunkt des Anschlags. Nord Stream 2 war
infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch gar nicht in
Betrieb.
## Polens Präsident gegen Strafverfolgung
Der Fall hat auch Brisanz im Verhältnis zwischen Deutschland und Polen.
Führende Vertreter Polens machen kein Geheimnis daraus, dass sie nicht nur
gegen eine Auslieferung an deutsche Gerichte sind, sondern auch den
Anschlag als solchen positiv sehen. Regierungschef Donald Tusk sagte
kürzlich, es liege nicht im Interesse seines Landes, den Mann anzuklagen
oder an einen anderen Staat auszuliefern.
Am Mittwochabend schlug das dem Präsidenten Karol Nawrocki unterstellte
Nationale Sicherheitsbüro BBN in die gleiche Kerbe: „Es liegt [3][im
vitalen Interesse des polnischen Staates], dass die mutmaßlichen Urheber
der Beschädigungen von Nord Stream 1 und 2 einer Strafverfolgung wegen
dieser Tat entgehen“, erklärte die Behörde laut Nachrichtenagentur PAP.
Die politische Führung Polens waren stets gegen den Bau der Pipeline. Daran
haben auch der Regierungswechsel vor zwei Jahren und der kürzliche Wechsel
im Präsidentenamt nichts geändert. In Medienberichten tauchte wiederholt
der Verdacht einer möglichen polnischen Unterstützung oder zumindest
Sympathie für die Attentäter auf.
17 Oct 2025
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Polen
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Karol Nawrocki
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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Polen
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