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# taz.de -- Ukraine-Krieg: Trump erwägt Lieferung von Tomahawk-Waffen an Ukrai…
> Der US-Präsident erhöht den Druck auf Russland und spricht über die Idee,
> der Ukraine Marschflugkörper mit größerer Reichweite zu schicken.
Bild: Tomahawks haben eine maximale Reichweite von 2.500 Kilometern
Washington dpa | US-Präsident Donald Trump schließt die Lieferung von
Marschflugkörpern des Typs Tomahawk an die Ukraine nicht aus und will damit
den [1][Druck auf Russland erhöhen.] An Bord seiner in den Nahen Osten
fliegenden Regierungsmaschine Air Force One sagte Trump zu Journalisten, er
wolle mit Russland über derartige Lieferungen reden und fragen: „Wollen sie
(die Russen), dass Tomahawks in ihre Richtung fliegen? Ich glaube nicht.“
Er könne den Russen sagen: „Hört mal, wenn dieser Krieg nicht beendet wird,
werde ich ihnen Tomahawks schicken.“
In den vergangenen Wochen hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr
Selenskyj die US-Regierung immer wieder um die Lieferung von Tomahawks
gebeten. Deren maximale Reichweite von 2.500 Kilometer würde es der
ukrainischen Armee ermöglichen, Ziele wie Ölraffinerien auch im asiatischen
Teil Russlands zu beschießen.
Er könnte sagen, dass Marschflugkörper dieses Typs eine unglaubliche, eine
sehr offensive Waffe seien, sagte Trump. „Und, ehrlich gesagt, braucht
Russland das nicht.“ Er denke, er werde mit der russischen Seite darüber
sprechen und habe das auch dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj gesagt.
Die Lieferung von Tomahawks wäre „ein neuer Schritt der Aggression“,
erklärte Trump. Er halte es dennoch für angebracht, diese Möglichkeit
anzusprechen, denn: „Ich möchte, dass der Krieg beendet wird.“
Vor Trumps Äußerungen an Bord der Air Force One hatte Selenskyj nach einem
Gespräch mit ihm berichtet, beide hätten über Patriot-Flugabwehrsysteme und
Tomahawks gesprochen. „Wir sehen und hören, dass Russland Angst hat, dass
die Amerikaner uns „Tomahawks“ geben könnten“, schrieb Selenskyj auf der
Plattform Telegram. Das sei ein Signal, „dass genau dieser Druck für den
Frieden wirken kann“. Ob konkrete Absprachen zur Lieferung neuer
Waffensysteme getroffen wurden, ließ der ukrainische Präsident offen.
## Selenskyj würde Trump für Nobelpreis nominieren
Dem US-Sender Fox News sagte Selenskyj in der Sendung „The Sunday
Briefing“, er hoffe nach dem erfolgreich von Trump vermittelten Abkommen
für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg darauf, dass ein ähnliches Abkommen eines
Tages auch für sein Land möglich sein werde. [2][Die Vereinbarung in
Nahost] bezeichnete Selenskyj als echten Erfolg, der seinem Land Signale
sende und Hoffnung spende. „Und ich hoffe, dass er (Trump) die gleichen
Instrumente noch stärker nutzen wird, um Druck auf (Kremlchef Wladimir)
Putin auszuüben, seinen Krieg in der Ukraine zu beenden.“
Wenn der Krieg in einer Region gestoppt werden könne, „dann können sicher
auch andere Kriege gestoppt werden – einschließlich des russischen
Krieges“, sagte der ukrainische Präsident. Er würde Trump nach eigenen
Worten mit Freude für den [3][Friedensnobelpreis im nächsten Jahr]
nominieren, wenn der US-Präsident „Druck auf Putin ausübt und ihn stoppt,
wenn er Putin an den Verhandlungstisch setzt, wenn Präsident Trump das
Morden stoppt“. Eine Waffenruhe sei der größte Schritt zur Beendigung des
Krieges.
Am Freitag hatte die venezolanische Oppositionsführerin María Corina
Machado den Friedensnobelpreis erhalten. Trump hatte in den vergangenen
Wochen wiederholt betont, er selbst habe den Preis verdient.
## Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe auf Krim
Derweil griff das ukrainische Militär in der Nacht nach russischen Angaben
erneut feindliche Ziele mit Drohnen an. Dabei sei ein großes Tanklager auf
der von Russland annektierten Halbinsel Krim in Brand gesetzt worden: Eine
Drohne habe das Öldepot in der Stadt Feodossija getroffen und das Feuer
ausgelöst, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung
auf Moskaus Statthalter auf der Krim, Sergej Aksjonow. Über Verletzte gebe
es derzeit noch keine Erkenntnisse.
Insgesamt seien über der Krim mehr als 20 Drohnen abgeschossen worden, hieß
es weiter. Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium am
Sonntagabend einen Abschuss von 37 Drohnen über mehreren russischen
Regionen, dem Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer gemeldet. Das Tanklager
auf der Krim war im vergangenen Jahr schon einmal durch einen ukrainischen
Drohnenangriff in Flammen gesetzt worden.
Die Ukraine greift bei ihrer Strategie zur Abwehr der russischen Invasion
immer wieder Ölanlagen hinter der Front an, um die Treibstoffversorgung des
Gegners zu stören. Russland greift die Ukraine ebenfalls mit Kampfdrohnen
und auch mit Raketen und Marschflugkörpern an.
Am Sonntag sagte Selenskyj, allein in der vergangenen Woche habe Russland
mehr als 3.100 Drohnen, 92 Raketen und rund 1.360 Gleitbomben gegen die
Ukraine eingesetzt. Russland führt seit mehr als dreieinhalb Jahren Krieg
gegen das Nachbarland.
13 Oct 2025
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