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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Israel fordert Hamas zur Kapit…
> Die Hamas erklärt erneut, zu einem Friedensabkommen bereit zu sein.
> Israel sieht darin nichts Neues – und erhöht den Druck.
Bild: Israelische Polizisten räumen besetzte Bahngleise in Jerusalem (3.9.2025)
Tel Aviv/Gaza/Jerusalem Israel fordert die islamistische Terrororganisation
Hamas zur Kapitulation auf – andernfalls werde die Stadt Gaza zerstört.
Eine Mitteilung der Hamas, in der sie sich nun zu einem „[1][umfassenden
Abkommen]“ bereiterklärt, tat Israels Verteidigungsministerium als „leere
Worte“ ab. Entweder akzeptiere die Hamas Israels Bedingungen für ein
[2][Ende des Kriege]s – wozu die Freilassung aller Geiseln sowie die
Entwaffnung der Islamisten gehört – oder die Stadt Gaza werde wie Rafah und
Beit Hanun enden. Beide Städte in dem abgeriegelten Gazastreifen waren von
Israels Armee zerstört worden.
Die Hamas hatte zuvor in einer Mitteilung erklärt, sie warte weiterhin auf
eine Antwort Israels auf den Vorschlag der internationalen Vermittler für
eine Waffenruhe. Man sei bereit „zu einem umfassenden Abkommen, das die
Freilassung aller vom Widerstand festgehaltenen feindlichen Gefangenen im
Austausch gegen eine vereinbarte Anzahl palästinensischer Gefangener der
Besatzung vorsieht“. Die Hamas spricht bei den von ihr verschleppten
Geiseln stets von Gefangenen. Man stimme zudem der Bildung einer
„unabhängigen, technokratischen nationalen Verwaltung“ für den Gazastreif…
zu, hieß es. (dpa)
## Proteste vor Netanjahus Haus
In einer Stellungnahme des Büros des [3][israelischen Regierungschefs
Benjamin Netanjahu] hieß es, bei der Mitteilung der Hamas handele es sich
um nichts weiter als eine „weitere Manipulation“ der Terrororganisation.
Sie enthalte nichts Neues. Der Krieg könne unter den vom israelischen
Kabinett beschlossenen Bedingungen sofort beendet werden. Dazu gehöre neben
der Freilassung aller Geiseln und der Entwaffnung der Hamas auch die
Entmilitarisierung des Gazastreifens, die israelische Sicherheitskontrolle
über den Küstenstreifen und die Einrichtung einer alternativen
Zivilverwaltung, die weder zur Gewalt erziehe, noch Terroristen entsende
oder Israel bedrohe.
In Jerusalem kam es am Abend zu Protestkundgebungen, an denen örtlichen
Medien zufolge Zehntausende Menschen teilnahmen. Angehörige der Geiseln
forderten vor Netanjahus Wohnhaus ein Ende des Krieges und ein Abkommen zur
[4][Freilassung der Geiseln]. Der Regierungschef warf den Demonstranten
vor, eine Linie überschritten zu haben, indem sie Straßen blockierten und
ihn „täglich mit dem Tod bedrohten“, wie er in einer Stellungnahme
behauptete. „Ihr redet und handelt wie Faschisten.“ Der Polizei warf er
vor, nicht für Ordnung zu sorgen. Laut Medien setzte die Polizei teils
Wasserwerfer ein.
Teilnehmende des sogenannten „Tags der Störung“ am Mittwoch warfen der
Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor, sich
nicht um ein Waffenruheabkommen zu bemühen und stattdessen die Offensive im
Gazastreifen auszuweiten. In Israel gibt es Sorgen um die Geiseln, die sich
nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 noch immer im
Gazastreifen befinden.
„Wir müssen eine extreme Maßnahme ergreifen, damit sich jemand daran
erinnert“, sagte Jael Kuperman bei einem Protest nahe dem israelischen
Parlament zum Sender Kan. „Es gibt nicht so etwas wie einen Staat, der
seine Bürger im Stich lässt.“ (ap/dpa)
## Oppositionsführer fordert Gaza-Abkommen
Israels Oppositionsführer Jair Lapid drängte Netanjahus rechtsreligiöse
Regierung dazu, ein Abkommen mit der Hamas über ein Ende des Krieges und
die Freilassung der Geiseln abzuschließen. „Die israelische Regierung ist
nicht verpflichtet, die [5][Bedingungen der Hamas] zu akzeptieren; sie ist
jedoch verpflichtet, unverzüglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren
und zu versuchen, ein Abkommen zu erreichen“, schrieb Lapid auf der
Plattform X.
Es dürfe nicht sein, dass nicht einmal der Versuch unternommen werde, die
Geiseln nach Hause zu bringen, fügte Lapid hinzu. Israel hatte noch im
Frühjahr einen Vorschlag des Sondergesandten Steve Witkoff akzeptiert. Der
sah eine 60-tägige Waffenruhe vor, während der zunächst zehn lebende
Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freikommen. Die Hamas
hatte ihn jedoch damals abgelehnt und auf einem Deal für ein Ende des
Krieges beharrt.
Kürzlich hatte die Hamas dann aber „positiv“ auf einen aktualisierten
Vorschlag der Vermittler reagiert. Inzwischen signalisiert Israel jedoch,
es sei nicht an einem Teilabkommen interessiert. Kritiker werfen Israels
Ministerpräsidenten Netanjahu vor, den Krieg aus politischen Gründen in die
Länge zu ziehen. Seine rechtsextremen Koalitionspartner, von denen sein
politisches Überleben abhängt, sind gegen eine Waffenruhe. US-Präsident
Donald Trump forderte die Hamas jetzt auf, unverzüglich alle lebenden
Geiseln auf einmal freizulassen. (dpa)
## Trump drängt Hamas zur Freilassung der Geiseln
„Sagt Hamas, dass sie SOFORT alle 20 Geiseln freilassen soll (Nicht 2 oder
5 oder 7!), und die Situation wird sich schnell ändern. ES WIRD ENDEN!“,
schrieb der Republikaner auf der Online-Plattform Truth Social. Das Forum
der Geisel-Angehörigen reagierte auf Trumps Äußerungen mit den Worten: „Wir
möchten höflich klarstellen: Dieser Alptraum kann für unsere Nation nicht
vorbei sein, bis ALLE 48 Geiseln gefunden sind – die, die überlebten, und
die, die in diesen 700 Tagen in der Hölle brutal ermordet wurden.“ Das
Forum rief den US-Präsidenten auf, die Entführten freizubekommen und den
Krieg zu beenden.
Unterdessen treibt die [6][israelische Armee ihre Vorbereitungen für eine
Einnahme der Stadt Gaza] voran. In dem größten Bevölkerungszentrum im
Norden des abgeriegelten Gazastreifens halten sich Schätzungen zufolge etwa
eine Million Menschen auf. Israels Militär ruft zur Evakuierung auf und
will, dass sich die Zivilisten in den Süden begeben, wo Zeltlager für sie
errichtet würden. Die „Jerusalem Post“ zitierte unbestätigte Schätzungen,
wonach bislang erst 60.000 bis 80.000 Bewohner die Stadt Richtung Süden
verlassen haben sollen. (dpa)
4 Sep 2025
## LINKS
[1] /Verhandlungen-fuer-Waffenruhe/!6096044
[2] /Israels-Krieg-in-Gaza/!6107904
[3] /Benjamin-Netanjahu/!t5007798
[4] /Propaganda-der-Hamas/!6101794
[5] /Krieg-in-Gaza/!6107698
[6] /Krieg-in-Gaza/!6105772
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