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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Israels Militär setzt Feuerpa…
> Israels Armee hebt die humanitäre Feuerpause für Gaza-Stadt auf. Das
> Gebiet sei eine „gefährliche Kampfzone“, lautet die Begründung.
Bild: Flucht vor den Angriffen der israelischen Armee in Gaza Stadt am 29.08.20…
## Israels Militär: Werden humanitäre Bemühen weiter unterstützen
Das israelische Militär setzt die tägliche humanitäre Feuerpause für
Gaza-Stadt ab Freitag aus. Das Gebiet stelle eine „gefährliche Kampfzone“
dar, teilt es mit. Das Sicherheitskabinett hatte einen Plan zur Übernahme
der Kontrolle über Gaza-Stadt und eine Ausweitung des Militäreinsatzes
beschlossen.
Das Militär erklärt, es werde „humanitäre Bemühungen neben den laufenden
Manövern und Offensiveinsätzen gegen Terrororganisationen im Gazastreifen“
zum Schutz Israels weiter unterstützen. Im Juli hatte Israel eine tägliche,
zehnstündige Feuerpause für Teile des Gazastreifens angekündigt, um eine
Versorgung der hungernden Bevölkerung zu ermöglichen. Israel sieht sich
wegen der humanitären Krise im Gazastreifen zunehmender internationaler
Kritik ausgesetzt. Die Regierung bestreitet aber, dass es im Gazastreifen
eine Hungersnot gibt, wie dies unter anderem die UN erklärt haben.
Mehr als 62.000 Palästinenserinnen und Palästinenser kamen bislang bei
israelischen Angriffen auf den Gazastreifen ums Leben. Etliche Menschen,
darunter Kinder, starben bereits an Hunger oder Unterernährung. (rtr)
## Israelische Armee: Leichen von Geiseln im Gaza-Streifen geborgen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Leichen zweier Geiseln
im Gazastreifen geborgen. Angehörige der Streitkräfte hätten „die Leiche
von Ilan Weiss und die sterblichen Überreste einer weiteren Geisel“
geborgen, erklärte die Armee am Freitag. Zur Identität des zweiten Opfers
wurden zunächst keine Angaben gemacht.
Weiss wurde während des Großangriffs der radikalislamischen Hamas und mit
ihr verbündeter Palästinensergruppen am 7. Oktober 2023 im Kibbuz Beeri im
Süden Israels getötet und seine Leiche verschleppt. Seine Frau Shiri Weiss
und die gemeinsame Tochter Noga, die aus ihrem Haus entführt worden waren,
[1][wurden im November 2023 während der ersten Waffenruhe freigelassen].
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach den Angehörigen der Opfer
sein Beileid aus. Die Bemühungen zur Rückführung der verbliebenen Geiseln
dauerten an, erklärte er. „Wir werden weder ruhen noch schweigen, bis wir
alle unseren Geiseln nach Hause gebracht haben, die Lebenden und die
Verstorbenen“, fügte Netanjahu hinzu.
Bei dem Großangriff der Hamas, der den Gaza-Krieg auslöste, wurden nach
israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet, 251 Menschen wurden
als Geiseln verschleppt. Noch immer werden 47 Menschen von der Hamas im
Gazastreifen festgehalten, mutmaßlich 27 davon sind nach israelischen
Angaben tot.
Israel greift seither massiv militärisch im Gazastreifen an. Dabei wurden
nach Angaben der Hamas-Behörden knapp 63.000 Menschen getötet, die meisten
von ihnen Zivilisten. Die Informationen können nicht unabhängig überprüft
werden, werden von UN-Vertretern aber als plausibel eingestuft.(afp)
## Chefin des Welternährungsprogramms: Gaza ist am Zerreißpunkt
Die Chefin des Welternährungsprogramms (WFP) hat nach einem Besuch im
umkämpften Gazastreifen eine massive Ausweitung der humanitären Hilfe
gefordert. „Gaza ist am Zerreißpunkt“, warnte WFP-Direktorin Cindy McCain
auf der Plattform X. Eine halbe Million Menschen in dem von Israel
abgeriegelten und großflächig zerstörten Küstengebiet hungere.
McCain sprach darüber auch mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu.
Beide hätten vereinbart, „die Bemühungen zu verdoppeln, die Einfuhr
humanitärer Güter nach Gaza angesichts der akuten Notlage vor Ort zu
beschleunigen und aufrechtzuerhalten“, teilte das Büro des
Ministerpräsidenten im Anschluss mit.
„Wir müssen unser Netzwerk von mehr als 200 Lebensmittelverteilstellen,
Gemeinschaftsküchen und Bäckereien so schnell wie möglich wieder in Betrieb
nehmen“, schrieb McCain auf X. „Wir brauchen sichere Wege und dauerhaften
Zugang. Wir müssen in dem Umfang liefern, den diese Krise erfordert“, sagte
sie in einem Videoclip aus Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens.
Helfer fordern von Israel, vom gegenwärtigen Verteilsystem für Hilfsgüter
[2][über die umstrittene Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF)] zum
eingespielten Mechanismus der UN und anderer Hilfsorganisationen
zurückzukehren.
Israel hält jedoch an der GHF fest, die auch vom Verbündeten USA
unterstützt wird. So kündigte die israelische Armee zwei neue
Verteilstellen im südlichen Bereich des abgeriegelten Küstengebiets an. Sie
sollen in den kommenden Tagen fertiggestellt und von der GHF betrieben
werden. Die bestehende Verteilstelle in Tel al-Sultan nahe der Stadt Rafah
an der Grenze zu Ägypten werde geschlossen, hieß es. Damit gäbe es dann
fünf Zentren in Gaza.
Die GHF begann ihren Einsatz im Mai, nachdem Israel seine fast drei Monate
lange Blockade von Hilfslieferungen auf internationalen Druck beendet
hatte. Den neuen Verteilmechanismus der GHF führte Israel ein, um
UN-Hilfsorganisationen und andere Initiativen zu umgehen. Nach Darstellung
der Regierung Netanjahus soll auf diese Weise verhindert werden, dass die
islamistische Terrororganisation Hamas humanitäre Hilfe für sich abzweigt.
Die Vereinten Nationen kritisieren den Einsatz der GHF unter anderem, weil
die Verteilung in den Zentren vor allem Menschen gefährde, die auf dem Hin-
und Rückweg teils kilometerweit durch Kriegsgebiet laufen müssen. Immer
wieder gibt es Berichte über tödliche Zwischenfälle in der Nähe dieser
Verteilstellen. (dpa)
## Netanjahu: Bericht über Hungersnot in Gaza „glatte Lüge“
„Familien in Gaza hungern“, berichtete McCain von ihrem Besuch in Deir
al-Balah. Die Verzweiflung unter den Menschen sei „überwältigend“, sie ha…
es vor Ort mit eigenen Augen gesehen.
Wenige Tage zuvor hatte die weltweit als Autorität für Ernährungssicherheit
anerkannte [3][IPC-Initiative eine Hungersnot für die Stadt Gaza im Norden
und einige Nachbarorte erklärt]. Israels Regierungschef Netanjahu
bezeichnete den Bericht als „glatte Lüge“. Nach israelischer Darstellung
basiert die IPC-Einschätzung auf falschen Angaben der Hamas. Netanjahus
Regierung forderte die Autoren des Berichts auf, diesen sofort
zurückzuziehen.
McCain und Netanjahu hätten in Jerusalem darüber gesprochen, wie wichtig es
sei, „Zivilisten vor Hunger und Mangelernährung zu schützen und
sicherzustellen, dass ihre grundlegenden Bedürfnisse gedeckt werden“, hieß
es in der Mitteilung des Büros des Ministerpräsidenten. Bei ihrem Treffen
sei die Zunahme humanitärer Hilfe nach Gaza im vergangenen Monat
angesprochen und vereinbart worden, „dass alle Anstrengungen unternommen
werden müssen, um sicherzustellen, dass die humanitäre Hilfe die
verletzlichsten Menschen dort erreicht, wo sie sich befinden, und dass die
Hilfe ausschließlich der Zivilbevölkerung zugutekommt“. (dpa)
## Huthi-Ministerpräsident angeblich bei Angriff Israels getötet
[4][Bei dem jüngsten israelischen Luftangriff auf die jemenitische
Hauptstadt Sanaa] soll nach Informationen aus Huthi-nahen Quellen auch
deren Ministerpräsident Ahmed al-Rahaui getötet worden sein. Mehrere
Leibwächter sollen ebenfalls ums Leben gekommen sein, hieß es aus Kreisen,
die der Miliz nahestehen.
Auch das jemenitische Nachrichtenportal „Adan al-Ghad“ berichtete unter
Berufung auch nicht näher genannte Quellen von der Tötung al-Rahauis. Er
soll demnach mit mehreren Begleitern in einem Wohnhaus getroffen worden
sein. Die Huthi äußerten sich zunächst nicht selbst dazu.
Die israelische Luftwaffe hatte am Donnerstag erneut im Jemen angegriffen.
Dem Militär zufolge wurden „militärische Ziele“ angegriffen. Israelische
Medien berichteten, der Angriff habe hochrangigen Huthi-Funktionären
gegolten.
Al-Rahaui war im August vergangenen Jahres von den Huthi zum Regierungschef
ernannt worden. Beobachtern in Sanaa zufolge galt er allerdings lediglich
als politische Symbolfigur ohne nennenswerten Einfluss. Die Huthi haben in
den von ihnen kontrollierten Gebieten, darunter die Hauptstadt Sanaa, eine
Art Parallelregierung gebildet. Diese Regierung hat keine internationale
Anerkennung. Sie repräsentiert nur den Huthi-Apparat in den von ihnen
kontrollierten Gebieten.
Seit Beginn des Gaza-Krieges greifen die Huthi Israel immer wieder mit
Raketen und Drohnen an – nach eigenen Angaben als Ausdruck ihrer
Solidarität mit der Hamas. Israel greift im Gegenzug Ziele im Jemen an, die
es nach eigenen Angaben im Zusammenhang mit den militärischen Aktivitäten
der Huthi sieht. (dpa)
29 Aug 2025
## LINKS
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[4] /Israelische-Luftangriffe-in-Jemen/!6109416
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