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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Tausende demonstrieren in Isra…
> Bei einer Großdemonstration in Tel Aviv wurde erneut die Heimkehr der
> Geiseln gefordert. Bei einem israelischen Luftangriff in Jemen starben
> zehn Menschen.
Bild: Demonstrierende in Tel Aviv fordern am Dienstagabend ein Waffenruheabkomm…
## Tausende bei Demo für Geiselfreilassung
In Israel haben tausende Menschen für ein Ende des Kriegs im Gazastreifen
und die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln demonstriert. Auf dem
sogenannten [1][„Platz der Geiseln“ in Tel Aviv] skandierte die Menge am
Dienstagabend: „Wir geben nicht auf, bis alle Geiseln zu Hause sind“.
Regierungschef Benjamin Netanjahu äußerte sich indes nach einer Sitzung des
Sicherheitskabinetts nur vage. US-Präsident Donald Trump plant laut seinem
Sondergesandten Steve Witkoff am Mittwoch ein Treffen, bei dem es um einen
Nachkriegsplan für den Gazastreifen gehen soll.
Bereits am Dienstagmorgen blockierten Demonstranten in Tel Aviv Straßen,
schwenkten israelische Flaggen und hielten Bilder von Geiseln hoch, wie
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP beobachteten. Israelische Medien
berichteten, dass sich weitere Demonstranten in der Nähe der
US-Botschaftsniederlassung sowie vor den Häusern verschiedener Minister
versammelten.
Bei Einbruch der Dunkelheit strömten tausende weitere Menschen auf den
„Platz der Geiseln“, der seit Beginn des Krieges zu einem Symbol geworden
ist. Die Menschen machten durch Trillerpfeifen, Trommeln und Sprechchöre
auf sich aufmerksam. Er sei hier, „um zu protestieren und die Regierung
aufzufordern, ein Abkommen abzuschließen, um alle Geiseln nach Hause zu
holen und den Krieg zu beenden“, sagte der 29-jährige Demonstrant Yoav
Vider AFP.
Medien hatten berichtet, dass sich das Sicherheitskabinett am Abend mit
möglichen neuen Verhandlungen für eine Waffenruhe im Gazastreifen und eine
Freilassung der Geiseln befassen würde. Netanjahu äußerte sich in einem
anschließend veröffentlichten Video allerdings nur vage: „Wir kommen gerade
aus einer Kabinettssitzung. Ich glaube, ich kann nicht allzu viel sagen.
Eines will ich aber sagen: Es hat im Gazastreifen begonnen, und es wird im
Gazastreifen enden. Wir werden diese Monster dort nicht zurücklassen, wir
werden alle unsere Geiseln befreien und wir werden dafür sorgen, dass der
Gazastreifen nie wieder eine Bedrohung für Israel darstellt“, sagte
Netanjahu.
Anfang August hatte das Sicherheitskabinett einer Ausweitung des
Militäreinsatzes gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas
einschließlich einer [2][Einnahme der Stadt Gaza] zugestimmt. Der Beschluss
sorgte in Israel und international für scharfe Kritik.
Netanjahu hatte am vergangenen Donnerstag sofortige Verhandlungen für eine
Geiselfreilassung angeordnet. Zuvor hatte die Hamas einem Vorschlag für
eine Waffenruhe zugestimmt, der eine schrittweise Freilassung einiger
Geiseln über einen Zeitraum von 60 Tagen vorsieht. Nach Angaben des
Vermittlers Katar hat Israel jedoch noch nicht auf den jüngsten Vorschlag
reagiert. (afp)
## Nach Angriff auf Nasser Krankenhaus
Israel steht sowohl im Inland als auch im Ausland unter zunehmendem Druck,
den Krieg im Gazastreifen zu beenden. Am Montag hatten israelische
[3][Angriffe auf das Nasser-Krankenhaus] im Gazastreifen weltweit für
Empörung gesorgt: Bei den Angriffen wurden laut Hamas-Zivilschutz 20
Menschen getötet. Unter den Todesopfern waren fünf Journalisten, darunter
Mitarbeiter der Nachrichtenagenturen Associated Press (AP) und Reuters
sowie des katarischen Senders Al-Dschasira.
Israel erklärte später, der Angriff habe einer Kamera der Hamas gegolten.
Bei sechs der getöteten Menschen habe es sich um „Terroristen“ gehandelt.
Die Hamas wies die Erklärung Israels für den Angriff scharf zurück. Israel
versuche, „dieses Verbrechen zu rechtfertigen, indem es die falsche
Behauptung aufstellt“, hieß es in einer Stellungnahme.
Unterdessen teilte Trumps Sondergesandter Witkoff in einem Interview mit
dem Sender Fox News mit: „Wir haben morgen ein großes Treffen im Weißen
Haus unter dem Vorsitz des Präsidenten und arbeiten an einem umfassenden
Plan für die Zeit danach.“
Trump hatte Anfang des Jahres mit der Ankündigung, den Gazastreifen unter
US-Kontrolle stellen, die Bewohner umsiedeln und dort eine „Riviera des
Nahen Ostens“ errichten zu wollen, international große Empörung ausgelöst.
Insbesondere arabische und europäische Staaten kritisierten den Vorschlag.
Netanjahu lobte die Idee hingegen.
Auf den Plan, bei dem es bei dem Treffen am Mittwoch gehen soll, ging
Witkoff nicht näher ein. Er sagte nur, er glaube, dass die Menschen sehen
würden, „wie solide und wie gut gemeint“ der Plan sei.
Die Hamas und mit ihr verbündete militante Palästinensergruppen hatten den
Krieg mit ihrem brutalen Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023
ausgelöst. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen
getötet, 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Israel greift seither massiv militärisch im Gazastreifen an. Dabei wurden
nach Angaben der Hamas-Behörden, die nicht unabhängig überprüft werden
können, mehr als 62.800 Menschen getötet. Die UNO hält die Angaben für
glaubhaft. (afp)
## Raketenalarm in Jerusalem während Besuchs von Alabali Radovan
Ungeachtet harter israelischer Angriffe auf Ziele der Huthi im Jemen setzt
die Miliz ihren Beschuss Israels fort. Im Umkreis von Jerusalem gab es am
frühen Morgen Raketenalarm. Die israelische Armee teilte mit, eine aus dem
Jemen abgefeuerte Rakete sei von der Luftabwehr abgefangen worden.
Für Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan, die diese Woche den Nahen
Osten besucht, begann der Tag deshalb im Schutzraum eines Hotels in
Ost-Jerusalem. Die SPD-Politikerin sagte, die sie begleitenden Beamten des
Bundeskriminalamtes (BKA) hätten sie, als der Alarm kam, aus ihrem Zimmer
abgeholt und in den Schutzraum gebracht. Anschließend setzte sie ihr
Besuchsprogramm wie geplant fort. (dpa)
## Zehn Tote bei Luftangriffen Israels im Jemen
Israels Luftwaffe hatte am Sonntagabend nach eigenen Angaben erneut Ziele
im Jemen angegriffen. Dabei wurden nach Angaben des von den Huthi
kontrollierten Gesundheitsministeriums zehn Menschen getötet und Dutzende
verletzt.
Damit reagierte Israel auf einen Huthi-Raketenangriff von Freitagabend, der
auf den internationalen Flughafen bei Tel Aviv abzielte und bei dem nach
Militärangaben erstmals Streumunition eingesetzt worden war.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor knapp zwei Jahren greifen die Huthi Israel
immer wieder mit Raketen und Drohnen an – nach eigenen Angaben als Ausdruck
ihrer Solidarität mit der islamistischen Hamas. (dpa)
27 Aug 2025
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Sie sterben bei einem Luftangriff des israelischen Militärs auf das
Nasser-Spital in Südgaza. Die Zahl der im Gazakrieg getöteten
Medienschaffenden steigt damit auf 192.
Massenproteste in Israel: Hunderttausende demonstrieren fürs Kriegsende
Viele Israelis protestieren gegen den Gaza-Krieg und für die Freilassung
der Geiseln. Netanjahu wirft ihnen vor, die Hamas zu stärken.
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