| # taz.de -- Proteste gegen Hunger in Gaza: Viel Krach gegen „Gila & Nancy“ | |
| > Das israelische Restaurant hat wohl erneut die Eröffnung verschoben. | |
| > Aktivist:innen werfen dem Besitzer Beihilfe zu Israels Hungerblockade | |
| > vor. | |
| Bild: Protest vor dem Restaurant Gila & Nancy | |
| Berlin taz | Die Eröffnung des israelischen Restaurants Gila & Nancy in | |
| Mitte wurde zum zweiten Mal verschoben. Das berichtet die [1][israelische | |
| Zeitung Ha’aretz] unter Verweis auf Demoorganisator:innen. Am | |
| Mittwoch hatten sich mehrere Dutzend Protestierende vor dem Laden des | |
| Unternehmers Shahar Segal versammelt, dem die Aktivist:innen seine | |
| kurzzeitige Sprecherrolle für die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) | |
| vorwerfen, die in Gaza derzeit die Ausgabe von Lebensmitteln kontrolliert. | |
| Aufgerufen hatten primär jüdisch-antizionistische Gruppen. Lautstark | |
| hämmerten die Teilnehmer:innen auf leere Kochtöpfe, um auf Israels | |
| Aushungern des Gazastreifens aufmerksam zu machen. Auf Plakaten stand „Stop | |
| feeding Genocide“. | |
| „Shahar Segal, wir haben kein Problem mit dir, weil du Jude bist. Auch | |
| nicht, weil du Israeli bist. Es geht um deine Rolle als Sprecher der GHF“, | |
| sagte ein Redner, der nach eigenen Angaben in Israel aufgewachsen ist. Und | |
| weiter: „Es macht keinen Unterschied, wie der Hummus hier schmeckt, das | |
| Essen wird aus verhungernden Kindern in Gaza bestehen.“ | |
| Im Zuge der Nahrungsausgabe der GHF sind [2][laut UN allein bis Ende Juli | |
| bereits fast 1.400 Palästinenser:innen getötet wurden], davon 850 an | |
| GHF-Ausgabestellen. Menschenrechtsorganisationen werfen Israel auch deshalb | |
| vor, humanitäre Hilfe als Kriegswaffe zu nutzen. Ha’aretz hatte von | |
| [3][Schießbefehlen gegen hilfesuchende Menschen] berichtet. | |
| ## Kritik auch an Pinkwashing | |
| Segal hat seine Arbeit für die GHF immer wieder verteidigt und [4][in | |
| Zweifel gezogen, dass Israel für den Hunger in Gaza verantwortlich ist]. | |
| Stattdessen suggerierte er, es könne sich auch um Hamas-Propaganda handeln. | |
| Im Januar 2024, vor seiner Tätigkeit für die GHF, beschrieb er seine Rolle | |
| [5][in einem Interview als die eines „Propagandisten“] für die israelische | |
| Armee. | |
| Der Protest richtete sich auch gegen das „Pinkwashing“, das das sich | |
| queerfreundlich positionierende Restaurant laut den Aktivist:innen | |
| betreibe. Tatsächlich ist der Name des Restaurants eine Anspielung auf die | |
| Transaktivist:innen Gila Goldstein und Nancy Nangeroni. Die | |
| Protestierenden kritisieren, dass die queere Bewegung so für eine | |
| israelische Imagekampagne instrumentalisiert werde. Bei der Kundgebung | |
| wurde eine Dragshow aufgeführt. | |
| Bereits Mitte Juli hatte das Restaurant angekündigt, wegen der Proteste die | |
| Eröffnung vorerst zu verschieben. In einem Statement hatte sich das | |
| Restaurant auch für ein Ende des Krieges ausgesprochen. Zahlreiche Medien | |
| berichteten daraufhin, ein israelisches Restaurant habe wegen Protesten von | |
| „Israel-Hassern“ nicht eröffnen können. Bis Redaktionsschluss war das | |
| Restaurant nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. | |
| 14 Aug 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.haaretz.com/world-news/europe/2025-08-13/ty-article/.premium/is… | |
| [2] https://news.un.org/en/story/2025/08/1165552 | |
| [3] https://www.haaretz.com/israel-news/2025-06-27/ty-article-magazine/.premium… | |
| [4] https://www.israelnationalnews.com/news/412233?utm_source=chatgpt.com | |
| [5] https://www.houstonpublicmedia.org/npr/2025/06/26/nx-s1-5431530/he-owns-tre… | |
| ## AUTOREN | |
| Timm Kühn | |
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