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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Russland hält an Kriegsziele…
> Angriffe im Westen der Ukraine und Kämpfe an der Front. China kritisiert
> das EU-Sanktionspaket. Die Ukraine-Kontaktgruppe berät über Kyjiw-Hilfen.
Bild: Zerbrochene Fenster nach einem russischen Angriff in Kyjiw am 21. Juli 20…
## Mindestens ein Toter in Kyjiw
Ungeachtet [1][möglicher Verhandlungen über eine Waffenruhe hat Russland]
seine massiven Luftangriffe auf Kyjiw auch in der Nacht fortgesetzt. Die
Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt meldete mindestens einen
Toten infolge der Angriffe. Mindestens zwei weitere Menschen wurden den
Angaben zufolge verletzt.
Auch in der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk nahe der Grenze zu Polen
gab es laut The Kyiv Independent Explosionen und Einschläge. Bei dem
kombinierten Angriff mit Drohnen und ballistischen Raketen wurden dem
Portal RBK Ukraine zufolge mehrere Menschen getötet und weitere verletzt.
Polen und Verbündete hätten als Reaktion und zum Schutz des polnischen
Luftraums Kampfjets gestartet, zitierten Medien aus einer Erklärung des
Einsatzführungskommandos der polnischen Streitkräfte.
Moskau hält vor möglichen neuen Verhandlungen über eine Waffenruhe in der
Ukraine weiter an seinen Kriegszielen fest. „Das Wichtigste für uns ist,
unsere Ziele zu erreichen. Unsere Ziele sind klar“, sagte Kreml-Sprecher
Dmitri Peskow einem Reporter des russischen Staatsfernsehens am Sonntag.
Gleichzeitig betonte er, dass der russische Präsident Wladimir Putin
wiederholt seinen Wunsch geäußert habe, den Konflikt in der Ukraine so bald
wie möglich friedlich beizulegen. „Dies ist ein langwieriger Prozess, der
Anstrengungen erfordert, und es ist nicht leicht.“ (ap/dpa)
## Schwere Kämpfe auch an der Front
Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich am Sonntag
erneut schwere Kämpfe entlang der Front im Osten der Ukraine geliefert. Wie
der Generalstab in Kyjiw auf Facebook mitteilte, wurden von verschiedenen
Abschnitten insgesamt 122 russische Angriffe gemeldet, die auch von
Artillerie und der russischen Luftwaffe unterstützt wurden. Bei den
Luftangriffen seien 71 gelenkte Gleitbomben auf ukrainische Stellungen
abgeworfen worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Der Schwerpunkt der russischen Angriffe [2][lag demnach einmal mehr bei
Pokrowsk]. Dort hätten russische Einheiten 36 Angriffe aus verschiedenen
Stoßrichtungen unternommen, teilte das Militär mit.
Die Stadt Pokrowsk liegt im Westen der ostukrainischen Region Donezk an
einem strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Sie ist seit Monaten
schwer umkämpft und inzwischen fast völlig zerstört. Die ukrainischen
Verteidiger konnten den Vormarsch der russischen Besatzer auf die Stadt
bremsen. Allerdings ist es den russischen Truppen inzwischen gelungen, im
Norden und vor allem im Süden der Stadt vorzurücken, sodass der Stadt eine
Einkesslung droht. (dpa)
## Kyjiw greift Moskau vor Verhandlungen mit Drohnen an
Die Ukraine hat als Antwort auf den russischen Angriffskrieg Moskau mit
einer bisher beispiellosen Zahl an Drohnen angegriffen. Die Flugabwehr der
russischen Hauptstadt war die ganze Nacht zum Sonntag und auch tagsüber
gegen die Flugobjekte im Einsatz. Der ukrainische Präsident Wolodymyr
Selenskyj teilte nach einem Militärtreffen mit, dass die Schläge tief im
russischen Hinterland intensiviert werden sollen. Damit will er den Druck
erhöhen vor neuen Verhandlungen über eine Waffenruhe mit Russland, die er
für diese Woche anvisiert.
Ein Datum für die Gespräche gibt es noch nicht. Istanbul solle aber wie
bisher wieder Ort des Treffens sein, berichtete die staatliche russische
Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf eine nicht näher benannte Quelle
aus den Verhandlungskreisen. Zuletzt hatte es Anfang Juni in Istanbul
direkte Verhandlungen gegeben – allerdings ohne Aussicht auf eine von Kyjiw
geforderte bedingungslose Waffenruhe. (dpa)
## Schäden durch Drohnen und Probleme im Flugverkehr
Moskaus vier Hauptstadtflughäfen mussten wegen der Gefahr durch ukrainische
Drohnen mehrfach ihren Betrieb unterbrechen. Im Stadtbezirk Selenograd
wurden durch die Drohnenschläge zudem zahlreiche Hochhäuser beschädigt;
Autos gerieten in Brand, Hunderte Scheiben gingen zu Bruch. Bewohner
veröffentlichten auch Fotos ihrer verwüsteten Wohnungen, wie im
Telegram-Kanal „chp_Zelenograd“ zu sehen war.
Bürgermeister Sergej Sobjanin räumte Schäden ein, sie seien aber nicht
schwer – und würden beseitigt. Wie in der Nacht meldete Sobjanin auch
tagsüber immer wieder den Abschuss ukrainischer Drohnen, die Kurs auf
Moskau genommen hätten. Ihre Zahl stieg auf rund 30 bis zum Nachmittag – so
viele wie noch nie. Die Schäden und Opfer infolge der ukrainischen Angriffe
stehen in keinem Verhältnis zu den vielen Toten und Verletzten sowie
schweren Zerstörungen durch die russischen Attacken. (dpa)
## China droht EU vor Gipfel mit Vergeltung wegen Sanktionen
Wenige Tage vor dem Gipfeltreffen zwischen der Europäischen Union und China
hat Peking Gegenmaßnahmen auf ein Sanktionspaket Brüssels angedroht. Die EU
habe trotz mehrfacher Einwände chinesische Unternehmen in [3][das 18.
Sanktionspaket gegen Russland aufgenommen] und zwei chinesische
Finanzinstitute aufgrund von „erfundenen Anschuldigungen“ sanktioniert,
teilte das Handelsministerium in Peking mit. China lehne dies entschieden
ab und werde Maßnahmen ergreifen, um die Rechte seiner Firmen und
Finanzinstitute zu schützen.
Brüssel hatte wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am
vergangenen Freitag weitere Sanktionen verhängt. Auf der langen Liste von
Strafmaßnahmen fanden sich auch mehrere chinesische Unternehmen, weil sie
demnach Russlands Angriffs direkt oder indirekt unterstützen.
Das Vorgehen der EU habe negative Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen
und die Zusammenarbeit im Finanzbereich, erklärte das Handelsministerium.
China fordere, die Praxis umgehend einzustellen.
Die Äußerung der Behörde kommt vor dem 25. EU-China-Gipfel an diesem
Donnerstag in Peking. Laut dem chinesischen Außenministerium werden
EU-Ratspräsident António Costa und Kommissionspräsidentin Ursula von der
Leyen Staatschef Xi Jinping und Ministerpräsident Li Qiang treffen. (dpa)
## Ukraine-Kontaktgruppe berät erneut über Hilfen für Kyjiw
Hochrangige Vertreter von rund 50 Ländern kommen am Montag erneut zu einer
Konferenz der Ukraine-Kontaktgruppe zusammen. Bei dem virtuellen Treffen
werden ab 13.00 Uhr Statements zur Eröffnung von
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), dem britischen
Verteidigungsminister John Healey und deren ukrainischem Kollegen Denys
Schmyhal erwartet. Bei dem 29. Treffen geht es wie bei den früheren
Konferenzen der Ukraine-Kontaktgruppe darum, die Militärhilfen für die
Ukraine im Kampf gegen Russland abzustimmen und auszubauen. (afp)
## Frankreichs Außenminister zu Besuch in der Ukraine eingetroffen
Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot ist erneut in die Ukraine
gereist. Der Minister traf am Montag zu einem zweitägigen Besuch in der
ukrainischen Hauptstadt Kyjiw ein, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP
berichteten. Der Besuch zielt nach Angaben des französischen
Außenministeriums darauf ab, die Ukraine in ihrer Verteidigung gegen den
russischen Angriffskrieg zu unterstützen.
„Nach den beispiellosen Sanktionen, die Frankreich und die Europäische
Union gegen Russland verhängt haben, wird der Minister eine Bilanz der
französischen Unterstützung für die Ukraine ziehen“, teilte das
französische Außenministerium mit.
Geplant sind demnach unter anderem Treffen mit Barrots ukrainischem
Kollegen Andrij Sybiga, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj
sowie der neuen Regierungschefin des Landes, Julia Swyrydenko. Da die
russischen Streitkräfte weiterhin regelmäßig die ukrainische
Energieinfrastruktur angriffen und „damit die Sicherheit der Ukraine und
des europäischen Kontinents bedrohen“, werde Barrot auch das havarierte
Kernkraftwerk Tschernobyl besuchen, erklärte das Ministerium. (afp)
21 Jul 2025
## LINKS
[1] /Putin-will-Verhandlungen-mit-Ukraine/!6084292
[2] /ZivilistInnen-in-der-Ukraine/!6076461
[3] /Einigung-in-Bruessel/!6101364
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