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# taz.de -- „Influencer-Team“ bei Steuerfahndung NRW: Stars sollen 300 Mill…
> Sie arbeiten in den sozialen Medien und zahlen dafür oft keine Steuern.
> Jetzt nimmt der Staat Influencer*innen ins Visier. Der Schaden ist
> riesig.
Bild: Bisschen mehr als Kleingeld
Düsseldorf dpa | Influencer*innen sollen allein den Fiskus in
[1][Nordrhein-Westfalen] um rund 300 Millionen Euro betrogen haben. Das
bestätigte das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW)
auf Anfrage. Die Steuerfahnder*innen analysieren nach eigenen Angaben
aktuell ein Paket mehrerer [2][Social-Media-Plattformen] mit 6.000
Datensätzen, aus denen sich der mutmaßliche Millionen-Schaden ergibt. Nach
dpa-Informationen sind auch andere Bundesländer betroffen.
„Ziel der Ermittlungen sind professionelle Influencer, die ihre
steuerlichen Pflichten mit hoher krimineller Energie umgehen“, hieß es von
dem Landesamt, das seit Januar 2025 die gesamte nordrhein-westfälische
Steuerfahndung mit rund 1.200 Expert*innen vereint. Es ist nach eigenen
Angaben die erste Landesbehörde dieser Art in der Bundesrepublik. Innerhalb
des LBF hatte man extra ein „Influencer-Team“ gebildet, um die Szene unter
die Lupe zu nehmen.
## „Die großen Fische im Visier“
„Im Fokus unseres Influencer-Teams stehen ausdrücklich nicht junge
Menschen, die ein paar Follower gesammelt und ein paar Cremes oder Kleider
beworben haben“, so Behördenleiterin Stephanie Thien: „Das LBF NRW hat auch
auf den sozialen Netzwerken die großen Fische im Visier.“
Thien betonte: „Es gibt bei den großen Social-Media-Profilen Akteurinnen
und Akteure, die mit hoher krimineller Energie jegliche Steuerverpflichtung
zu umgehen versuchen. Es ist keine Seltenheit, dass eine Influencerin oder
ein Influencer pro Monat mehrere zehntausend Euro verdient, aber nicht
einmal eine Steuernummer hat. Da geht es nicht um Überforderung mit
plötzlichem Ruhm, sondern um immense Steuerhinterziehung mit Wissen und
Willen.“
Die Ermittlungen seien aufwendig, so Thien: „Denn einen festen Arbeitsplatz
gibt es nicht, oftmals melden sich die Content-Creators mit steigenden
Umsätzen ins Ausland ab, um dem Finanzamt zu entgehen.“ So sei Dubai ein
beliebtes Ziel.
Bei Werbung in sogenannten „Storys“, die nach 24 Stunden wieder
verschwinden, sei die Beweisführung zudem schwierig. NRW habe aber
„Ermittlungsmethoden initiiert, um Werbepartnerschaften und -einnahmen
zurückverfolgen und beweissicher nachweisen zu können“, sagte Thien. Andere
Länder hätten sich das zum Vorbild genommen.
## Behörde führt bereits 200 Verfahren
Das LBF führt bereits rund 200 laufende Strafverfahren gegen in
Nordrhein-Westfalen lebende Influencer*innen – die Fälle aus dem
aktuellen Datenpaket sind dabei noch nicht eingerechnet. Durchschnittlich
geht es laut LBF um einen hohen fünfstelligen steuerlichen Fehlbetrag, in
Einzelfällen auch um Fehlbeträge in Millionenhöhe.
NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU) sagte der dpa:
„Steuerhinterziehung im großen Stil tritt überall dort auf, wo Geld in
großem Stil gemacht wird. Es ist ein Gebot der Gerechtigkeit, dass unsere
Steuerfahndung ganz genau hinschaut.“
15 Jul 2025
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