# taz.de -- Deutschland forscht mit Japan: Kooperation in der Raumfahrt | |
> Das gemeinsame Projekt ist ein technologischer Meilenstein. Es könnte die | |
> Kosten für die Raumfahrtstarts signifikant senken und die Nachhaltigkeit | |
> steigern. | |
Bild: Digitale Darstellung der geplanten deutsch-japanischen Trägerrakete Call… | |
Die deutsche Forschungspolitik vertieft ihre Kontakte mit dem „Land der | |
aufgehenden Sonne“: Japan. Forschungsministerin Dorothee Bär begleitet in | |
dieser Woche Bundespräsident [1][Frank-Walter Steinmeier] auf seiner Reise | |
ins fernöstliche Inselreich, die ihren Höhepunkt in der Eröffnung des | |
Deutschen Nationentages auf der Weltausstellung Expo 2025 in Osaka hat. | |
Beide Politiker nehmen dort auch an der Fachkonferenz „Beyond Planet Earth“ | |
über die deutsch-japanische Kooperation im Weltraum teil. Raumfahrt ist in | |
beiden Ländern derzeit ein großes Boomthema. | |
„Es besteht eine langjährige enge Kooperation in der Raumfahrt, in der wir | |
uns vertrauensvoll zu wichtigen internationalen Gremien abstimmen und | |
bereits seit Jahrzehnten sehr erfolgreich bei gemeinsamen Weltraummissionen | |
kooperieren“, erklärt die CSU-Ministerin. Gegenwärtig pflegt das | |
[2][Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt] (DLR) als die staatliche | |
Großforschungseinrichtung für diesen Bereich rund 300 Kooperationskontakte | |
mit rund 50 aktiven Projekten. „Diese Zusammenarbeit möchten wir gerne | |
weiter ausbauen“, so die Ministerin. | |
Größtes gemeinsames Raumfahrtvorhaben ist das Projekt „Callisto“, in dem | |
das DLR mit der Japanischen Raumfahrtagentur (JAXA) eine wieder | |
verwendbaren Raketenstufe entwickelt, die nach dem Start zur Erde | |
zurückkehrt und erneut eingesetzt werden kann. Das Projekt gilt als ein | |
technologischer Meilenstein im Bereich der Trägersysteme, da es die Kosten | |
für Raumfahrtstarts signifikant senken und die Nachhaltigkeit in der | |
Raumfahrt steigern kann. Weitere geplante Projekte sind der im Mai 2024 | |
gestartete Umweltsatellit „EarthCARE“ und die japanische Mission MMX zur | |
Erkundung der Marsmonde, die 2026 abheben soll. | |
Insgesamt gibt es nach Auskunft von Bärs Bundesministerium für Forschung, | |
Technologie und Raumfahrt (BMFTR) ein breites Netzwerk zwischen den | |
Wissenschaftlern beider Länder mit mehr als 875 Hochschulkooperationen und | |
Forschungsprojekten. Japan und Deutschland arbeiten in wichtigen | |
Schlüsseltechnologien eng zusammen, etwa bei der Erzeugung und Nutzung von | |
grünem Wasserstoff, bei der Erforschung neuer Batterietechnologien und bei | |
der Entwicklung des künftigen Mobilfunks 6G. In weiteren Bereichen wie der | |
Fusionsenergie, der KI-basierten Robotik und der Bioökonomie soll die | |
Forschungskooperation künftig noch ausgeweitet werden. | |
Nach ihren Gesprächen mit den japanischen Amtskollegen für Bildung und | |
Wissenschaft trifft sich die Ministerin mit Alumni des Deutschen | |
Akademischen Austausch-Dienstes (DAAD) und der Alexander von | |
Humboldt-Stiftung. Weiter stehen der Besuch von Tokyos Topuniversität, dem | |
Institute of Science Tokyo, sowie ein Treffen mit Start-ups aus den | |
Bereichen KI und [3][Raumfahrt] auf dem Programm. | |
14 Jul 2025 | |
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## AUTOREN | |
Manfred Ronzheimer | |
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