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# taz.de -- Flugzeugabsturz in Indien: Ursache weiterhin unklar
> Nach dem Crash der Air India-Maschine AI 171 steigt die Zahl der
> Todesopfer auf knapp 280. Die Identifizierung der Verstorbenen wird
> fortgesetzt.
Bild: Angehörige tragen den Sarg eines Opfers nach dem Flugzeugabsturz in Indi…
Mumbai taz | Einer der tödlichsten Flugzeugabstürze der jüngeren Geschichte
hat Indien erschüttert: [1][Am Donnerstag] stürzte eine Boeing 787-8
Dreamliner der Air India im westindischen Ahmedabad ab. 241 Insassen
starben.
Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Details über die Opfer des Flugs AI 171
werden bekannt. Die Geschichte des jungen Familienvaters Arjun Patolia, der
nach den letzten Riten für seine verstorbene Frau in deren
Heimat-Bundesstaat Gujarat nicht mehr zu seinen Kindern nach Großbritannien
zurückkehren wird, ging durch die internationalen Medien.
Wenig bekannt ist noch über die Kollateralschadenfolgen. Dabei ist die Zahl
der Toten laut Times of India auf 279 gestiegen. Unter ihnen befinden sich
mindestens 30 Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Aufpralls der Maschine
[2][auf dem Campus des BJ Medical College] aufhielten. Etwa 100 Studierende
saßen gerade beim Mittagessen, als das vollgetankte Flugzeug in eine Mensa
krachte: Es starben Mediziner, deren Angehörige und Studierende.
„Plötzlich wurde alles grau“, berichtete der Augenzeuge Hozefa Ujjaini der
taz. Dichter Rauch stieg in den Himmel, als die Maschine beim Aufprall in
Feuer aufging. Die Boeing 787-8 Dreamliner war auf dem Weg nach London, als
sie rund 30 Sekunden nach dem Abheben abstürzte. Sie erreichte kaum 200
Meter Höhe.
## Flugschreiber gefunden
Obwohl inzwischen beide Flugschreiber gefunden wurden, wird weiterhin über
die Unfallursache spekuliert. Am Sonntag sei der Stimmrekorder geborgen
worden, nachdem am Freitag das Aufzeichnungsgerät für Flughöhe,
Geschwindigkeit und Kurs entdeckt worden war. Die Aufklärung wird von Teams
aus den USA und Großbritannien unterstützt. In den vergangenen Tagen gab es
sowohl dort als auch in Indien Trauerbekundungen.
Unter den Passagieren befanden sich sieben Personen mit portugiesischer,
eine mit kanadischer und 53 mit britischer Staatsangehörigkeit. [3][Der
einzige Überlebende] unter ihnen ist der Brite Vishwashkumar Ramesh, er
entkam durch einen Sprung aus dem Notausgang. „Ich habe es geschafft, mich
abzuschnallen, mein Bein durch die Öffnung zu schieben und
herauszukriechen“, sagte er dem staatlichen indischen Sender DD News.
## Kritik an US-Hersteller Boeing
Am Montag traf ein Team von Boeing vor Ort ein. Die Identifizierung der
Verstorbenen hält an. Viele Körper sind stark entstellt oder verbrannt.
Bisher konnten mindestens 92 Personen identifiziert und in 47 Fällen
sterbliche Überreste an Angehörige übergeben werden.
Indiens Premierminister Narendra Modi, der aus dem betroffenen Bundesstaat
Gujarat stammt, besuchte am Tag danach die Unfallstelle und sprach mit
Verletzten. Es gab zahlreiche internationale Beileidsbekundungen.
„Air India trauert über den tragischen Verlust von 241 Passagieren und
Besatzungsmitgliedern an Bord von Flug AI 171“, heißt es in einem
öffentlichen Statement der Fluggesellschaft. Das Unternehmen versprach
Betreuung der Familien und Entschädigung für Hinterbliebene von insgesamt
rund 125.000 Euro.
Das Modell Dreamliner galt als „robust“, doch nun machen sich neue Zweifel
breit. „Boeing hatte in den letzten zehn Jahren wiederholt mit
Sicherheitsbedenken zu kämpfen“, sagt Augenzeuge Ujjaini der taz. Er
bezieht sich auf Medienberichte. Nach dem Unfall fiel die Boeing-Aktie
zunächst. Am Montag kehrte eine Air India-Maschine des Typs Dreamliner auf
dem Weg von Hongkong nach Delhi als Vorsichtsmaßnahme zum Startflughafen
zurück, nachdem der Pilot einen technischen Zwischenfall in der Luft
vermutet hatte.
## Der erste Absturz einer Boeing 787
Der Dreamliner ist seit 2011 in Betrieb. Weltweit nutzen internationale
Fluggesellschaften mehr als 1.100 dieser Maschinen, die nach Angaben von
Boeing in den vergangenen zehn Jahren mehr als 875 Millionen Passagiere
befördert haben. Es war der erste tödliche Absturz einer 787. Doch im Laufe
der Jahre soll es immer wieder zu Problemen gekommen sein. Ein früherer
Mitarbeiter forderte im vergangenen Jahr bei einer Anhörung in Washington,
alle 787 Dreamliner aus dem Verkehr zu ziehen. Boeing wies die Vorwürfe
zurück.
Derzeit werden mehrere Aspekte von Behörden und der Fluglinie untersucht:
Probleme im Zusammenhang mit dem Triebwerksschub, den Landeklappen und die
Frage, warum das Fahrwerk beim Start und beim anschließenden Absturz offen
blieb.
16 Jun 2025
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## AUTOREN
Natalie Mayroth
## TAGS
Indien
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