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# taz.de -- Rücktritt bei Reform UK: Geschäftsführer weg, Wahlergebnis entt�…
> Am Donnerstag ist Zia Yusef von seinem Amt in der rechten Partei
> zurückgetreten. Die Ergebnisse der schottischen Nachwahl am Freitagmorgen
> heben kaum die Laune.
Bild: Da war noch alles gut: Nigel Farage (links) und Zia Yusef (rechts) Mitte …
London taz | Zia Yusef, Geschäftsführer der britischen rechtspopulistischen
Partei, Reform UK hat am späteren Donnerstag mit einem Statement auf dem
Sozialen Netzwerk X sein Amt niedergelegt: „Ich bin nicht mehr der Meinung,
dass meine Zeit am besten damit benutzt wird, für die Wahl einer
Reform-Regierung zu sorgen und trete hiermit vom Amt ab.“
Reform UK-Mitglied und Journalist Tim Montgomery erklärte gegenüber der
BBC: Yusef sei für den Beginn struktureller Reformen verantwortlich
gewesen, welche Reforum UK von einer Einmannshow Nigel Farages in eine
professionelle Partei verwandeln sollte. Doch Yusefs Reformen hätten so
manche Egos gekränkt. Er habe außerdem viel Hass in den sozialen Medien
erhalten, weil er einer ethnischen Minderheit angehöre. „Er kämpfte sehr
hart für Veränderungen. Er wollte nicht, dass man denke, die Partei pflege
Vorurteile“, so Montgomery.
Zwischen der Partei und dem 38-jährige muslimische [1][Tech-Millionär],
dessen Eltern in den 1980er-Jahren nach Großbritannien aus Sri Lanka
eingewandert waren, kriselte es bereits: Als die Reform
UK-Unterhausabgeordnete Sarah Pochin letzten Mittwoch Premier Keir Starmer
fragte, ob dieser die [2][vollverschleiernde Burka] verbieten wolle,
schrieb Yusef auf X: „Ich halte es für dämlich wenn eine Partei den
Premierminister etwas fragt, was sie selber nicht tun würde“. Yusef hatte
außerdem am Anfang des Jahres dem später aus der Partei geschmissenen
Unterhausabgeordneten Rupert Lowe vorgeworfen, ihn bedroht zu haben. Lowe
wies die Anschuldigungen zurück, von der Polizei eingeleitete Ermittlungen
wurden später eingestellt.
Yusef ist der dritte große Abgang für Reform UK in kurzer Zeit. Vor ihm und
Lowe trat im November der ehemalige stellvertretende Reform UK-Parteiführer
Ben Habib aufgrund von Meinungsverschiedenheiten zurück und gründete bald
darauf eine eigene Partei. [3][Auf X schrieb er nun zum Rücktritt Yusefs]:
„Gott sei Dank“. Es lässt sich ein Muster erkennen: Auch als Farage
Vorsitzender der rechtspopulistischen Ukip-Partei war, gab es stets
Personen denen er erst vertraute – die ihm und seiner Partei jedoch
irgendwann den Rücken kehrten.
Am Freitagmorgen wurde außerdem das Ergebnis der Nachwahl in Schottland
veröffentlicht: Die [4][Labour-Partei von Starmer] hat dabei einen
überraschenden Sieg errungen. Reform UK rutschte auf Platz drei – mit 7.088
Stimmen hinter der schottischen Nationalpartei (SNP), die den zweiten Platz
machte. Laut Wettquoten war mit einem deutlichen Sieg für die SNP gerechnet
worden, Labour wurde noch hinter Reform UK gesehen.
Es war ein rauer Wahlkampf: Reform UK hatte wiederholt die pakistanische
Abstammung des schottischen Labour-Vorsitzenden Anas Sarwar thematisiert.
Das spielte sich unter Yusefs Ägide als Geschäftsführer ab. So beschuldigte
etwa ein Wahlkampfvideo Sawar, mehr um pakistanische Menschen als um die
Schottinnen und Schotten bekümmert zu sein.
Hinweis: Im letzten Absatz wurde die Aussage des Wahlkampfvideos Yusef
direkt zugeschrieben, das ist inkorrekt. Wir haben das korrigiert.
6 Jun 2025
## LINKS
[1] /Tech-Milliardaere-in-den-USA/!6084660
[2] /Afghanistan-unter-den-Taliban/!5868705
[3] https://x.com/benhabib6/status/1930664614439662035
[4] /Ruestungspolitik-in-Grossbritannien/!6088397
## AUTOREN
Daniel Zylbersztajn-Lewandowski
## TAGS
Reform UK
Wahlen in Großbritannien
Keir Starmer
Vereinigtes Königreich
Großbritannien
Lesestück Recherche und Reportage
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Olympia-Attentat prägte ihn stark. Heute lebt er als Journalist in London
und fragt sich, wo sein Platz ist.
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