# taz.de -- Angriff vor Jüdischem Museum Washington: Mitglied von israelisch-d… | |
> Bei einem Angriff in der US-amerikanischen Hauptstadt sind zwei Menschen | |
> erschossen worden. Ermittler gehen zurzeit von „einzelnen Verdächtigen | |
> aus“. | |
Bild: Die Behörden arbeiten am Tatort, nachdem zwei Mitarbeiter der israelisch… | |
## Gründungsmitglied des israelisch-deutschen Jugendforums in Washington | |
getötet | |
Eines der beiden Opfer des Anschlags auf israelische Botschaftsmitarbeiter | |
in Washington war Gründungsmitglied des Jugendforums der | |
Israelisch-Deutschen Gesellschaft. Yaron Lischinsky sei ein langjähriger | |
Brückenbauer der Beziehungen zwischen den Ländern gewesen, erklärte Volker | |
Beck als Präsident der Schwesterorganisation Deutsch-Israelische | |
Gesellschaft (DIG) am Donnerstag. Er sei teilweise in Bayern aufgewachsen | |
und habe sich für friedliche Koexistenz in Nahost eingesetzt. | |
„Das ‚Free Palestine‘ rufende Milieu radikalisiert sich in bedenklicher | |
Weise“, beklagte Beck. „Der Israelhass ist mörderisch. Vor unseren Augen | |
entwickelt sich eine Dynamik, die in Gewalt und Terrorismus mündet.“ Die | |
Entwicklung erinnere an die Radikalisierung Ende der 1960er-Jahre, die zur | |
Baader-Meinhof-Gruppe und später zur RAF führte. „Es geht diesen Gruppen | |
nicht um legitime Anliegen der Palästinenser, sondern um Hass auf Israel | |
und auf Juden.“ (rtr) | |
## Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft getötet | |
Vor dem Jüdischen Museum in Washington sind am Mittwochabend zwei Menschen | |
erschossen worden. Wie US-[1][Heimatschutzministerin Kristi Noem] am späten | |
Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte, handelt es sich bei beiden Opfern um | |
Mitarbeiter der israelischen Botschaft. US-Präsident Donald Trump | |
verurteilte die „offensichtlich auf Antisemitismus zurückzuführende“ Tat | |
scharf. Außenminister Marco Rubio sprach von einem „schamlosen Akt feiger, | |
antisemitischer Gewalt“. Die Behörden bestätigten die Festnahme des | |
mutmaßlichen Täters. | |
„Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft wurden heute Abend in der Nähe | |
des Jüdischen Museums in Washington DC auf sinnlose Weise getötet“, | |
erklärte Kristi Noem im Onlinedienst X. Es werde „aktiv ermittelt“. Weitere | |
Informationen würden mitgeteilt, sobald sie vorlägen. | |
Die Polizei in Washington bestätigte derweil, dass der mutmaßliche Schütze | |
nach dem Angriff das Museumsgebäude betreten habe. Dabei sei er vom | |
Sicherheitspersonal der darin stattfindenden Veranstaltung festgenommen | |
worden. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich nach Angaben der Polizei | |
um einen 30-jährigen Mann namens Elias Rodriguez aus Chicago. | |
Nach Angaben der Washingtoner Polizeichefin Pamela Smith gehen die | |
Ermittler davon aus, dass die Tat „von einem einzelnen Verdächtigen | |
begangen wurde“. Dieser befinde sich „jetzt in Gewahrsam“, sagte sie vor | |
Journalisten. | |
Smith zufolge waren die Beamten gegen 21.00 Uhr (Ortszeit, 03.00 Uhr MESZ) | |
alarmiert worden. Als die Behörden am Tatort eintrafen, fanden sie die | |
beiden Opfer, einen Mann und eine Frau, bewusstlos und ohne Lebenszeichen | |
vor. Trotz der Notmaßnahmen der Ersthelfer konnten sie nicht gerettet | |
werden. | |
Örtliche Medien hatten zuvor von Schüssen vor dem Jüdischen Museum | |
berichtet. Demnach feuerte der Täter vor dem Museumsgebäude, in dessen | |
Räumen eine Veranstaltung stattfand, auf Menschen. | |
Polizeichefin Smith sagte, dass der Verdächtige dabei beobachtet worden | |
sei, wie er vor dem Museum auf und ab lief. Anschließend habe er sich einer | |
Gruppe von vier Menschen mit einer Pistole in der Hand genähert, bevor er | |
das Feuer eröffnete und einen Mann und eine Frau mit seinen Schüssen traf. | |
Der Verdächtige habe bei seiner Festnahme „Free Palestine“ (Freiheit für | |
Palästina) gerufen. | |
US-Präsident Trump verurteilte die Tat aufs Schärfste. „Diese schrecklichen | |
Morde in Washington, die offensichtlich auf Antisemitismus beruhen, müssen | |
aufhören, jetzt“, schrieb er auf seiner Onlineplattform Truth Social. „Hass | |
und Radikalismus haben keinen Platz in den USA.“ | |
Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, Danny Danon, sprach von | |
einem „abscheulichen Akt des antisemitischen Terrorismus“, der sich | |
„außerhalb einer Veranstaltung im Jüdischen Museum in Washington“ ereignet | |
habe. | |
Diplomaten und der jüdischen Gemeinschaft Schaden zuzufügen, „überschreitet | |
eine rote Linie“, erklärte Danon weiter. Er sei „zuversichtlich, dass die | |
US-Behörden energisch gegen die Verantwortlichen für diesen kriminellen Akt | |
vorgehen werden“. Israel werde weiterhin entschlossen handeln, um seine | |
Bürger und Vertreter zu schützen. | |
[2][US-Außenminister Marco Rubio] versicherte, die Behörden würden die | |
Täter aufspüren. „Dies war ein schamloser Akt feiger, antisemitischer | |
Gewalt“, erklärte er bei X. „Seien Sie sich darüber im Klaren: Wir werden | |
die Verantwortlichen ausfindig machen und sie vor Gericht bringen.“ | |
Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser sagte vor Journalisten, die Stadt | |
werde „in den kommenden Tagen und Wochen als Gemeinschaft zusammenstehen, | |
um die klare Botschaft zu senden, dass wir Antisemitismus nicht | |
tolerieren“. Sie wolle „klarstellen, dass wir diese Gewalt und diesen Hass | |
nicht hinnehmen werden.“ (afp) | |
22 May 2025 | |
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