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# taz.de -- Snooker-WM in Sheffield: Fabelhaft wie Federer
> Mit Zhao Xintong wird erstmals ein Chinese Snooker-Weltmeister. Offiziell
> wird er noch als Amateur geführt.
Bild: „Ich glaube, ich träume“: Zhao Xintong mit Pokal
Berlin taz | „Ich kann nicht glauben, dass ich so schnell Weltmeister
geworden bin“, sagte der neue Snooker-Star Zhao Xintong, 28, nach seinem
Sieg im britischen Sheffield am Montagabend. „Ich glaube, ich träume.“ Er
hatte im Finale im legendären [1][Crucible Theatre] mit 18:12 den Waliser
Mark Williams geschlagen, der schon dreimal Weltmeister war und wie Zhao
Linkshänder ist. Williams, der vom Alter fast Zhaos Vater sein könnte,
zollte dem jungen Chinesen Respekt: „Ich habe nichts als Bewunderung dafür,
was er geschafft hat.“ Der „Zyklon“ genannte Zhao ist der erste Asiat und
erste Chinese, der den Weltmeistertitel dieser Billardvariante gewinnt, die
traditionell von Briten dominiert wird.
Sein Sieg ist umso bemerkenswerter, als er bis zum 1. September 2024 für 20
Monate wegen eines Wettskandals gesperrt war und jetzt als Amateur antreten
musste. Zhao hatte zwar nicht selbst manipuliert, aber von Manipulationen
vorab gewusst und gewettet. Durch ein Geständnis bekam er eine geringere
Strafe. Jetzt musste er zunächst vier Qualifikationsmatches gewinnen, um
wie neun Landsleute in das Hauptfeld der 32 Spieler einzuziehen.
Zhao stammt aus dem zentralchinesischen Xi’an, doch zogen seine Eltern in
seiner Kindheit wegen ihrer Arbeit in einem Hospital in die Boomstadt
Shenzhen neben dem einst britischen Hongkong. Mit 8 Jahren begeisterte sich
ihr Einzelkind Zhao für das Snooker-Spiel, das er vor Geschäften stehenden
Tische kennengelernt hatte. Als Jugendlicher widerstand er nicht nur dem
schulischen Druck der Mutter, vielmehr konnte er sie überzeugen, ihm einen
eigenen Billardtisch zu besorgen, weil er Snooker zu seinem Lebenssinn
erklärte, wie ein Dokumentarfilm 2015 berichtete.
2016 zog Zhao ins Snooker-Mekka Sheffield, wo er Profi wurde und an der
[2][Victoria's Snooker Academy] trainierte. Die wird von der
chinesisch-stämmigen früheren Journalistin [3][Victoria Shi] betrieben.
Einst schrieb sie über den Sport, dann machte sie ihre Schule zu dessen
Kaderschmiede. Sie brachte Zhao mit der Snooker-Legende Ronnie O’Sullivan
zusammen. Der wurde sein Mentor und soll 2022 den jungen Chinesen als
„Roger Federer mit einem Queue in der Hand“ bezeichnet haben. Im Halbfinale
unterlag O’Sullivan nun Zhao mit 17:7.
6 May 2025
## LINKS
[1] https://www.sheffieldtheatres.co.uk/news/celebrating-snooker-at-the-crucible
[2] https://linktr.ee/victoriasnooker
[3] https://metro.co.uk/2022/03/15/victoria-shi-explains-immense-success-of-her…
## AUTOREN
Sven Hansen
## TAGS
Snooker
Profisport
China
Snooker
Snooker
Manipulation
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