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# taz.de -- Kinderschutz: Verbot schädlicher Chemikalien in Spielzeug
> Die EU will Spielzeug sicherer und transparenter machen. Ein digitaler
> Produktpass soll alle Risiken sichtbar machen.
Bild: Kinderspielzeug soll in der EU sicherer werden
Brüssel AFP | [1][Spielzeug, das gesundheitsschädliche Stoffe enthält, soll
künftig in der EU nicht mehr verkauft werden dürfen.] Unterhändler des
EU-Parlaments und der Mitgliedstaaten verständigten sich am Donnerstagabend
auf ein entsprechendes Verbot. Es zielt unter anderem auf sogenannte
Ewigkeitschemikalien sowie hormonverändernde und krebserregende Stoffe ab
und gilt für in der EU hergestellte Produkte sowie Importe.
„Die EU-Vorschriften für die Sicherheit von Spielzeug gehören zwar zu den
strengsten der Welt, aber wir müssen darauf achten, die Vorschriften an neu
auftretende Risiken anzupassen und dafür zu sorgen, dass die
Sicherheitsstandards für alle Spielzeuge eingehalten werden“, erklärte der
polnische Technologieminister, Krzysztof Paszyk, dessen Land derzeit den
rotierenden EU-Ratsvorsitz innehat.
Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) dürfen der Einigung zufolge
nicht mehr in Spielzeug enthalten sein. [2][Ausgenommen davon sind
elektronische Komponenten in Spielwaren, die für Kinder unerreichbar sind.]
## Gesundheitliche Schäden
Der wiederholte oder dauerhafte Kontakt mit PFAS wird mit Leberschäden,
hohem Cholesterinspiegel, verminderter Immunreaktion, niedrigem
Geburtsgewicht und verschiedenen Krebsarten in Verbindung gebracht.
Zur Liste der verbotenen Stoffe kommen zudem sogenannte endokrine
Disruptoren, die den Hormonhaushalt von Mensch und Tier stören. Sie sind
besonders in Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln, aber auch in Spielzeug,
Kosmetika und Lebensmittelverpackungen zu finden. Seit über 20 Jahren
weisen Forscher auf einen Anstieg mutmaßlich hormonbezogener Störungen wie
etwa verschlechterter Spermienqualität hin, die eventuell mit diesen
Stoffen in Verbindung stehen.
Auch Biozidprodukte, die zur Bekämpfung unerwünschter Organismen verwendet
werden, dürfen künftig nicht mehr in Spielwaren zu finden sein. Ausgenommen
davon ist Spielzeug, das nur im Freien verwendet wird. Obligatorische
Sicherheitsstests für Spielzeug sollen nach Angaben des EU-Parlaments
künftig zudem auch auf mögliche Risiken für die mentale Gesundheit von
Kindern abzielen.
## Digitaler Produktpreis soll bei Schutz helfen
[3][Für die Importkontrolle führt die EU der Einigung zufolge einen
digitalen Produktpass ein, den jeder Importeur von Spielzeug, auch wenn es
online verkauft wird, vorlegen muss.] Dies „wird sowohl den Verbrauchern
als auch den Zoll- und Überwachungsbehörden einen leichteren Zugang zu
wichtigen Informationen ermöglichen, ohne dass das Geschäftsgeheimnis
beeinträchtigt wird“, erklärte der EU-Rat.
Die Einigung der Unterhändler muss nun noch formal vom Parlament und im Rat
der Mitgliedstaaten bestätigt werden. Anschließend gilt eine Übergangszeit
von 4,5 Jahren, „um der Industrie zu ermöglichen, die neuen Anforderungen
wirksam umzusetzen“.
11 Apr 2025
## LINKS
[1] /Gift-in-Spielzeug/!5946290
[2] /Spielzeug-fuer-Kidults/!5997762
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