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# taz.de -- Weihnachtsgeschenke: Forscher warnen vor hormonaktiven Stoffen in S…
> Kinderspielzeug könne schädliche Substanzen enthalten, warnen Fachleute.
> Besonders billige No-Name- und ältere Kunststoffprodukte seien belastet.
Bild: Welches Spielzeug schenke ich dem Kind?
afp | Vor dem Weihnachtsfest warnen Forscherinnen und Forscher vor
[1][hormonaktiven Substanzen in Kinderspielzeug]. Kleinkinder seien durch
häufigen Hautkontakt oder in den Mund nehmen „besonders gefährdet“,
erklärte die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) am Montag.
Betroffen sein könnten neben neuen Waren auch „ältere Kunststoffe aus
zweiter Hand“, „die teils noch mit Stoffen belastet sind, die in der EU
heute schon lange verboten sind“.
Sogenannte endokrine Disruptoren stören den Hormonhaushalt von Mensch und
Tier. Viele dieser Substanzen finden sich laut DGE in Kunststoffen, Lacken,
Beschichtungen oder Textilien und wurden demnach wiederholt auch in
Kinderspielzeug und anderen Alltagsprodukten nachgewiesen.
„Diese Stoffgruppen können selbst in sehr kleinen Mengen die körpereigenen
Hormonsignale stören“, erklärte Josef Köhrle vom Institut für
Experimentelle Endokrinologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin.
„Das betrifft insbesondere Kinder, deren Haut- und Schleimhautbarrieren
noch nicht ausgereift sind.“ Dass Kinder Spielzeug ständig in die Hand und
in den Mund nähmen, erhöhe ihre Belastung „erheblich“.
Köhrle warnte vor allem vor günstigen Importwaren von großen
Online-Marktplätzen. „Wir sehen, dass besonders preiswerte Produkte aus dem
Internet wiederholt durch hohe Schadstoffgehalte aufgefallen sind“,
erklärte er.
## Teurer gleich besser?
Die DGE riet dazu, beim Geschenkekauf auf „hochwertige und geprüfte
Produkte“ zu setzen, alte Kunststoffartikel möglichst nicht weiterzugeben
und Waren mit stechendem oder chemischem Geruch zu meiden. Zudem empfahl
sie, neues Spielzeug wenn möglich vor dem ersten Gebrauch auszulüften und
Waschbares zu reinigen. Zudem legte die Gesellschaft einen „kritischen
Blick auf No-Name-Produkte aus Online-Shops“ nahe und riet dazu, „im
Zweifel“ in die europäischen und nationalen Rückrufdatenbanken zu schauen.
Zwar helfe „jede bewusste Kaufentscheidung und jeder kritische Blick auf
vermeintliche Schnäppchen“, die Belastung für Kinder zu reduzieren, fuhr
Köhrle fort. Doch könnten „Eltern allein“ das Problem nicht lösen. Dazu
brauche es langfristig „klare Vorgaben und strenge Kontrollen, damit nur
solche Produkte überhaupt in den Handel kommen, die keine vermeidbaren
gesundheitlichen Risiken mit sich bringen“.
1 Dec 2025
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