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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Oscar-Regisseur verletzt und f…
> Neben Filmemacher Hamdan Ballal wurde auch FAZ-Journalist Christian Meier
> im Westjordanland festgenommen. Isreal setzt seine Angriffe im
> Gazastreifen fort.
Bild: Festnahme von Hamdan Ballal, palästinensischer Co-Regisseur und Oscargew…
## Oscarprämierter Regisseur von Siedlern verletzt und festgenommen
Gut drei Wochen nach der Oscar-Auszeichnung für den [1][Dokumentarfilm „No
Other Land“] ist der Co-Regisseur Hamdan Ballal im israelisch besetzten
Westjordanland Augenzeugen zufolge von jüdischen Siedlern
zusammengeschlagen worden. Anschließend hätten israelische Soldaten den
verletzten palästinensischen Filmemacher aus einem Krankenwagen geholt und
festgenommen, berichteten palästinensische Aktivisten und Kollegen Ballals.
Das israelische Militär bestritt in einer Stellungnahme, dass ein
Palästinenser aus einem Krankenwagen geholt worden sei.
Der palästinensisch-norwegische Dokumentarfilm, den Ballal mit den Israelis
Yuval Abraham und Rachel Szor sowie dem Palästinenser Basel Adra drehte,
gewann Anfang März in Los Angeles den Oscar für den besten Dokumentarfilm.
2024 wurde er bei der Berlinale ausgezeichnet. „No Other Land“ erzählt vom
gewaltfreien Kampf der Palästinenser in Susja und der umliegenden
Landschaft Masafer Jatta südlich von Hebron für den Erhalt ihrer Dörfer und
ihres Landes. (dpa)
## Seibert kritisiert Festnahme eines FAZ-Journalisten
Der deutsche Botschafter in Israel hat die vorübergehende Festnahme eines
deutschen Journalisten im Westjordanland kritisiert. Er sei „besorgt über
die jüngste ungerechtfertigte Festnahme“ des Korrespondenten Christian
Meier von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, schrieb Steffen Seibert auf
der Plattform X.
Der Botschafter erklärte in dem Beitrag, [2][extremistische Siedler] hätten
den Korrespondenten und seine Begleiter schikaniert. Der Journalist habe
vor seiner Freilassung zudem ein Dokument unterschreiben müssen, wonach er
zwei Wochen lang nicht mehr ins Westjordanland reisen werde. „Nicht
Journalisten stören den Frieden“, monierte Seibert.
Israels Regierung sowie Israels Polizei äußerten sich auf Anfrage zunächst
nicht zu dem Vorfall. Eine Sprecherin des Siedlerrats in Israel sagte, er
sei Angelegenheit der Sicherheitskräfte. Die israelische Armee verwies auf
die Polizei.
Nach Angaben der FAZ von Montag wurde Meier im Westjordanland bereits am
vergangenen Freitag festgenommen und erst nach mehreren Stunden wieder
freigelassen. Der Korrespondent für Israel und die palästinensischen
Gebiete habe dort zu Übergriffen auf palästinensische Hirten recherchieren
wollen. Siedler hätten ihn und weitere Journalisten sowie eine Gruppe
israelischer Menschenrechtsaktivisten auf palästinensischem Privatland an
der Weiterreise gehindert.
Der Journalist sowie ein Israeli seien offenbar auf Drängen der Siedler
festgenommen worden, berichtete das Blatt weiter. Meier gab demnach bei der
Polizei zu Protokoll, dass er die Auflage, fünfzehn Tage nicht mehr in das
Westjordanland zu reisen, „für inakzeptabel halte“. (dpa)
## Israel droht Hamas
Israel droht der Hamas mit der vollständigen Zerschlagung, sollte die
radikalislamische Palästinenserorganisation weiterhin die Übergabe von
Geiseln verweigern. Israel werde dann Gebiete erobern und Hamas-Mitglieder
ausschalten, sagt Verteidigungsminister Israel Katz. Dies werde
fortgesetzt, bis die Gruppe vollständig besiegt sei.
Israel hatte in der vergangenen Woche seine Angriffe im Gazastreifen
wiederaufgenommen, um nach eigenen Angaben die Hamas zu einer Freilassung
der verbliebenen Geiseln zu zwingen. Zuvor hatten sich beide Seiten nicht
auf die Bedingungen für eine Fortdauer der am 19. Januar in Kraft
getretenen Waffenruhe einigen können. (rtr)
## UN reduzieren Personal im Gazastreifen
Die Vereinten Nationen reduzieren aus Sicherheitsgründen ihr
internationales Personal im Gazastreifen um etwa ein Drittel.
Generalsekretär António Guterres könne die Sicherheit des UN-Personals
nicht garantieren, sagt UN-Sprecherin Alessandra Vellucci auf einer
Pressekonferenz in Genf. Daher würden etwa 30 von 100 Mitarbeitern
abgezogen. Betroffen seien unter anderem das Welternährungsprogramm (WFP),
die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk Unicef.
(rtr)
## Tote und Verletzte bei Angriffen im Gazastreifen
Bei neuen [3][israelischen Angriffen im Gazastreifen] sind nach Angaben der
dortigen Behörden mindestens 23 Palästinenser getötet worden. Damit seien
insgesamt fast 700 Menschen, überwiegend Frauen und Kinder, umgekommen,
seit Israel seine Offensive vor einer Woche wiederaufgenommen habe, teilt
die von der Hamas kontrollierte Gaza-Gesundheitsbehörde mit.
Die israelische Armee hat ihre Evakuierungsaufforderungen für Zehntausende
Bewohner des Küstengebiets erweitert. Die Bewohner aller nördlichen
Grenzstädte seien zur Evakuierung aufgefordert, erklärt sie. Aus dem Gebiet
seien Raketen auf Israel abgefeuert worden. Betroffen sind die Städte
Dschabalia, Beit Lahija, Beit Hanun und Schejaia im Norden sowie Gebiete in
Chan Yunis und Rafah im Süden.
Das israelische Militär berichtet über Angriffe auf zwei Ziele in Syrien.
Den Angaben zufolge handelt es sich um zwei Militärbasen in der Region
Homs. (rtr)
## Israelisches Militär fängt Rakete aus dem Jemen ab
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine Rakete über Israel
abgefangen, die aus dem Jemen abgefeuert worden sei. Ein Sprecher der
jemenitischen Huthi-Rebellen sagt dazu im Fernsehen, die Huthi hätten zwei
ballistische Raketen in Richtung des Ben-Gurion-Flughafens in der Nähe von
Tel Aviv abgefeuert.
Zudem habe man den US-Flugzeugträger Truman mit Raketen, Marschflugkörpern
und Drohnen angegriffen. In Tel Aviv, Jerusalem und anderen Teilen Israels
heulten die Alarmsirenen. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen hatten
nach US-Angriffen auf Ziele im Jemen eine Eskalation ihrer Angriffe auf
Schiffe im Roten Meer und in Israel angekündigt. (rtr)
## Israels Armee beschießt Rotes Kreuz
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben ein Gebäude des Roten
Kreuzes in der südlichen Stadt Rafah im Gazastreifen wegen einer falschen
Identifizierung beschossen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz
teilt mit, dass niemand verletzt worden sei. Der Angriff habe jedoch
direkte Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit der Organisation gehabt.
Das israelische Militär erklärt, seine Streitkräfte hätten das Gebäude
beschossen, nachdem sie Verdächtige identifiziert und eine Bedrohung
wahrgenommen hätten. Nach einer Untersuchung habe sich herausgestellt, dass
die Identifizierung falsch gewesen sei. „Der Eigentümer des Gebäudes war
den Streitkräften zum Zeitpunkt des Schusses nicht bekannt“, heißt es in
der Erklärung weiter. (rtr)
## Ägypten legt neuen Vorschlag vor
Ägypten hat Sicherheitskreisen zufolge Israel und der Hamas einen neuen
Vorschlag zur Wiederherstellung der Waffenruhe im Gazastreifen
unterbreitet. Der bereits vorige Woche vorgelegte Vorschlag sehe vor, dass
die radikalislamische Palästinenserorganisation jede Woche fünf israelische
Geiseln freilässt, heißt es in den Sicherheitskreisen. Israel solle nach
der ersten Woche mit der Umsetzung der zweiten Phase der vereinbarten
Waffenruhe beginnen, die eine Freilassung aller Geiseln und einen Abzug der
israelischen Truppen umfassen soll.
Die erste Phase der Waffenruhe war am 19. Januar in Kraft getreten und
endete nach sechs Wochen. Sie wurde eigentlich für die Dauer der
muslimischen Fastenzeit Ramadan im März und des jüdischen Pessach-Fests
verlängert, das am 20. April endet. Weil sich beide Seiten aber über den
weiteren Fortgang nicht einigen konnten, hat Israel am vergangenen Dienstag
seine Angriffe wieder aufgenommen, um nach eigenen Angaben die Hamas zur
Freilassung der verbliebenen Geiseln zu zwingen. (rtr)
25 Mar 2025
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