# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Israel erkennt 13 Siedlungen an | |
> 13 jüdische Wohngebiete im besetzten Westjordanland sollen in unabhängige | |
> Siedlungen umgewandelt werden. Israel weitet Angriffe im Gazastreifen | |
> aus. | |
Bild: Ein israelischer Panzer in der palästinensischen Stadt Dschenin im beset… | |
## Israel weitet Angriffe im Gazastreifen aus | |
Israel weitet seine Angriffe auf Ziele der islamistischen Hamas [1][im | |
Gazastreifen] aus. Bei einer Attacke auf eine Klinik im Süden des | |
abgeriegelten Küstengebiets wurden palästinensischen Angaben zufolge fünf | |
Menschen getötet, darunter ein Mitglied des Hamas-Politbüros. Mitarbeiter | |
des Nasser-Krankenhauses in der Stadt Chan Yunis teilten mit, das | |
israelische Militär habe in der zweiten Etage der Klinik angegriffen. | |
Israels Armee sagte, Ziel sei ein wichtiges Hamas-Mitglied gewesen, das | |
dort aktiv gewesen sei. | |
Dabei handelte es sich laut Hamas um Ismail Barhum. Verteidigungsminister | |
Israel Katz lobte die Armee für die Tötung. Israelischen Medien zufolge war | |
Barhum als Politbüromitglied für die Verteilung von Geldern innerhalb der | |
Terrororganisation zuständig. Die Hamas nannte ihn „eine tragende Säule“ | |
der Islamistenorganisation. | |
Israels Armee warf der Hamas vor, das Krankenhaus als Unterschlupf zu | |
missbrauchen. Nach Darstellung der Hamas wurde Barhum in der Nasser-Klinik | |
behandelt. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig | |
prüfen. | |
Bereits zuvor war am Sonntag bei einem israelischen Luftangriff im | |
südlichen Gazastreifen ein ranghoher Hamas-Funktionär getötet worden. Salah | |
al-Bardawil habe die strategische und militärische Planung der Hamas | |
geleitet, teilte die Armee mit. Die Hamas bestätigte in ihrem | |
Telegram-Kanal den Tod al-Bardawils, der ebenfalls Mitglied des Politbüros | |
war. (dpa) | |
## Drei Viertel der US-Schiffe fahren wegen Huthi Umweg | |
Die Durchfahrt von US-Schiffen im Roten Meer ist nach US-Angaben aufgrund | |
der dortigen Huthi-Attacken massiv beeinträchtigt. Drei Viertel der unter | |
US-Flagge fahrenden Schiffe seien aufgrund der dortigen Angriffe durch die | |
proiranische Miliz gezwungen, den weitaus längeren und teuren Umweg um die | |
Südspitze Afrikas in Kauf zu nehmen, statt durch den Suezkanal zu fahren, | |
sagte der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz am Sonntag dem Sender | |
CBS. | |
„Das letzte Mal, als einer unserer Zerstörer durch die Meerenge fuhr, wurde | |
er 23-mal angegriffen“, fügte er mit Blick auf die Angriffe der vom Iran | |
unterstützten Miliz hinzu. | |
Waltz äußerte sich auch zu den Auswirkungen der jüngsten US-Luftangriffe | |
auf Huthi-Ziele im Jemen. Die Angriffe hätten „wichtiges | |
Huthi-Führungspersonal ausgeschaltet“, sagte er. Darunter sei unter anderen | |
der Leiter des Raketenprogramms der Miliz. „Wir haben ihr Hauptquartier | |
getroffen. Wir haben Kommunikationsknotenpunkte, Waffenfabriken und sogar | |
einige ihrer Produktionsstätten für Überwasserdrohnen getroffen“, sagte der | |
US-Sicherheitsberater. | |
Der Vorgängerregierung von Joe Biden warf er vor, nur „punktuelle Angriffe“ | |
gegen die Huthis ausgeführt zu haben. Damit habe die Biden-Regierung | |
zugelassen, dass „einer der wichtigsten Seewege der Welt (lahmgelegt) | |
wird“. [2][US-Präsident Donald Trump] würde nun „viel härter“ gegen di… | |
Iran unterstützte Miliz vorgehen. Die USA hatten am 15. März eine massive | |
Militäraktion begonnen, um die Angriffe der Huthi-Miliz auf Schiffe im | |
Roten Meer zu beenden. Dabei waren nach Huthi-Angaben 53 Menschen getötet | |
und knapp hundert weitere verletzt worden. (afp) | |
## Misstrauensvotum gegen Generalstaatsanwältin | |
Das israelische Kabinett hat am Sonntag ein Misstrauensvotum gegen | |
Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara verabschiedet. Das teilte das | |
Justizministerium mit. Mit der Abstimmung treibt die Regierung die | |
Entlassung von Baharav-Miara voran, die als scharfe Kritikerin von | |
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gilt. | |
Als Begründung für den Misstrauensantrag hatte Netanjahus Büro | |
Baharav-Miaras „unangemessenes Verhalten“ sowie „entscheidende und | |
anhaltende Differenzen“ zwischen ihr und der Regierung angeführt. | |
Die Abstimmung im Kabinett erfolgte zwei Tage nach der von Netanjahu | |
verkündeten Entlassung von Inlandsgeheimdienstchef Ronen Bar, die jedoch | |
vom Obersten Gerichtshof vorerst gestoppt wurde. Das Vorgehen der Regierung | |
gegen Bar löste massive Proteste in Israel aus. | |
Baharav-Miara ist eine vehemente Verfechterin der Unabhängigkeit der Justiz | |
und die erste Frau an der Spitze der israelischen | |
Generalstaatsanwaltschaft. Den von Netanjahu angestrebten Umbau der Justiz | |
hat sie als „illegal“ bezeichnet, die Entscheidung zur Entlassung des | |
Geheimdienstchefs nannte sie „beispiellos“. (afp) | |
## Israel will Behörde für Ausreise von Palästinensern schaffen | |
Israel richtet zudem eine neue Behörde für eine „freiwillige“ Ausreise von | |
Palästinensern [3][aus dem Gazastreifen] ein. Diese soll dem | |
Verteidigungsministerium unterstellt werden und „die freiwillige Ausreise | |
von Bewohnern des Gazastreifens in Drittländer auf sicherem und | |
kontrolliertem Wege vorbereiten“, zitierten israelische Medien aus einer | |
Erklärung des Büros von Verteidigungsminister Katz. | |
Ausreisewilligen Menschen solle das Verlassen des abgeriegelten | |
Küstenstreifens „unter Einhaltung des israelischen und internationalen | |
Rechts und in Übereinstimmung mit der Vision von US-Präsident Donald Trump“ | |
ermöglicht werden, hieß es demnach in der Erklärung weiter. Zuvor hatte das | |
israelische Sicherheitskabinett den Berichten zufolge einen entsprechenden | |
Vorschlag von Katz gebilligt. Um welche Drittländer es sich handeln soll, | |
wurde nicht erwähnt. (dpa) | |
## Israel erkennt 13 unabhängige Siedlungen im Westjordanland an | |
Das israelische Sicherheitskabinett beschloss zudem, 13 jüdische | |
Wohngebiete im besetzten Westjordanland in unabhängige Siedlungen | |
umzuwandeln. Der Schritt sei von dem rechtsextremen Finanzminister Bezalel | |
Smotrich vorangetrieben worden, berichteten israelische Medien. Die | |
betreffenden Wohngebiete seien demnach teils über Jahrzehnte hinweg | |
illegal, ohne formelle Genehmigung des Kabinetts, als Außenposten von | |
Siedlungen gebaut worden. | |
Das Außenministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde verurteilte | |
Medienberichten zufolge die Anerkennung der Siedlungen. Peace Now | |
kritisierte den Schritt als Gefährdung für eine Zweistaatenlösung in | |
Israel. (dpa) | |
24 Mar 2025 | |
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