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# taz.de -- Syrisches Abkommen mit der SDF: Eine Chance für die Kurden
> Die Integration der SDF in die syrische Armee ist ein Risiko – aber auch
> eine Chance für die Kurden. Denn deren größter Feind lauert im Norden.
Bild: Syriens Interimspräsident Ahmed al-Sharaa (r.) schüttelt die Hand des O…
Etwas ungelenk wirkend unterschrieben am Montagabend Syriens
Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa und Mazloum Abdi [1][ein Abkommen].
Abdi ist der Anführer der Syrian Democratic Forces (SDF), die als
Streitkräfte des kurdischen Nordostsyriens fungieren. Mit dem Abkommen
sollen die SDF in eine Nationalarmee Syriens integriert werden, die
Kontrolle über Grenzübergänge sollen sie an Damaskus übergeben. Die Kurden
erkennt das Abkommen als „integralen Teil des syrischen Staates“ an und
sichert ihnen Teilhabe zu.
Das ist erst mal ein gutes Zeichen. Denn die SDF stehen unter hohem Druck –
weniger durch die neue syrische Regierung, als [2][durch die Türkei] und
die von ihr unterstützten Milizen im Norden Syriens. Luftangriffe durch das
türkische Militär sind an der Tagesordnung, dabei sterben Zivilistinnen und
Zivilisten.
Und die sogenannte Syrian National Army (SNA), eine türkische Proxymiliz,
kämpft mit der SDF um die Vorherrschaft am Boden. Auch an den [3][gezielten
Tötungen Hunderter ziviler Alawitinnen und Alawiten] Ende der vergangenen
Woche und am Wochenende sollen die SNA und ihr verbundene Brigaden
beteiligt gewesen –beziehungsweise hauptschuldig sein, wie manche Analysten
schreiben, auch wenn das noch unbestätigt ist.
Al-Scharaa und seine Regierung sind der Türkei verbunden. Für das Gebiet um
die Stadt Idlib, das er vor der Übernahme Syriens im Dezember 2024
kontrollierte, war das Nachbarland die Lebenslinie in die Welt. Ihre
Luftangriffe und ihre Milizen in Nordostsyrien begründet die Türkei stets
mit der dortigen Präsenz der PKK und der ihr nahen Kurdenmiliz YPG. Nach
einer Reintegration des kurdischen Nordostsyriens greife die Türkei von der
Zentralregierung kontrolliertes Staatsgebiet an.
Viele Menschen in Kurdistan vertrauen der neuen Regierung noch nicht – ob
ihrer dschihadistischen Vergangenheit wohl zu Recht. Doch die akute Gefahr,
die Luftangriffe, Drohnen und Kämpfer, gehen für sie nicht von der
Regierung aus, sondern eben von der Türkei. Das Abkommen könnte endlich
auch Ankara in die Schranken weisen.
11 Mar 2025
## LINKS
[1] /Syrien-nach-dem-Sturz-Assads/!6075159
[2] /Einseitiger-Waffenstillstand-der-PKK/!6072976
[3] /Zunehmende-Gewalt-in-Syrien/!6071379
## AUTOREN
Lisa Schneider
## TAGS
Schwerpunkt Syrien
Kurden
Kurdistan
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Recep Tayyip Erdoğan
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