| # taz.de -- Besuch in Neu-Delhi: EU und Indien wollen Freihandelspakt | |
| > Frühere Verhandlungen scheiterten, jetzt soll es schnell zum Deal kommen. | |
| > Das liegt unter anderem an der aggressiven US-Handelspolitik. | |
| Bild: Wollen mehr zusammenarbeiten: EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen u… | |
| Mumbai taz | Was sich über eine Dekade hingezogen hat, könnte nun unter dem | |
| Druck des von den USA angefachten Handelskonflikts zügig zum Abschluss | |
| kommen: ein Freihandelsabkommen zwischen der [1][Europäischen Union] und | |
| [2][Indien]. | |
| „Europa ist Indiens größter Handelspartner“, betonte | |
| EU-Kommissionspräsidentin [3][Ursula von der Leyen] am Freitag auf einer | |
| Pressekonferenz in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Im vergangenen Jahr | |
| habe der bilaterale Handel einen Warenwert von 120 Milliarden Euro erreicht | |
| und sich damit innerhalb von zehn Jahren verdreifacht. | |
| Indiens Premier Narendra Modi unterstrich seine Entschlossenheit zur | |
| Kooperation: „Wir haben eine Blaupause für die Zusammenarbeit erstellt“, | |
| sagte er. „Unsere Teams haben den Auftrag, bis Ende des Jahres ein für | |
| beide Seiten vorteilhaftes Freihandelsabkommen abzuschließen.“ | |
| ## EU und Indien nähern sich durch Trump an | |
| Die neue Linie in Washington sei einer von mehreren Faktoren, die die EU | |
| und Indien einander näher brächten, sagte ein EU-Beamter, der an der Reise | |
| teilnahm. US-Präsident Donald Trump droht derzeit sowohl Indien als auch | |
| der EU mit Zöllen. | |
| Die EU wünscht sich von Indien eine Senkung von Importsteuern auf Autos, | |
| Wein und Spirituosen. Indien fordert dagegen besseren Zugang zum Markt für | |
| Pharmazeutika und Textilien. Zuletzt konnte sich Indien schon mit | |
| Australien und den Staaten der Europäischen Freihandelsassoziation – | |
| Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz – auf ein Handelsabkommen | |
| einigen. | |
| Deutsche Wirtschaftsvertreter wie Andre Eckholt von der Hettich | |
| Unternehmensgruppe versprechen sich von einem Abkommen einen leichteren | |
| Marktzugang für Waren und Dienstleistungen in Indien, niedrigere Zölle, | |
| mehr Mobilität für indische Fachkräfte – und weniger Abhängigkeit von | |
| China. „In Summe gewinnt der Standort Indien vor dem geopolitischen | |
| Hintergrund weiter an Bedeutung, Stichwort: De-Risking der Lieferkette von | |
| China“, so Eckholt. | |
| Die Indien-Expertin Tanvi Madan vom Center for Asia Policy Studies der | |
| US-Denkfabrik Brookings Institution sieht Vorteile für beide | |
| Verhandlungspartner. „Es wäre sowohl für Indien als auch für die EU gut, | |
| wenn ein Freihandelsabkommen endlich gelänge“, sagte sie. Das erfordere | |
| aber Kompromisse. | |
| Die Wirtschaftswissenschaftlerin Ranja Sengupta von der gemeinnützigen | |
| Organisation Third World Network warnt dagegen, dass Indien bei | |
| Freihandelsabkommen mit Industrieländern oft den Kürzeren ziehe. Am | |
| Wochenende wurde noch weiter diskutiert – mit Indiens Handelsminister | |
| Piyush Goyal und EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič in Mumbai. | |
| 3 Mar 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Natalie Mayroth | |
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