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# taz.de -- Erstliga-Klub steht schlecht da: Werder muss nach unten schauen
> Die Fußballer vom SV Werder Bremen können den Abwärtstrend nicht stoppen
> und verlieren auch gegen Wolfsburg mit 1:2. Dabei begann die Saison gut.
Bild: Bremen verliert wieder: Zurück bleiben ratlose Werder-Spieler, hier Amos…
Bremen taz | „Wir haben eine Reaktion gezeigt.“ Milos Veljkovic wiederholte
diesen Satz nach dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg mehrmals, und auch seine
Abwehrkollegen Amos Pieper und Mitchell Weser sowie Sportdirektor Peter
Niemeyer sagten so was Ähnliches. Wer das Ergebnis noch nicht kannte, wäre
kaum darauf gekommen, dass der SV Werder Bremen gerade 1:2 gegen Wolfsburg
verloren hatte.
Das Bemühen, sich nicht weiter in eine Krisenstimmung hineinzureden,
sondern den Abwärtstrend zumindest verbal aufzuhalten, war offensichtlich.
Fakt ist: Werder hat die letzten vier Bundesliga-Spiele verloren und aus
den sieben Spielen der Rückrunde gerade mal vier Punkte geholt. Vor der
Winterpause hatte die Mannschaft nur zwei Punkte Rückstand auf einen
Champions-League-Platz, aktuell müssen sich die Bremer eher nach unten
orientieren. Wie jetzt lagen sie auch in der Abstiegssaison 2020/21 nach
dem 24. Spieltag auf Platz 12.
In erster Linie bezog sich das Beschwören einer „Reaktion“ auf die
desolaten Vorstellungen beim 0:5 gegen den SC Freiburg in der Liga sowie
dem [1][Aus im DFB-Pokalhalbfinale] beim Drittligisten Arminia Bielefeld.
Nach dem geplatzten Pokal-Traum gab es Missstimmung in der Mannschaft, auch
die mitgereisten Fans hatten ihre Enttäuschung über den mutlosen Auftritt
deutlich gemacht. Sogar ein paar Plastikbecher und Kunststoffstangen waren
Richtung Spieler geflogen, wofür sich die Fans laut Mittelfeldspieler
Leonardo Bittencourt umgehend entschuldigt hatten.
## Angst vor der erneuten Niederlage lähmt
Trotz des gewohnten Supports der Fans schien in der Anfangsphase des Spiels
gegen Wolfsburg die Angst vor einer erneuten Niederlage bei jedem Pass
mitzuspielen. Torwart Michael Zetterer griff am ersten Eckball vorbei und
Wolfsburgs Patrick Wimmer konnte den Ball in der 6. Minute aus dem Getümmel
ins Tor bugsieren.
„Man hat gemerkt, dass wir aus schwierigen Wochen kommen, uns dann aber
eigentlich gut freigeschwommen“, sagte Trainer Ole Werner. Tatsächlich
wurden die Angriffsbemühungen bis zur Pause zielstrebiger, führten zu
einigen guten Chancen und einem Pfostenschuss durch Stürmer Andre Silva –
allerdings zu keinem Treffer.
Die Wolfsburger, die nach der Führung keine weitere Torchance hatten,
konnten ihr Glück kaum fassen, als nach der Pause ihr erster Schuss saß und
Wimmer aus 20 Metern zum 2:0 traf. Damit war Werders Dynamik dahin, den
Offensivaktionen fehlten nun Plan und Entschlossenheit. Weiser gelang in
der 90. Minute zwar noch der Anschlusstreffer, aber Wolfsburg spielte die
vierminütige Nachspielzeit clever zu Ende.
Auf der Suche nach Gründen für Werders Absturz nach der Winterpause
verweisen die Verantwortlichen neben fehlendem Spielglück und angeknackstem
Selbstvertrauen der Spieler besonders auf die vielen Kranken und
Verletzten. Am Samstag gegen Wolfsburg fehlten acht Spieler, unter ihnen
Kapitän und Abwehrchef Marco Friedl, der bei keiner der letzten fünf
Niederlagen dabei war, Mittelfeld-Motor Romano Schmid und Top-Torschütze
Marvin Ducksch. Auch wenn deren Vertreter Veljkovic, Bittencourt und Oliver
Burke zu den stärksten Akteuren gehörten, wird immer deutlicher, dass
Werders Kader nicht ausgewogen genug besetzt ist, um Leistungshöhen wie die
Ende 2024 kontinuierlich zu erreichen.
Spieler wie Senne Lynen, Jens Stage, Michell Weiser, Derrick Köhn und
Michael Zetterer sind weit von der Form der Hinserie entfernt. Die Chance,
über die Liga oder den Pokal wieder Europa-Pokal-Luft zu schnuppern, ist
vertan und nun bleibt als Hoffnung die Erfahrung, dass die Mannschaft seit
dem Wiederaufstieg in die Erste Bundesliga immer dann am stärksten war,
wenn am wenigsten von ihnen erwartet wurde. Am kommenden Samstag in
Leverkusen geht die Erwartung Richtung null.
2 Mar 2025
## LINKS
[1] /Pokalschreck-Bielefeld-schlaegt-Bremen/!6068673
## AUTOREN
Ralf Lorenzen
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