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# taz.de -- Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt: Werder wieder auf dem Vorm…
> Bremen ist durch den 2:0-Sieg über Frankfurt wieder auf Tuchfühlung zu
> den Europapokal-Plätzen. Kritik gibt es am Umgang des Klubs mit Talenten.
Bild: Schwer vom Ball zu trennen: Werder-Profi Mitchell Weiser wird von zwei Fr…
Bremen taz | Als Oliver Burke in der 28. Minute zum 1:0 für Werder Bremen
gegen Eintracht Frankfurt einköpfte, durfte Werder-Trainer Ole Werner sich
bestätigt fühlen. Burke ist im Laufe dieser Saison zwar vom
Verkaufskandidaten zum Publikumsliebling aufgestiegen – nicht wenige Fans
hätten in der Rolle des vordersten Stürmers trotzdem lieber Justin Njinmah
oder Keke Topp gesehen. Einen der beiden hochveranlagten Eigengewächse, die
Teile ihrer Ausbildung bei Werder gemacht haben und nach Gastspielen bei
anderen Klubs zurückgeholt wurden.
Der Wunsch, diese beiden in der Startaufstellung zu sehen, hat vor allem
mit einem gebürtigen Bremer zu tun, der nach Ansicht der Fans heute beim
falschen Verein spielt. Anfang der Saison wechselte [1][Stürmer Nick
Woltemade], der als Achtjähriger zu Werder kam, ablösefrei nach Stuttgart
und sorgt dort für Furore. Jedes weitere Woltemade-Tor wirft in Bremen die
Frage auf, warum er von Werder nicht gehalten werden konnte.
„Ich habe sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet“, sagte Trainer Ole Werner
über den Shootingstar, der als Kandidat für den WM-Kader 2026 gilt. „Was
die sportliche Einschätzung angeht, haben wir ihn alle gleich gesehen,
deshalb hat er ein sehr gutes Angebot von uns bekommen, das bei uns schon
in der Spitze gewesen wäre.“
Unabhängig von Woltemades Motiven für seinen Wechsel: es steht die Kritik
im Raum, Werner würde den Spielern aus dem eigenen Nachwuchs zu wenig
Spielzeit gewähren. Die Kritik war bereits laut geworden, als die beiden
Jetzt-Freiburger Eren Dinkci und Jan-Niklas Beste verkauft wurden. „Bei
Justin Njinmah darf es nicht wieder so laufen“, sagte Werders Ex-Torwart
Oliver Reck, der sich an die Spitze der Kritik gestellt hat, am Samstag im
Weser-Kurier. „Wenn Njinmah gesund ist, muss er jetzt immer spielen. Er
soll seine Klasse in Bremen zeigen, nicht woanders.“
## Jeder Punkt zählt jetzt
Aber auch Werders gesicherte Tabellenposition verleitet Werner nicht dazu,
von seinem Leistungsprinzip abzurücken und an den letzten Spieltagen die
Entwicklung einzelner Spieler in den Vordergrund zu stellen. „In dem
Moment, in dem es um nichts mehr geht, sind das sicherlich Überlegungen,
die man anstellen kann“, sagte Werner der Bild-Zeitung. „Faktisch ist es
erst mal so, dass es schon noch um etwas geht. Jeder Punkt kann finanziell
wichtig sein.“
Nach dem überzeugenden Sieg gegen die Eintracht steht das Thema
„Europapokal“ in Bremen wieder auf der Tagesordnung. Lediglich drei Punkte
trennen Werder noch von der Qualifikation für die Conference League – bei
einem Restprogramm mit sechs Gegnern, gegen die in der Hinrunde elf Punkte
eingefahren wurden.
„Wir in der Mannschaft haben ein Ziel – aber das werde ich hier jetzt nicht
verraten“, hält sich Stürmer Marvin Ducksch bedeckt. Mit gutem Grund:
immer, wenn Werder in dieser Saison an den Europa-Pokalplätzen schnupperte,
folgte prompt ein Rückschlag. Ende letzten Jahres lagen die Grün-Weißen
noch auf Platz sieben, im Laufe des Winters ging es dann mit einer
[2][Niederlagenserie bis auf Platz 12 zurück].
Seit dem souveränen 3:0-Sieg in Kiel vor acht Tagen scheint dieser
Negativlauf gestoppt zu sein. Die Abwehr hat mit der Rückkehr von Kapitän
Marco Friedl, der sechs Spiele verletzt aufgefallen war, ihre Stabilität
zurückgewonnen. Gegen Frankfurt kamen dann auch offensiv wieder starke
Akzente dazu. Nicht nur Trainer Werner sah „eine der besten
Saisonleistungen“.
## Werners Talentförderung trägt Früchte
Besonders auffällig agierte Mittelfeld-Motor Romano Schmid, der zahlreiche
gefährliche Aktionen einleitete, den präzisen Eckball zu Burkes
Führungstreffer schoss und das 2:0 mit einem gefühlvollen Schlenzer selbst
erzielte. Der österreichische Nationalspieler hat sich in den letzten
beiden Jahren deutlich verbessert und ist der Hauptkandidat für die Ansage
von Sportvorstand Clemens Fritz, in diesem Jahr „Transfererlöse erzielen
(zu) müssen“.
Der 26-Jährige kam einst als 19-Jähriger für 800.000 Euro vom RB Salzburg
und besitzt jetzt einen Marktwert von geschätzten 15 Millionen Euro – kein
schlechter Nachweis für Ole Werners Talentförderung. Njinmah kam in der 65.
Minute doch noch für Burke ins Spiel und sorgte mit dafür, dass Eintrachts
Schlussoffensive verpuffte.
Am kommenden Sonntag wird die Diskussion um Woltemade dennoch wieder
aufflammen, dann trifft Werder auf den VfB Stuttgart.
6 Apr 2025
## LINKS
[1] /VfB-Stuttgart-im-Aufwind/!6059801
[2] /Erstliga-Klub-steht-schlecht-da/!6070081
## AUTOREN
Ralf Lorenzen
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Fußball
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