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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Konflikt +++: Freilassung von 90 palästi…
> Drei israelische Geiseln sind frei. Nun folgt der nächste Schritt des
> Waffenstillstandsabkommens. Die Hamas veröffentlicht ein Propagandavideo.
Bild: Jubel im Westjordanland: Dort kamen am Sonntagabend freigelassene Gefange…
## Aus dem Gefängnis Ofer zurück ins Westjordanland
Israel hat nach eigenen Angaben im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens mit der
islamistischen Hamas 90 palästinensische Gefangene freigelassen. „90
Terroristen“ seien aus dem Militärgefängnis Ofer im Westjordanland und
einer Haftanstalt in Jerusalem freigelassen worden, hieß es in einer
Erklärung der israelischen Gefängnisbehörde in der Nacht zum Montag.
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP beobachteten, wie zwei Busse
[1][das Gefängnis Ofer] verließen. Menschen jubelten, als die Busse mit
einigen der 90 palästinensischen Gefangenen in der Stadt Beitunia im
Westjordanland eintrafen. Manche Menschen aus der Menge stiegen auf einen
der Busse und entrollten eine Flagge der islamistischen Hamas, wie
AFP-Journalisten beobachteten. Auch Flaggen unter anderem von der Fatah und
dem Islamischen Dschihad wurden geschwenkt.
Am Sonntag war das Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hamas in
Kraft getreten. Daraufhin ließ die Hamas drei israelische Geiseln frei. Die
Vereinbarung sieht vor, dass im Gegenzug in Israel inhaftierte
Palästinenser aus dem Gefängnis entlassen werden sollen.
In der ersten, 42 Tage dauernden Phase des Waffenruhe-Abkommens zwischen
Israel und der Hamas sollen insgesamt 33 Geiseln freikommen. Im Austausch
gegen die Geiseln sollen in Israel inhaftierte Palästinenser aus dem
Gefängnis entlassen werden – Israel hatte am Freitag die Zahl von 737
palästinensischen Häftlingen genannt, nach ägyptischen Angaben sind es
1.890 palästinensische Gefangene. (afp)
## Festnahmen bei Gaza-Demo
Bei einer [2][propalästinensischen Versammlung] in Berlin-Neukölln nach dem
Inkrafttreten der Waffenruhe im Gaza-Krieg sind mehrere Personen
festgenommen worden. Aus der Menge hätten Teilnehmer am Abend vereinzelt
verbotene antisemitische Parolen gerufen und Pyrotechnik abgebrannt, teilte
die Polizei in einem X-Beitrag mit. Es habe bislang zwölf Festnahmen
gegeben. Medienvertreter seien beleidigt und in ihrer Arbeit behindert
worden.
Mehrere Hundert Menschen sollen an der Kundgebung zur Feier der
Entwicklungen im Nahostkonflikt teilgenommen haben. Die Demo wurde den
Angaben zufolge von der Versammlungsleiterin nach Rücksprache mit der
Einsatzleitung kurz vor 20.00 Uhr vorzeitig beendet. Am Hermannplatz seien
zudem „mehrere sich sammelnde Personen“ des Platzes verwiesen worden –
teils mit Zwang, da manche dem Verweis nicht Folge geleistet hätten.
Am Wochenende gab es in Berlin mehrere propalästinensische Kundgebungen.
Mehrere Hundert Menschen haben am Samstag gegen Waffenlieferungen an Israel
und für Solidarität mit den Menschen im Gazastreifen demonstriert. Auch
hier gab nach Angaben der Polizei Straftaten. Bei einem Protestzug durch
Kreuzberg seien verbotene Parolen gerufen und Pyrotechnik abgebrannt
worden. Mehrere Demonstranten wurden vorübergehend festgenommen, wie es
hieß. Mehrfach wurden auch Flaschen in Richtung Polizei geworfen.
Phasenweise war die Stimmung angespannt. (dpa)
## 🐾 Ein überfälliges Abkommen – aber kein Plan danach
Die Erleichterung nach dem Zustandekommen des Waffenstillstands ist groß.
Doch es gibt entscheidende Unklarheiten darüber, wie es jetzt weitergeht,
[3][kommentiert taz-Nahost-Redakteurin Lisa Schneider.]
## Freigelassene Geiseln stabil
Der Gesundheitszustand der drei von der Hamas freigelassenen israelischen
Geiseln ist nach Krankenhausangaben „stabil“. „Ich bin glücklich, mittei…
zu können, dass ihr Zustand stabil ist“, sagte Itai Pessach, Arzt am
Scheba-Krankenhaus im Zentrum von Israel, am Sonntagabend vor Journalisten.
Damit könnten sich die drei Frauen „auf das Wichtigste konzentrieren … die
Wiedervereinigung mit ihren Familien“, fügte er hinzu.
Die drei Frauen waren nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel
und der Hamas im Gazastreifen dem Roten Kreuz übergeben worden. Nach einem
Wiedersehen mit ihren Müttern wurden sie für erste medizinische
Untersuchungen in das Scheba-Krankenhaus gebracht. Dort wurden sie von
ihren übrigen Angehörigen erwartet.
Bei den freigelassenen Geiseln handelt es sich um Romi Gonen, Doron
Steinbrecher und Emily Damari. Die 24-jährige Romi Gonen war am 7. Oktober
vom Nova-Festival verschleppt worden. Die [4][28-jährige Emily Damari, eine
israelisch-britische Doppelstaatlerin,] sowie die 31-jährige Doron
Steinbrecher wurden vor 15 Monaten von den Islamisten mit Gewalt aus dem
Kibbuz Kfar Aza in den Gazastreifen entführt. (afp)
## Hamas veröffentlicht Propagandavideo der Geiseln
Der militärische Arm der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas hat
ein Propagandavideo von der Freilassung der israelischen Geiseln
veröffentlicht. Das Video war auf dem Telegram-Kanal der Kassam-Brigaden zu
sehen, verbreitete sich aber auch rasch in den sozialen Medien. Das Video
wurde von israelischer Seite als sehr zynisch eingestuft.
Die drei Zivilistinnen Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron
Steinbrecher (31) sind darin vor ihrer Übergabe an Vertreter des Roten
Kreuzes zu sehen. Sie waren seit ihrer Entführung während des
Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 im Gazastreifen gewaltsam festgehalten
worden.
In dem Fahrzeug sitzen die drei Frauen zusammen und lächeln. Um den Hals
tragen sie Bänder mit der Aufschrift „Palestine“ (Palästina) in den Farben
der palästinensischen Flagge. Sie bekommen dann Tüten mit „Andenken“ an
ihren Aufenthalt im Gazastreifen überreicht. Zudem bekommt jede der Frauen
eine offiziell anmutende Mappe mit der hebräischen Aufschrift
„Freilassungsentscheidung“.
Bei der Übergabe an das Rote Kreuz werden die Fahrzeuge von einer
Menschenmenge und schwer bewaffneten Hamas-Kämpfern umringt. Die dicht
gedrängte Menge skandiert dabei „Allahu Akbar“ (Gott ist groß). Dann ist …
sehen, wie Vertreter der Hamas sowie des Roten Kreuzes Dokumente
unterzeichnen. Dann rennen die drei Frauen von einem Fahrzeug der Hamas in
einen Wagen des Roten Kreuzes.
Bei einer früheren Waffenruhe freigelassene Geiseln hatten berichtet, dass
sie den Moment der Übergabe, während sie von einer riesigen Menschenmenge
umringt waren, als extrem beängstigend empfunden hatten. (dpa)
20 Jan 2025
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[4] /Freilassung-der-Geiseln-aus-Gaza/!6059794
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