| # taz.de -- Umstrittene Castor-Transporte aus Jülich: Gericht erlaubt mehr Ato… | |
| > 152 Castor-Behälter sollen in Nordrhein-Westfalen umgelagert werden. | |
| > Dagegen hatten die Zielstadt Ahaus und einer ihrer Bürger geklagt – ohne | |
| > Erfolg. | |
| Bild: Immer noch „Nein, danke!“: Demonstrantin vor dem Gericht | |
| Münster/Ahaus epd | Abgebrannte Brennelemente aus dem [1][Forschungsreaktor | |
| Jülich] dürfen laut einer Entscheidung des nordrhein-westfälischen | |
| Oberverwaltungsgerichts (OVG) im Zwischenlager Ahaus eingelagert werden. | |
| Nach einer mündlichen Verhandlung erklärte das OVG am Dienstag in Münster, | |
| dass die von den Klägern gerügten Ermittlungsdefizite der | |
| Genehmigungsbehörde nicht vorlägen. | |
| Damit wurden die Klagen der Stadt Ahaus und eines dort wohnenden Bürgers | |
| gegen eine Aufbewahrungsgenehmigung abgewiesen. Bei dem juristischen Streit | |
| geht es um die Einlagerung von knapp 290.000 [2][abgebrannten kugelförmigen | |
| Brennelementen] aus dem stillgelegten Versuchsreaktor im rheinischen | |
| Jülich. | |
| Der 21. Senat des OVG erklärte, die Genehmigungsbehörde – das damals | |
| zuständige Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) – habe ein Gutachten des TÜV | |
| Nord zur Einlagerung der radioaktiven Brennelemente im Zwischenlager Ahaus | |
| eingeholt. Im Weiteren habe die Behörde auf der Grundlage entsprechender | |
| Messungen ermittelt, welche Radioaktivität freigesetzt werden kann, wenn | |
| ein Lagerbehälter etwa aufgrund eines Flugzeugabsturzes auf das Lager | |
| undicht wird. | |
| Die gegebenenfalls die Bevölkerung treffende radioaktive Strahlung | |
| überschreite den von der Genehmigungsbehörde herangezogenen Grenzwert | |
| nicht, betonte der Senat. Die Lagerkonstruktion als solche sei zudem | |
| „bestandskräftig genehmigt“. Etwaige Anschläge auf das Lager mittels | |
| Drohnen habe die Genehmigungsbehörde „zutreffend berücksichtigt“, hieß e… | |
| ## Revision nicht zugelassen | |
| 2016 hatte das BfS die Genehmigung für die Einlagerung erteilt. Das | |
| Oberverwaltungsgericht hat die Revision gegen das Urteil nicht zugelassen. | |
| Dagegen kann Nichtzulassungsbeschwerde erhoben werden, über die das | |
| Bundesverwaltungsgericht entscheidet. | |
| Der Präsident des mittlerweile zuständigen Bundesamtes für die Sicherheit | |
| der nuklearen Entsorgung (BASE), Christian Kühn, begrüßte die Entscheidung. | |
| „Das heutige Urteil bestätigt, dass das BASE als Genehmigungsbehörde | |
| intensiv Sorge trägt für die sichere Zwischenlagerung von Atomabfällen“, | |
| sagte er. „Die Bewertung der Sicherheit und Sicherung des Zwischenlagers | |
| entspricht den hohen Anforderungen des Atomgesetzes.“ | |
| Das Zwischenlager in Ahaus wurde in den 1980er Jahren errichtet. Dort | |
| lagern bereits 329 Castoren mit hochradioaktiven Abfällen – die Genehmigung | |
| dafür endet nach Angaben der Stadt 2036. Die Betriebserlaubnis des Jülicher | |
| Lagers war bereits 2013 ausgelaufen. Mangels Alternativen lagern die | |
| radioaktiven Kugeln dort noch immer in 152 Castor-Behältern. Die | |
| abgebrannten Brennelemente [3][sollen über die Straße von Jülich nach Ahaus | |
| transportiert werden]. | |
| 4 Dec 2024 | |
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